Zehn Jahre, zehn Ziwschenstände: Abendblatt.de vergleicht das Abschneiden des Kiezklubs in zehn Jahren Erst- und Zweitligafußball. Das derzeitige Punktekonto deutet für die Mannschaft von Trainer Holger Stanislawski (Foto) auf eine Endplatzierung im “grauen Mittelmaß“ hin. Machen Sie sich Ihr eigenes Bild.

Saison 1995/1996

1. Bundesliga:

13. FC St. Pauli 22 30:34 25

15. FC St. Pauli 34 43:51 38

Der FC St. Pauli meldete sich mit einem fulminanten Saisonauftakt in der Bundesliga zurück. Gleich zu Beginn wurde 1860 München mit einem 4:2 am Millerntor besiegt. Am zweiten Spieltag folgte ein 2:0-Sieg gegen den SC Freiburg - St. Pauli belegte hinter dem großen FC Bayern München den zweiten Tabellenplatz.

Die Euphorie entpuppte sich als Anfängerglück und wurde von insgesamt neun Niederlagen bis zum 22. Spieltag überschattet - St. Pauli rutsche ab auf Rang 13. Die sportliche Talfahrt wurde von internen Streitigkeiten begleitet. Manageger Jürgen Wähling gab sein Amt nach einem Konflikt mit Trainer Uli Maslo auf. Ex-Trainer Helmut Schulte wurde sein Nachfolger.

Am Ende der Saison war St. Pauli 15. und damit auf dem letzten Nicht-Abstiegsplatz.

Saison 1996/1997

1. Bundesliga

16. FC St. Pauli 22 28:42 22

18. FC St. Pauli 34 32:69 27

Die Saison 1996/97 wurde zum Tiefpunkt für den FC St. Pauli. Nach sieben Siegen, sechs Remis und sage und schreibe 21 Niederlagen stieg St. Pauli als Tabellenletzter in die 2. Bundesliga ab.

Nach der 0:4-Klatsche in Freiburg wurde Coach Uli Maslo entlassen. Sein Co-Trainer KaPe Nemet (heutiger Co-Trainer) sollte den Abstieg verhindern. Aber auch er war machtlos und konnte nicht vermeiden, dass sein Team aus den verbliebenen sechs Rückrundenspielen null Punkte holte.

Saison 1997/1998

2. Bundesliga

6. FC St. Pauli 22 26:23 33

4. FC St. Pauli 34 43:31 56

Nach einer 2:4-Niederlage im Elfmeterschießen gegen Jena schied das Team in der ersten Runde des DFB-Pokals aus. Die Fans fragten sich, ob sich die Talfahrt der Vorsaison nun auch in der 2. Bundesliga forsetzten würde. Der Klub reagierte auf die Misere: Im November wurde Trainer Eckhardt Krautzun entlassen, sein Assistent Gerhard Kleppinger übernahm das Amt.

In der Rückrunde spielte das Team wie ausgewechselt. Am 22. Spieltag war Pauli Tabellensechster und hatte 33 Punkte auf dem Konto. Der damals 18-Jährige Ivan Klasnic schaffte den Sprung aus der Amateurmannschaft in den Profi-Kader. St. Pauli beendete die Saison auf dem vierten Tabellenplatz und verpasste somit nur knapp den Wiederaufstieg in die Bundesliga.

Saison 1998/1999

2. Bundesliga

12. FC St. Pauli 22 27:32 26

9. FC St. Pauli 34 49:46 45

Der in der Winterpause gekommene Trainer Willi Reimann sollte nach einer eher durchwachsenen Hinrunde den FC St. Pauli zurück auf die Erfolgsspur bringen. Am 22. Spieltag belegten die Braun-Weißen mit insgesamt 26 Punkten den zwölften Tabellenplatz.

Bis zum Saisonende konnten die Kiezkicker unter dem neuen Coach Reimann sieben Siege einfahren. Vor allem beim 5:0-Heimsieg gegen Düsseldorf und beim 6:2 am Millerntor gegen die Stuttgart Kickers überzeugte der FC St. Pauli. Zum Ende der Spielzeit kletterte der Verein auf den neunten Tabellenrang.

Saison 1999/2000

2. Bundesliga:

14. FC St. Pauli 22 23:29 24

14. FC St. Pauli 34 37:45 39

Der Kiezklub holte erst im November den ersten "Dreier" der Saison. Im Pokal verlief es ähnlich erfolglos. Bereits in der zweiten Runde verabschiedete sich St. Pauli aus dem Wettbewerb. Am 22. Spieltag war der Kiezklub auf dem 14. Tabellenrang.

Mitte März musst Trainer Willi Reimann seinen Trainerstuhl frei machen. Sein bisheriger Assistent Dietmar Demuth übernahm die sportliche Leitung. Aus den verbliebenen zwölf Spielen holte das Team mit drei Siegen und sechs Remis 15 Punkte.

Am letzten Spieltag bangten die Fans am Milerntor um den Klassenerhalt. Gegen Rot-Weiß Oberhausen musste ein Unentschieden her. Nach 23. Minuten gingen die Gäste in Führung, doch Marcus Marin bewahrte den FC St. Pauli mit seinem Last-Minute-Treffer zum 1:1-Ausgleich vor dem Abstieg in die Regionalliga.

Saison 2000/2001

2. Bundesliga

2. FC St. Pauli 22 47:31 42

3. FC St. Pauli 34 70:52 60

Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung und drei überragenden Top-Torschützen feierte der FC St. Pauli am Ende der Saison den Aufstieg in die 1. Bundesliga. Thomas Meggle, Marcel Rath und Ivan Klasnic hatten mit jeweils zehn Treffern erheblichen Anteil am Aufstieg.

Am vorletzten Spieltag hatte der Kiezklub die Chance, mit einem Sieg gegen Hannover 96 den Aufstieg perfekt zu machen. Doch die Hamburger kamen nicht über ein 2:2-Unentschieden hinaus. Die Kiezkicker mussten am letzten Spieltag auf einen Sieg beim Tabellenführer und Mitaufsteiger Nürnberg hoffen. Nürnberg ging früh in Führung, aber die St. Paulianer glichen kurz vor der Halbzeitpause aus. In der 76. Minute köpfte Deniz Baris mit seinem Tor zum 2:1 den FC St. Pauli in die 1. Bundesliga.

Saison 2001/2002

1. Bundesliga

14. FC St. Pauli 22 23:43 15

18. FC St. Pauli 34 37:70 22

Auf den vierten Aufstieg in die Bundesliga folgte die Ernüchterung. Nur vier Spiele konnte der FC St. Pauli in der gesamten Saison gewinnen. Ein erneuter Abstieg in die 2. Bundesliga war die Folge.

Einziger Erfolg dieser Serie war der historische 2:1-Triumph der Kiezkicker gegen den FC Bayern München. Der damalige Meister und Weltpokalsieger wurde nach Toren von Thomas Meggle und Nico Patschinski besiegt. Der FC St. Pauli feierte sich als "Weltpokalsiegerbesieger".

Saison 2002/2003

2. Bundesliga

17. 22 31:48 17

17. 34 48:67 31

In der Saison 2002/2003 schlug St. Paulis bittere Stunde. Nach dem Abstieg aus der 1. Bundesliga hatten namhafte Leistungsträger wie Thomas Meggle, Zlatan Bajramovic und Marcel Rath den Verein verlassen. Nach zwei Niederlagen zum Saisonauftakt musste auch Trainer "Didi" Demuth seinen Posten räumen. Joachim Philipkowski löste Demuth als Coach ab, später übernahm Franz Gerber das Traineramt. Doch der sportliche Erfolg blieb aus. Der Verein stieg ab. Allerdings war lange Zeit unklar, ob der FC St. Pauli überhaupt in der Regionalliga Nord spielen würde. Der Verein wies eine Liquiditätslücke in Höhe von 1,9 Millionen Euro auf. Erst durch den Verkauf des Jugendleistungszentrums am Brummerskamp an die Stadt Hamburg und durch die "Retter-Kampagne" (Benefizspiel gegen den FC Bayern München, Verkauf von Retter T-Shirts, Spenden etc.) konnte der Verein die für die Regionalliga notwendigen Gelder aufbringen.

Saison 2007/2008

2. Bundesliga

12. FC St. Pauli 22 35:43 31

8. FC St. Pauli 34 47:53 42

Nach vier Jahren Regionalliga meldete sich der Kiezklub in der 2. Bundesliga zurück. Passend zum Aufstieg verstärkte sich der FC St. Pauli mit überraschend prominenten Kickern: Filip Trojan kam vom VfL Bochum, Alexander Ludwig wurde aus Dresden geholt und Ralph Gunesch kehrte aus Mainz zurück ans Millerntor. Mit dieser neuformierten Elf schoss der Verein den Bundesligisten Bayer Leverkusen aus dem DFB-Pokal. In der zweiten Runde scheiterte St. Pauli an Werder Bremen im Elfmeterschießen.

In der Liga hatte das Team von Trainer Holger Stanislawski am 22. Spieltag 31 Punkte und belegte den zwölften Rang. Bis zum Saisonende verbesserte sich die Kiezelf auf Platz acht.

In dieser Saison zeigten sich auch die ersten Fortschritte im Stadionbau. Im November 2007 wurde das Richtfest der neuen Südtribüne gefeiert.

Saison 2008/2009

2. Bundesliga

8. FC St. Pauli 22 31

?? FC St. Pauli 34 ??

Die diesjährige Saison wurde mit der offiziellen Einweihung der Südtribüne eingeläutet. Mit einem Testspiel gegen die Nationalmannschaft von Kuba wurde die Fertigstellung der Südtribüne gefeiert.

Nach dem frühen Pokalaus im Elfmeterschießen gegen Erzgebirge Aue konzetrierte sich St. Pauli voll auf die 2. Bundesliga. Nach 22 Spieltagen, neun Siegen, vier Remis und neun Niederlagen hat der FC St. Pauli 31 Zähler und belegt derzeit den achten Tabellenplatz. Nach den jüngsten Vorstellungen geht der Trend der Braun-Weißen allerdings stark nach unten...