Amstelveen. Drei Ziele hatte Kais Al Saadi den Hockeydamen des UHC vor der Saison aufgegeben. Sie sollten sich erneut für den Europapokal qualifizieren - das war mit dem Abschluss der Bundesliga-Hauptrunde als Tabellenerster souverän gelungen. Sie sollten international weiter kommen als in der Vorsaison, wo im Viertelfinale Endstation war - das war mit dem Erreichen der Final-Four-Endrunde des EuroHockey Club Champions Cup abgehakt worden. Diese Endrunde hat nun über Pfingsten stattgefunden, und im niederländischen Amstelveen konnte sich Cheftrainer Al Saadi darüber freuen, dass auch das dritte Vorhaben eindrucksvoll umgesetzt wurde.

Sein drittes Ziel war gewesen, dass die Mannschaft konstant ihr Können abruft und sich gereifter präsentiert. Zwar scheiterte seine Auswahl im Halbfinale erneut an Hollands Vizemeister HC Laren, der am Sonntag das Finale 1:0 gegen den HC 's-Hertogenbosch gewann, doch im Vergleich zum 1:5 im Vorjahr lagen Welten dazwischen. "Vor einem Jahr sah es so aus, als spielten Mädchen gegen Weiber. Jetzt waren wir auf Augenhöhe und teilweise sogar besser", sagte Al Saadi nach der 4:5-Niederlage im Penaltyschießen. Selbst nachdem die zweimalige Führung kurz vor Schluss in ein 2:3 gekippt war, verloren die Damen nicht die Ordnung, schlugen direkt zurück und verloren das Penaltyschießen nur, weil sie diese Entscheidungsform in der Liga - anders als Laren - nie im Wettkampf durchleben.

Dass die Pfingsttage am Sonnabend mit einem 3:1-Sieg nach Verlängerung gegen den Club de Campo aus Madrid auf Platz drei endeten, wollte niemand überbewerten. "Wichtig war die Erkenntnis, was für eine krasse Weiterentwicklung wir geschafft haben", sagte Nationaltorhüterin Yvonne Frank, die gegen Laren überragend gehalten hatte.

Al Saadi wäre indes nicht der erfolgshungrige Motivationskünstler, der er ist, wenn er nicht sofort neue Ziele ausgegeben hätte. Am kommenden Wochenende steht in Berlin die Endrunde um die deutsche Meisterschaft an, im Halbfinale am Sonnabend (12 Uhr) muss Titelverteidiger UHC gegen Gastgeber Berliner HC antreten. Aufgrund der souveränen Hauptrunde ist Al Saadis Team dort - im Gegensatz zum Europapokal - Topfavorit. "Dieser Herausforderung müssen wir uns stellen", sagt er. Mit der Leistung von Amstelveen dürfte auch das vierte Saisonziel keine Utopie bleiben.