Tischtennisherren verlieren gegen Zweitliga-Titelfavorit SV Union Velbert mit 4:9. Sven Brockmüller, Kapitän der zweiten Mannschaft des SV Siek, springt für verletzten Wang Yansheng ein.

Siek. Es war nicht sein erster Einsatz in der Zweiten Bundesliga Nord. "Trotzdem war ich doch ein bisschen aufgeregt", sagte Sven Brockmüller. "Vor so einer Kulisse zu spielen, ist schon etwas Besonderes." Der Kapitän der zweiten Mannschaft des SV Siek musste im vorletzten Zweitliga-Heimspiel der "Ersten" gegen den Titelfavoriten SV Union Velbert einspringen, weil Spieltrainer Wang Yansheng wegen einer Knieverletzung nur im Doppel antrat.

Zu einem Punktgewinn reichte es für Brockmüller beim 4:9 zwar nicht: Im Doppel an der Seite von Rafael Schulz gab es ein knappes 2:3 gegen Bojan Milosevic/Robert Krzywkowski, im Einzel gegen Linkshänder Marvin Dietz verlor er 1:3. Dabei riss er jedoch die 150 Zuschauer mit einigen spektakulären Ballwechseln von den Sitzen.

"Unterm Strich war ein Tick mehr drin. Dass ich gegen Ditz im ersten Satz eine 7:3-Führung noch verspielt habe, ärgert mich ein wenig", sagte Brockmüller. "Aber es macht eben einen Unterschied, ob man Woche für Woche auf Zweitliga-Niveau gefordert ist, oder auf diesem Level nur sporadisch zum Einsatz kommt und normalerweise gegen schwächere Gegner spielt. Letztlich kann ich ganz zufrieden sein. Beim Publikum ist meine Spielweise gut angekommen, auch das Feedback der Mannschaftskollegen war positiv."

Im Hinspiel hatten die Sieker dem Spitzenreiter ein 8:8 abgetrotzt, diesmal drohte beim Stand von 2:7 eine ordentliche Packung, ehe Deniz Aydin und der nach Wang Yanshengs Ausfall ins obere Paarkreuz aufgerückte Mikkel Hindersson die "Mehrzweckhölle" mal wieder zum Tollhaus machten. Gegen die Rumänen Ovidiu Ionescu und Adrian Dodean, die beiden besten Spieler der Nord-Staffel, gelangen ihnen zwei nicht unbedingt erwartete Siege. Zuvor hatten bereits Rafael Schulz und das Doppel Hindersson/Jakob Asmussen gepunktet.

Für die beiden Dänen war es übrigens der drittletzte Einsatz für die Sieker. Sie werden vor der Partie am kommenden Sonnabend, 13. April (15 Uhr, Hinterm Dorf), gegen TTS Borsum verabschiedet. Kommende Saison werden sie wahrscheinlich wieder in ihrer dänischen Heimat spielen. Einen, der bei den Siekern ihren Platz einnehmen wird, wird im Borsumer Trikot zu sehen sein: Der erst 21 Jahre junge Montenegriner Irfan Cekic.

Nach der Begegnung sollen Mannschaft und Zuschauer zusammen feiern. Für die Fans gibt es Freigetränke. Zudem besteht die Möglichkeit, Erinnerungsfotos mit den Spielern zu machen. Noble Geste: Der Verein verschenkt außerdem die goldenen Trikots, in denen die Mannschaft vor einem Jahr Zweitligameister wurde, an seine treuen Anhänger.

Es wird übrigens das vorerst letzte Aufeinandertreffen mit dem Nordrivalen sein. Obwohl der Verein sportlich die Klasse hält, zieht er freiwillig in die Regionalliga zurück. Im abschließenden Saisonspiel am darauffolgenden Sonntag, 14. April (14 Uhr), beim ruhmreichen TTC Altena gilt es dann eine weitere Mannschaft aus der Zweiten Liga zu verabschieden. Der zweimalige deutsche Meister hat sich nach fast 40 Jahren Spitzensport für einen kompletten Neuanfang auf Landesebene entschieden.