Als Nico Jacobi im Sommer 2008 aus Rüsselsheim nach Hamburg kam, da tat er dies nicht nur, um sein Betriebswirtschaftsstudium voranzutreiben. Der 25 Jahre alte Hockeytorhüter wollte beim Uhlenhorster HC auch seiner Karriere einen Kick geben. Das ist gelungen. Im niederländischen Amstelveen gewann Jacobi am Sonntag mit den UHC-Herren das Endspiel der Euro Hockey League im Penaltyschießen gegen Amsterdam H&BC. Dabei wiederholte er das Kunststück aus dem Halbfinale, als er mit vier gehaltenen Penaltys der Held des Spiels geworden war.

Zwei weitere Titel sind für den 1,93-Meter-Mann, der 2013 seinen Master machen will, in dieser Saison greifbar. Am kommenden Wochenende will er mit seinem Klub in Berlin erstmals in der Vereinsgeschichte die deutsche Feldmeisterschaft holen. Und als Schlussmann der deutschen Nationalmannschaft soll im August bei den Olympischen Spielen in London Gold dazukommen.

In seiner Laufbahn hat Jacobi, der in Winterhude mit einem Mannschaftskameraden in einer WG lebt, aber auch Rückschläge verkraften müssen. Mehrfach wurde er vor großen Turnieren vom Nationaltrainer ausgebootet. "Vergangenes muss man abhaken, es geht immer wieder von vorn los", sagt er. Nach dem Wochenende von Amstelveen glaubt er, diesmal die Nase vorn zu haben: "Ich habe ein gutes Gefühl." Seine Vorderleute auch, wenn er hinter ihnen steht.