Hansa Rostocks neuer Manager Rene Rydlewicz hat seine Arbeit bei der abstiegsbedrohten “Hansa-Kogge“ mit markigen Worten begonnen. Die Partie am Freitag in Hamburg bezeichnet der als “absolutes Endspiel“.

Rostock. Der ehemalige Fußball-Profi Rene Rydlewicz hat mit klaren Worten seine Arbeit als Manager beim akut abstiegsbedrohten Zweitligisten FC Hansa Rostock aufgenommen. "Das Spiel bei St. Pauli ist ein absolutes Endspiel für uns. Es ist das wichtigste Spiel der Saison", sagte am Montag der 35 jahre alte Nachfolger des am Sonnabend entlassenen Herbert Maronn. Ob im Falle einer Niederlage am Freitag in Hamburg Trainer Dieter Eilts seinen Hut nehmen muss, beantwortete Rydlewicz ausweichend. "Es ist ein richtungsweisendes Spiel für den gesamten Verein. Der Trainer gehört dazu."

Unter Eilts holte der Bundesliga-Absteiger nur fünf von 27 möglichen Zählern und steht auf dem vorletzten Tabellenplatz. In die Trainingsarbeit wolle sich Rydlewicz nicht einmischen: "Dieter Eilts braucht keinen Aufpasser oder Dackel, der neben ihm herläuft." An seinem ersten Arbeitstag habe er mit dem Coach und der Mannschaft gesprochen: "Das waren Gespräche unter Männern. Ich habe gesagt, was mir nicht gefällt. Das bleibt aber in der Kabine und wird nicht ausgeplaudert."

Unterdessen hat der ehemalige Fußball-Nationalspieler Stefan Beinlich die Klubspitze der Rostocker hart angegriffen und weitere Rücktritte gefordert. "Der Vorstand müsste nach seiner gezeigten Inkompetenz der vergangenen Monate geschlossen zurücktreten", sagte Beinlich, der für die Hanseaten 137 Erst- und Zweitliga absolviert und dabei 35 Tore geschossen hat, in einem "Bild"-Interview. Bei der Rydlewicz-Präsentation hatten die Hansa-Verantwortlichen Beinlich attackiert.

"Stefan Beinlich wäre der Erste gewesen, der sich über die Presse auf den Manager-Posten und in den Vorstand hievt. Erst wenn der jetzige Vorstand und Aufsichtsrat nicht mehr im Amt sind, könnte das passieren", erklärte Aufsichtsratschef Adalbert Skambraks, "alles kann man erlernen, nur nicht den Charakter." Beinlich selbst ging mit dem Rostocker Vorstandsvorsitzenden Dirk Grabow hart ins Gericht: "Ich weiß nicht, was Grabow wirklich für diesen Verein getan hat. Ich habe den Verein als Kapitän zweimal in die Bundesliga geführt."

"Man kann es kurz zusammenfassen: Maronn wurde geopfert, damit die anderen Verantwortlichen weiterwursteln können", erklärte Beinlich in der "Ostsee-Zeitung". Er glaubt derweil weiter an eine Arbeit beim Traditionsverein von der Ostsee, der in seiner Vereinsgeschichte bisher noch nie drittklassig gespielt hat: "Für mich ist die Tür offen, wenn in der Führung neue Leute kommen. Und die Mitglieder und Fans sehen auch, was passiert. Ich glaube, dass ich Hansa sehr bald unterstützen kann."