Hamburg. Kreuzfahrten sind teuer. Umso ärgerlicher, wenn Schiffsreisende auch noch zu hohe Preise bezahlen. Wie Sie Urlaubsfallen vermeiden.

Wer sich vor seinem Urlaub nicht ausreichend informiert, kann auf seiner Reise in die ein oder andere Touristenfalle tappen. Doch wie ist es auf einer Kreuzfahrt? Eine erfahrene Mitarbeiterin verrät: Auch hier geben Reisende oft mehr Geld aus als sie müssten. Die fünf teuersten Fallen auf Kreuzfahrt-Reisen sehen Sie hier.

Dass sich auch auf einem Kreuzfahrtschiff oder bei der Buchung der Kreuzfahrt die ein oder andere Marketingfalle verbergen kann, davon ist Youtuberin Lucy Southerton aus Birmingham überzeugt. Seit mehr als zehn Jahren arbeitet die 28-jährige Britin auf Kreuzfahrtschiffen in aller Welt. Southerton behauptet, sie habe selbst erlebt, wie Gäste immer wieder in die fünf gleichen Fallen tappen.

Besonders unerfahrene Kreuzfahrtreisende seien betroffen: „Ich weiß, wie sie einen dazu bringen, Geld auszugeben, wenn man an Bord ist“, offenbart die erfahrene Mitarbeiterin der britischen „Daily Mail“.

1. Touristenfalle auf Kreuzfahrten: All-inclusive-Pakete

Laut Southerton werden Kunden schon bei der Buchung der Kreuzfahrt dazu verleitet, mehr Geld auszugeben. So sei es gängig, dass Reedereien Urlaubern All-inclusive-Pakete ans Herz legen. Sie enthalten zusätzliche Dinge wie WLAN, Getränke oder ein Upgrade. Allerdings sind diese Angebote der Kreuzfahrt-Expertin zufolge nicht immer ihr Geld wert.

So reiche das gebuchte WLAN manchmal nicht aus und die zusätzlichen Getränke-Pakete könnten in der gebuchten Menge gar nicht verzehrt werden. „Erst wenn man acht bis zehn Drinks pro Tag trinkt, lohnt sich so ein Paket“, so Southerton. Nicht immer sparten Reisende mit den All-inclusive-Paketen auch wirklich Geld, sagt sie – im Gegenteil.

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2. Kreuzfahrt: Ausflüge überteuert

Ausflüge bei einer Kreuzfahrt sind teuer und bringen in erster Linie den Kreuzfahrtanbietern Geld. Viele Unternehmen wollen der Youtuberin zufolge daher vermeiden, dass die Passagiere Ausflüge privat organisieren oder bei der Konkurrenz buchen. „Sie werden Ihnen Dinge sagen wie: ‚Es ist ein bisschen gefährlich. Möglicherweise kommen Sie nicht rechtzeitig zum Schiff zurück.‘“, so Southerton. Dies entspreche zwar oft der Wahrheit, doch nicht jeder angebotene Ausflug auf der Kreuzfahrt sei den hohen Preis wert.

„Kreuzfahrtschiffe werden so viel Geld wie möglich aus Ihnen herausholen wollen“, erzählt die Kreuzfahrt-Mitarbeiterin, „also werden [die Reiseanbieter] dieses Ziel vorantreiben.“ Ihr Tipp: Urlauber sollen sich vorher über den Reiseort informieren und Kosten bei Anbietern gängiger Ausflugsziele vergleichen.

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3. Upgrades – Falle auf Kreuzfahrtschiffen

Genau wie All-inclusive-Pakete bieten die Reedereien auch Upgrades – beispielsweise in eine höhere Kabinenkategorie – bei der Buchung an. Laut Southerton stellen viele Gäste mit Upgrade aber später fest, dass sie für ihr besseres Zimmer zu viel Geld gezahlt haben: Hätten sie das teurere Zimmer von Anfang an gebucht, wäre es günstiger als im Upgrade-Preis, behauptet die Youtuberin.

„Es ist wirklich leicht, sich in den Bieterprozess verwickeln zu lassen“, erklärt die Kreuzfahrt-Mitarbeiterin. Sie empfiehlt, schon vorher den ursprünglichen Preis einer höheren Kategorie herauszufinden, um den Wert des vermeintlichen Upgrades besser einschätzen zu können.

Wer für sich die perfekte Kabine buchen möchte, sollte sich vorher mit dem Deckplan und den Kategoriepreisen befassen.
Wer für sich die perfekte Kabine buchen möchte, sollte sich vorher mit dem Deckplan und den Kategoriepreisen befassen. © stock.adobe.com | Grigory Bruev

4. Kreuzfahrt: Vertragsinhalt checken

Bei der Buchung einer Kreuzfahrt schließt der Reisende einen Vertrag mit dem Unternehmen ab. Doch viele lesen diesen offenbar nicht ausreichend durch: Laut Southerton stehe in vielen Fällen im Kleingedruckten, dass das Kreuzfahrtschiff seine Reiseroute spontan ändern könne – etwa wegen schlechtem Wetter und fehlenden Anlegemöglichkeiten für den Koloss.

Eine Entschädigung haben Urlauber in solchen Fällen nicht – auch wenn sie ihr Lieblingsreiseziel dadurch verpassen sollten. Southerton kritisiert das Vorgehen der Reiseanbieter: „Ich halte das für einen Trick, weil sie es einem nicht am Telefon oder im Reisebüro erklären.“ Ihr Tipp: unbedingt vorher das Kleingedruckte lesen, um keine bösen Überraschungen zu erleben.

5. Vermeintliche Geschenke auf Kreuzfahrten

Einige Kreuzfahrtschiffe verteilen kleine Geschenke an ihre Passagiere. Dahinter steckt allerdings meist keine Zuneigung, sondern eine clevere Marketingstrategie. Laut der Kreuzfahrt-Expertin verschenken die Reedereien Gegenstände in der Hoffnung, mehr Besucher in den jeweiligen Shop oder in das jeweilige Restaurant zu locken. „Wenn sie hundert gratis Artikel verteilen und eine Person etwas kauft, lohnt es sich“, sagt Southerton. „Vor allem, wenn es sich dabei um ein Juweliergeschäft handelt und eine Person etwas für 10.000 Euro einkauft.“

Die Youtuberin wertet die „Einkaufstherapie“ aber nicht per se als schlechte Sache ab: „Es ist nichts daran auszusetzen“, sagt sie. „Man sollte sich nur bewusst sein, dass Geschenke nicht aus reiner Herzensgüte verteilt werden.“

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