John Kucera ist als erster Kanadier Abfahrts- Weltmeister geworden. Der 24 Jahre alte Skirennfahrer profitierte bei seinem Überraschungs-Sieg am Samstag in Val d'Isère von wechselnden Sichtbedingungen am Berg Face de Bellevarde. Bilder von der Ski-WM

Val d'Isère. Es ist die Sensation bei der Ski-WM in Val d'Isère: John Kucera ist als erster Kanadier Abfahrts- Weltmeister geworden. Der 24 Jahre alte Skirennfahrer profitierte bei seinem Überraschungs-Sieg am Samstag in Val d'Isère von wechselnden Sichtbedingungen am Berg Face de Bellevarde. In 2:07,01 Minuten lag Kucera 4/100 Sekunden vor dem Schweizer Didier Cuche, der sich am Mittwoch den Titel im Super-G gesichert hatte. Auf Rang drei fuhr in Carlo Janka ebenfalls ein Schweizer. Der einzige deutsche Starter Stephan Keppler konnte aus seiner günstigen Startnummer drei kein Kapital schlagen. Der Ebinger kam 2,30 Sekunden zurück auf Platz 15.

Während der als Zweiter gestartete Kucera noch während seiner gesamten Gold-Fahrt freie Sicht hatte, wurden alle Favoriten außer Cuche Opfer einer nach wenigen Fahrern aufziehenden Nebelbank im mittleren Streckenteil. Zudem kam der Kanadier glänzend mit dem von vielen Abfahrern kritisierten Profil der Strecke zurecht, die wegen ständigen Gefälles und vieler Kurven kaum Hochgeschwindigkeits- Passagen bietet. "Ich bin ein guter Super-G-Fahrer, das kam mir alles entgegen hier", sagte der 24-Jährige, der zuvor noch nie ein Abfahrtspodium erreicht hatte.

Eine Schlappe mussten die hoch gewetteten Österreicher hinnehmen - am besten konnte sich noch Hermann Maier als Sechster platzieren. Maiers Teamkollege Michael Walchhofer durfte sogar ein zweites Mal an den Start, nachdem der Startrichter ihn trotz eines Startstopps der Rennleitung auf die Piste gelassen hatte. Nach dem Rennen wurde der zweite Lauf des Ex-Weltmeisters jedoch wieder annulliert. Er hatte sich vom zwölften auf den neunten Rang verbessert. "Es ist ein großes Risiko für den Fahrer, eine halbe Stunde nach seiner Fahrt wieder zu fahren. Und das hat er riskiert für nichts", monierte Österrreichs Cheftrainer Toni Giger.