Der SV Siek verabschiedet Mikkel Hindersson und Jakob Asmussen. Tischtennisherren beenden Saison auf Rang fünf. Wir werden die beiden vermissen, sagte Mitspieler Rafael Schulz.

Siek. Als die beiden Dänen Mikkel Hindersson und Jakob Asmussen vor dem Heimspiel des SV Siek in der Zweiten Tischtennis-Bundesliga gegen den TTS Borsum offiziell verabschiedet wurden und Trikots mit der Aufschrift "Mange tak" (Vielen Dank) überreicht bekamen, hatten einige in der Halle schwer zu schlucken. "Wir werden die beiden vermissen", sagte Mitspieler Rafael Schulz. "Ich habe selten zwei so freundliche, lockere und lustige Kerle in meiner Mannschaft gehabt."

"Ihr Weggang ist nicht nur menschlich, sondern auch sportlich ein enormer Verlust. Beide haben unsere Erwartungen übertroffen und waren vergangenes Jahr maßgeblich am Titelgewinn beteiligt", ergänzte Abteilungsleiter Stefan Zilz.

Wegen der zur kommenden Saison eingeführten Verkleinerung der Mannschaften von sechs auf vier Spieler und der für 2014 geplanten Zusammenlegung der Zweiten Bundesligen sahen sich die Verantwortlichen jedoch veranlasst, die Verträge mit Hindersson und Asmussen nicht zu verlängern. Statt dessen setzt der Verein künftig auf jüngere und kostengünstigere Spieler - und erwägt, sich in einem Jahr freiwillig in die dann neu eingeführte Dritte Liga zurückzuziehen. "Wir werden auf jeden Fall mit beiden in Kontakt bleiben", kündigte Zilz an.

Typisch für die beiden sympathischen Skandinavier: Obwohl sie schon seit längerem von ihrem Abschied wussten, gaben sie bis zuletzt alles: Hindersson, der immerhin vier Jahre für die Sieker spielte, lieferte in der Rückrunde eine eindrucksvolle Bilanz von 13:3 Siegen ab. Auch gegen den Borsumer Tomasz Wisniewski gab er sich keine Blöße, siegte glatt mit 3:0. Landsmann Asmussen hatte da schon etwas mehr zu kämpfen: Er rang Irfan Cekic in fünf Sätzen nieder. Pikant: Der junge Montenegriener, der bereits im Meisterjahr für die Sieker spielte, soll künftig die Lücke schließen, die Hindersson und Asmussen hinterlassen. "Das wird schwer, das ist uns bewusst", sagte Zilz. "Aber Cekic hat großes Potenzial und wird sich bei uns sicher noch weiterentwickeln."

Große Moral bewies Daniel Cords, der gegen Conny Schmidt der spielbestimmende Spieler war, die Sätze drei und vier aber nach Matchball jeweils noch verlor. Manch einer hätte sich davon demoralisieren lassen - nicht so Cords, der im Entscheidungssatz wieder brillierte und dort mit 11:1 gewann. Am Ende fiel der Erfolg der Sieker mit 9:1 etwas deutlicher aus als erwartet - lediglich Wang Yansheng zog gegen Jan Zibrat mit 0:3 den Kürzeren.

Weil die Stormarner auch beim TTC Altena mit 9:3 gewannen, belegen sie in der Abschlusstabelle mit einem positiven Punktekonto Rang fünf - in der kommenden Saison würde das reichen, um sich sportlich für die eingleisige Zweite Liga zu qualifizieren.

Neben den beiden Dänen wird dann auch Schulz nicht mehr dabei sein. Familie und Beruf haben für den 33-Jährigen künftig Priorität. Schulz zieht sich in die zweite Mannschaft zurück, deren Abstieg aus der Regionalliga Nord schon seit mehreren Wochen beschlossene Sache ist. "Ich freue mich schon darauf, möchte dort meinen Spielstil etwas umstellen. Das wird noch einmal eine schöne Herausforderung", sagte Schulz. Die Spiele der ersten Mannschaft will er künftig als Zuschauer oder Betreuer verfolgen. Schulz: "Sollte Not am Mann sein, springe ich natürlich auch ein."