Das Abendblatt und der Marketing Club haben den Hamma-Preis 2013 für herausragende Werbestrategien in Hamburg an Tchibo, Elbkick.TV, Beliya sowie das Reeperbahn-Festival verliehen.

Hamburg. Das letzte Hüsteln verstummt, noch ein Blick aufs Handy, ob es ausgeschaltet ist, dann bleibt nur noch Spannung und Schweigen: In wenigen Sekunden wird das Geheimnis um die Gewinner des Hamburger Marketing-Preises gelüftet. Rund 450 Persönlichkeiten aus der Hamburger Wirtschaft haben sich im Emporio versammelt, um die Verleihung des dritten Hamma-Awards mitzuerleben, einer Auszeichnung des Hamburger Abendblatts und des Marketing Clubs Hamburg. Charmant begrüßt Moderatorin Susann Atwell die Gäste, Wirtschaftssenator Frank Horch spricht ein Grußwort, auch Frank Mahlberg tritt auf die Bühne. „Der Hamma-Award zeichnet jedes Jahr herausragende Marketingleistungen ‚made in Hamburg‘ aus“, erklärt der Verlagsgeschäftsführer des Abendblatts die Idee der Veranstaltung.

Nach heißen Diskussionen hätte sich die Jury auf die ihrer Meinung nach besten eingereichten Marketing-Ideen geeinigt, spannt Susann Atwell, derzeit auch Moderatorin des NDR, die Gäste noch etwas auf die Folter. Dem Gremium gehörten in diesem Jahr unter anderem Karen Heumann (Werbeagentur Thjnk), Sabine Rossbach (Direktorin NDR Landesfunkhaus Hamburg) und Thomas Schnädter (Montblanc) an.

Dann geht es zur Sache. Die Auszeichnung wird in unterschiedlichen Kategorien für kleine und große Firmen sowie für soziales Marketing mit einem gemeinnützigen Gedanken vergeben. Hans-Joachim Kamp betritt die Bühne. Der Vorsitzende der Jury und Aufsichtsratschef von Philips Deutschland präsentiert den Gewinner in der Kategorie Großunternehmen: Tchibo hat sich hier gegen weitere renommierte Firmen wie Bacardi durchgesetzt. Mit der Idee, Non-Food-Produkte wie Angelausrüstungen als witzige Beigabe zum Kaffee darzustellen, wirbt Tchibo in Osteuropa. „Die Kampagne bringt die Hamma-Idee auf den Punkt: Weltklasse-Marketing made in Hamburg – handwerklich professionell, inhaltlich kreativ und international wirksam“, begründet Lars Binckebanck, Professor für Marketing an der Nordakademie und Mitglied der Jury, die Entscheidung für den Kaffee-Konzern.

Jazzmusiker Nils Wülker betritt die Bühne, der virtuose Trompeter spricht die Laudatio für den Sieger bei den kleinen Firmen: Es gewinnt Elbkick.TV. Die Internetseite präsentiert Hamburger Amateurfußball mit Spielberichten und Videos, ähnlich wie bei Bundesligabegegnungen im Fernsehen. „Elbkick.TV gelingt mit der Imagekampagne ,Wo das Leben Fußball spielt‘ eine sympathisch-ironische Inszenierung des Amateurfußballs, die dem jungen Unternehmen mit seinem innovativen Geschäftsmodell ebenso nützt wie dem Sport selbst“, begründet auch Binckebanck die Entscheidung für das Start-up.

Mit Isabella Vértes-Schütter, Intendantin des Ernst Deutsch Theaters, präsentiert eine Vertreterin der Hamburger Kultur einen weiteren Glanzpunkt unternehmerischen Ideenreichtums: In der Kategorie Social Marketing gewinnt Beliya, ein Anbieter von Taschen. Bei dem von Andrea Noelle und Annika Busse gegründeten Start-up geht ein Teil des Umsatzes in die Bildung: „Ökologie in Beschaffung und Produktion wird mit sozialem Engagement für die Schulausbildung von bedürftigen Kindern in Afrika zu einem Geschäftsmodell kombiniert, das auch ökonomisch tragfähig ist“, lobt die Jury die Firma der beiden jungen Frauen.

Beim Sonderpreis „Beste Werbung für Hamburg“ entschied nicht nur das Votum der Jury, sondern auch eine Umfrage unter den Abendblatt-Lesern sowie den Hörern von NDR 90,3 über den Gewinner. „Es war eine denkbar knappe Entscheidung“, sagt Laudator Lars Haider, Chefredakteur des Hamburger Abendblatts. Der gemeinsam von NDR 90,3 und Abendblatt vergebene Sonderpreis gehe dank eines hauchdünnen Vorsprungs an die Kampagne für das Reeperbahnfestival, „eine der außergewöhnlichsten kulturellen Veranstaltungen unserer Stadt“, lobt Haider. Zur Auswahl standen für die Sonderkategorie neben der Reeperbahn-Werbung zwei weitere Motive, das Wimmelbild für das Musical „Linie S1“ im St. Pauli Theater, „das inzwischen vermutlich an vielen Behandlungszimmerdecken von Zahnärzten pinnt“, scherzt Haider, und die bundesweit plakatierte Aufforderung des Art Directors Club an alle Kreativen, Anfang dieses Jahres nach Hamburg zu reisen, zum ADC-Festival.

Passend zu dieser hochkarätigen Veranstaltung der Werbeszene betont auch Marketing-Club-Präsident Vagedes den Anspruch des Hamma-Awards, die Stadt über die Grenzen hinaus als attraktiven Standort für Fachkräfte aus dem Marketing zu positionieren: „Der Kampf um die besten Köpfe hat begonnen – da steht Hamburg in Konkurrenz mit europäischen Kreativmetropolen wie London oder Amsterdam.“

Die komplette Preisverleihung finden Sie auch im Internet unter abendblatt.de/hamma