Reinbek. Die frisch sanierte Spielfläche in Hinschendorf ist jetzt wieder rund um die Uhr für alle zugänglich. Das war nicht immer so.

Es ist schon einige Zeit her, als der Bolzplatz an der Kehre des Schaumanns Kamp ein Politikum war. Doch Ulrich Gerwe, Kinder- und Jugendbeauftragter der Stadt Reinbek, erinnerte am Donnerstag während der Einweihung des frisch sanierten Bolzplatzes noch einmal an diese Zeiten vor etwa 15 Jahren, als eine Anwohnerin gegen die Nutzung der Spielfläche klagte. „Ich erinnere mich noch an die Treffen mit dem Verwaltungsgericht hier vor Ort“, sagte er.

Das Ergebnis war, dass der Bolzplatz abends und am Wochenende abgeschlossen bleiben musste. Ehrenamtliche Bürger kümmerten sich darum, ihn während der erlaubten Zeiten wieder zu öffnen.

Frisch saniert nach drei Jahren Sperrung des Platzes

Doch diese Zeiten sind glücklicherweise vorbei. Mittlerweile ist der Bolzplatz wieder jederzeit zugänglich. Umso größer war die Verärgerung, dass die Fläche während der vergangenen drei Jahre wegen Unfallgefahr gesperrt war. Torsten Klemm, dessen Schrebergarten direkt nebenan liegt, ist einer der Befürworter des Platzes und bemängelte noch einmal: „Und das ausgerechnet während der Corona-Zeit. Da hätte ich mir eine schnellere Sanierung gewünscht.“ Gerade gebe es einen Generationswechsel in Hinschendorf, und der Platz sei sehr beliebt.

Ulrich Gerwe ist froh, dass er den Bolzplatz für die Kinder und Jugendlichen erhalten konnte. 100.000 Euro musste die Stadt investieren – inklusive Abrisskosten und Entsorgung für den alten Belag.

Nationalspieler Max Kruse hat hier schon gebolzt

Jetzt strahlt die Spielfläche mit neuen Toren und Basketballkörben wieder. „Ich hoffe, dass an diesem Platz noch einige Generationen ihre Freude haben werden“, sagte Gerwe, der schon mit Max Kruse in dessen Jugend einige Bälle über diesen Platz gekickt hatte.

Der 14-malige Nationalspieler ist heute beim VfL Wolfsburg unter Vertrag. An diese Zeiten erinnert sich auch noch Kleingärtner Torsten Klemm, weil Kruses Ball häufig auf seiner Parzelle landete. „Ein Fünfsterneplatz“, lobt auch Klemms Sohn Paul. Der Zehnjährige möchte jetzt jeden Tag dort mit seinen Freunden Fußball spielen.

Bürgermeister kickte bei der Einweihung selbst

Auch die Verwaltung sei nicht froh darüber gewesen, dass sich die Sanierung so lange hingezogen habe, sagt Bürgermeister Björn Warmer. Er lädt alle, Groß und Klein, dazu ein, den Bolzplatz zu nutzen – und hält sich selbst kein bisschen zurück.

Gemeinsam mit Ulrich Gerwe, Amtsleiterin Katrin Schöning und Thomas Fleckenstein, Fraktionschef von Forum21, kickte er ein paar Bälle über den Platz. „Ich habe schon lange nicht mehr gebufft, aber es macht immer noch Spaß“, stellte Warmer fest.