Die Hockeydamen des Uhlenhorster HC stehen im Finale der deutschen Feldmeisterschaft. Die UHC-Herren verloren dagegen ihr Halbfinale.

Berlin. Die Hockeyherren des Uhlenhorster HC müssen weiter auf den ersten deutschen Feldmeistertitel der Vereinsgeschichte warten. Die Mannschaft von Cheftrainer Martin Schultze unterlag am Sonnabend im Halbfinale gegen Endrundengastgeber Berliner HC auch in der Höhe verdient mit 0:4 und verpass-te damit eine Woche nach dem Triumph in der Euro Hockey League (EHL) den anvisierten Doublesieg. Durch das vorzeitige Scheitern versäumten die Hamburger zudem die erneute Qualifikation für die EHL, die damit im sechsten Jahr ihres Bestehens erstmals ohne UHC-Beteiligung ausgetragen wird.

Die Treffer für die in der Defensive und im Konterspiel überragenden Berliner erzielten Niklas Cartsburg (18.), Till Scharp (30.), Martin Häner (45., Ecke) und Jonas Gomoll (50.). "Wir haben von Beginn an kein Mittel gegen die hervorragende Defensive des BHC gefunden, waren pomadig im Aufbau und haben unseren Matchplan nicht durchziehen können. Deshalb war die Niederlage absolut verdient“, sagte Schultze. Abwehrchef Patrick Breitenstein sagte: "Wir waren in allen Belangen unterlegen und haben den Fehler gemacht, über Einzelaktionen zum Erfolg kommen zu wollen.“

Die Hockeydamen des Uhlenhorster HC haben dagegen ihre Favoritenrolle bestätigt und sind ins Endspiel um die deutsche Feldmeisterschaft eingezogen. Die Mannschaft von Cheftrainer Kais Al Saadi besiegte im Halbfinale den Berliner HC 3:2 und trifft am Sonntag (11.30 Uhr) in der Neuauflage des Vorjahresendspiels auf Rot-Weiß Köln, das den Traum vom Hamburger Finale durch einen 2:1-Erfolg über den Club an der Alster zunichte machte.

Eine Woche nach dem dritten Platz beim Europapokal-Finale in den Niederlanden präsentierte sich der UHC zu Spielbeginn fahrig und unkonzentriert und hatte Glück, dass zwei Treffern der Berliner die Anerkennung versagt blieb, weil die Schiedsrichter den Vorteil abpfiffen. Nach dem Führungstor durch Lisa Hahn, die per Siebenmeter (8.) traf, gewann der Hauptrundenerste allerdings an Sicherheit und kontrollierte die Partie. Nachdem Eileen Hoffmann (20.) und erneut Hahn (36.) die Führung ausgebaut hatten, sah alles nach einem klaren Erfolg aus, doch Berlin steckte nicht auf und kam durch Rekordnationalspielerin Natascha Keller (60./65.) noch einmal gefährlich heran.

"Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden, mit unserem Auftreten nicht so sehr. Wir waren insgesamt zu unkonzentriert und nicht so dominant, wie ich mir das vorstelle“, sagte Al Saadi. Spielführerin Janne Müller-Wieland sagte: "Es war nach den starken Auftritten beim Europapokal nicht so leicht, hier als Topfavorit anzutreten, der Druck ist schon spürbar. Umso glücklicher bin ich, dass wir es ins Finale geschafft haben.“

Der Club an der Alster versäumte es anschließend, das Hamburger Finale gegen den Titelverteidiger perfekt zu machen. Die Auswahl von Trainer Jens George war durch Lisa Parada (22.) in Führung gegangen, verlor nach dem Ausgleich durch Christina Schröder (33.) jedoch den Faden und konnte in der zweiten Halbzeit kaum noch Impulse im Offensivspiel setzen. Das 1:2 durch Franzisca Hauke (61.) war die verdiente Konsequenz, zumal sich Alster durch wiederholtes Reklamieren der (teils unverständlichen) Schiedsrichterentscheidungen selbst schwächte. Beim 1:2 saß Lea Loitsch wegen Meckerns auf der Strafbank.

"Ich bin wahnsinnig enttäuscht, dass sich die Mädels nicht für ihre starke Saison belohnt haben. Aber der Sieg für Köln ist nicht unverdient, sie waren den Tick besser. Uns fehlt es an Konsequenz und der nötigen Siegermentalität“, sagte Trainer George. "Das Leistungsgefälle innerhalb der Mannschaft ist leider noch zu groß.“