Wechselwunsch sorgt für Zoff am Deich, Chergui wird Feldspieler, Altona trotzt drei Elfern, Bergedorf kündigt Wahrheit im Januar an.

Neue Karriere. Für viel Gesprächsstoff sorgte die Aufstellung von UH-Adler im mit 0:4 verlorenen Gastspiel beim USC Paloma in der Landesliga Hammonia. Auf der Bank fanden sich prominente Spieler wie Tamer Dönmez und Dusko Pezerovic wieder. Dafür lief der 24-jährige Ex-Paloma-Torwart Zakaria Chergui als Rechtsverteidiger auf.

„Er kam im Winter, um sich bei uns fit zu halten“, erklärte UH-Coach Holger Hanssen. Die Aufstellung sei ein Dankeschön für seinen Einsatz gewesen. Für Chergui, der eine Karriere als Feldspieler starten will, war es sein Debüt außerhalb des Strafraums. „Ich war sehr verwundert, als ich den Aufstellungsbogen sah. Das war eine ungewöhnliche Maßnahme des Gegners“, staunte Palomas Trainer Marco Krausz. „Zaki hat das gut gemacht. Er ist mir positiv aufgefallen. Genau wie mein Team. Wir haben verdient gewonnen.“

Legendärer Auswärtssieg. An das Oberligaspiel beim TSV Buchholz 08 werden sich die Anhänger von Altona 93 noch lange erinnern. Arne Gillich schoss einen Strafstoß übers Tor (27.), Milaim Buzhala (44.) scheiterte an Altonas Torhüter Marcel Kindler (44.). Schon in den vergangenen beiden Spielzeiten hatte Buchholz vom Punkt oftmals alles Mögliche getroffen, nur nicht das Tor. Das Elfmetertrauma der Gastgeber bekämpfte schließlich Torwart und Trainersohn Henrik Titze, der den dritten Elfmeter des Tages wenigstens zum 1:2-Endstand verwandelte.

„Wir haben 2:1 im Elferschießen gewonnen, ohne einen Strafstoß bekommen zu haben. Ich kann mich nicht erinnern, je gesiegt zu haben, wenn der Gegner drei Elfmeter bekam. Meistens sind solche Dinger ja drin“, sagte Altonas Trainer Oliver Dittberner. Schiedsrichter Paul Dühring (SVNA) anklagen wollte Dittberner übrigens nicht. „Er hat so entschieden. Ich kann es nicht ändern. So einfach ist das.“

Die Wahrheit naht. Liebhaber von spannenden Enthüllungen werden beim Hansa-Landesligisten FC Bergedorf 85 weiterhin bedient. Die ursprünglich für den Dezember geplante außerordentliche Mitgliederversammlung wurde auf den 24. Januar verschoben. Nach einer Aufarbeitung der letzten Jahre will der Vorsitzende Mato Mitrovic den Mitgliedern „die Wahrheit über den Zustand des Vereins“ mitteilen. Eventuelle Veränderungen im Vorstand sollen diese Woche öffentlich gemacht werden. Sollte der FCB, der sich durch ein 5:1 in Lohbrügge Luft im Abstiegskampf verschaffte, weiter existieren, müssen sich Fans des Bergedorfer Fußballs vielleicht bald zwischen zwei Vereinen entscheiden. Der ASV Bergedorf 85, aus dem sich der FC Bergedorf 85 2009 als eigenständiger Verein ausgliederte, plant eine Neugründung seiner Fußballabteilung. Diese würde zur neuen Spielzeit in der Kreisklasse starten.

Alle reden über von Hacht. Eigentlich hatten die Vier- und Marschländer Fans im Oberliga-Derby gegen Curslack (0:2) nichts zu lachen – bis auf die 81. Minute. Der Curslacker Marcel von Hacht, Schütze des 0:1, ging bei seiner Auswechslung in Richtung der Vier- und Marschländer Bank. Beim SCVM spielte von Hacht seit seiner Kindheit. Erst zur vorletzten Saison wechselte er nach Curslack. Als von Hacht seinen Fauxpas bemerkte, lachte er mit und drehte ab.

Nicht so lustig verlief die Pressekonferenz. Erneut im Mittelpunkt: von Hacht. „Vor dem Spiel hat der SCVM versucht, bei uns Unruhe reinzubringen, indem in der Presse über einen Wechsel von Marcel spekuliert wurde. Er hat mir gesagt, dass er nirgendwo zugesagt hat. Und wir wollen ihn nicht abgeben“, sagte Curslacks Trainer Torsten Henke. SCVM-Macher Karl-Heinz Seidensticker konterte mit einer Brandrede. „Marcel hat mich angerufen. Er möchte zurück und ich habe das Wort von Curslacks Manager Jens Seddig, dass er bei Unzufriedenheit zu uns wechseln kann.“ Von Hacht bestätigte den Wechselwunsch. Eine Zusage von ihm an den SCVM, wie von Seidensticker behauptet, liege aber nicht vor.

Toller Charakter. „Der Fußball schreibt unerklärliche Geschichten“, sagte SCALAs Liga-Obmann Ralf Rath nach dem 3:1 im Oberligaspiel in Blankenese. Vor einem Monat stand der Aufsteiger von der Langenhorner Chaussee im Kreuzfeuer der Kritik. Die Mannschaft hatte mit einem Brief an den Vorstand die Entlassung von Trainer Oliver Kral eingeleitet. Nach zehn Punkten aus fünf Spielen unter Nachfolger Nico Peters steht SCALA nun völlig überraschend auf einem Nichtabstiegsplatz. Peters, erst 26 Jahre alt und zuvor lange erfolgreicher Jugendtrainer bei SCALA, nutzte die Gelegenheit – und brach eine Lanze für seine Spieler. „Es ist viel geschrieben worden. Nichts von den Vorwürfen kann ich im Training und im Spiel wiedererkennen. Der Zusammenhalt ist brutal positiv. Die Jungs haben einen tollen Charakter.“

Schöne Party.Mit einem 5:2 gegen Havelse beendete Regionalligist Eintracht Norderstedt seine Negativserie. „Immerhin ist jetzt unsere Weihnachtsfeier gerettet“, sagte Trainer Thomas Seeliger und gab seine Vertragsverlängerung bis 2016 bekannt.