In Großhansdorf entsteht ein Neubau für 5,9 Millionen Euro. 2014 soll das Gebäude eröffnet werden. Jetzt war Richtfest.

Großhansdorf. Nach fünfmonatiger Bauzeit ist an der LungenClinic Großhansdorf am Mittwoch Richtfest gefeiert worden. Ein neuer Gebäudetrakt entsteht. Er wird zugleich der neue Haupteingang, das neue Gesicht des Krankenhauses sein. Im Januar war der Grundstein für den 5,9 Millionen Euro teuren Neubau gelegt worden. Und bereits in einem Jahr wollen Klinikverwaltung und Bauherren das Gebäude festlich einweihen.

"Mit diesem Erweiterungsbau, der in seiner Größe bisher einzig an der Klinik ist, wollen wir den aktuellen Anforderungen an medizinische Einrichtungen entsprechen", sagte Wolfgang Gerckens, Geschäftsführer der LungenClinic. Vor allem was die medizinischen Standards, die Hygiene und die Arbeitsbedingungen angehe, werde dieser Bau dem Motto des Hauses - "Zukunft durch Wandel" - gerecht.

Auf vier Geschossen mit insgesamt 1760 Quadratmeter Nutzfläche sollen in Zukunft Patienten betreut werden. Im Erdgeschoss werden die Patientenaufnahme und das Ambulante Zentrum eingerichtet. Im ersten Geschoss entstehen zwei neue Operationssäle, ausgestattet mit den neuesten technischen Geräten. Die alten Operationsräume werden umgestaltet und weiter genutzt - als Aufwachraum und Endoskopieraum. Zudem wird sich im Untergeschoss eine Zentralsterilisation befinden. Ein Geschoss soll als Technikzentrale genutzt werden.

Prof. Klaus Rabe, Ärztlicher Direktor der LungenClinic, betonte: "Der Neubau verkörpert den Wandel in der Medizin." Krankenhäuser müssten sich generell ständig weiterentwickeln und ihre Profile schärfen. "Mit diesem Funktionstrakt werden wir den neuesten Anforderungen an medizinische Einrichtungen gerecht und setzen ein Zeichen." Er hob zudem die Bedeutung der ambulanten Behandlung hervor. "Die Leute buchen ihre Termine im Internet, sie informieren sich über Risiken und die behandelnden Ärzte. Viele wollen, wenn möglich, vorher wissen, was auf sie zukommt." In der neuen Aufnahme solle künftig alle Patienten schneller an die entsprechenden Abteilungen weitergeleitet werden. "Die Wege werden kürzer", sagte Rabe.

Die LungenClinic setzt auf drei medizinische Schwerpunkte: die Pneumologie, also die Lungenheilkunde, die Onkologie, die sich mit Krebserkrankungen befasst, und die Thoraxchirurgie, also die operative Behandlung sämtlicher Lungenerkrankungen. Diese sollen in dem neuen Flügel enger zusammenarbeiten.

Auch Edgar Wonneberger, Vertreter der Deutschen Rentenversicherung Nord, ging auf den Wandel ein: "Eine zeitgemäße Entwicklung ist sehr wichtig, nicht nur für uns als Gesellschafter." Er blickte zurück auf die Anfänge des Hauses, auf Zeiten, in denen 50 Patienten gleichzeitig behandelt wurden, und lobt die Weiterentwicklung der Klinik, die heute 217 hat.. Die Klinik an sich gibt es bereits seit 113 Jahren, nur die Gebäude sind noch nicht so alt. Derzeit werden jährlich rund 8500 Patienten stationär und etwa 4500 ambulant behandelt.

Die Rentenversicherung Nord kommt als Träger der LungenClinic für einen Teil der Kosten auf. "Wir zahlen 900.000 Euro für diesen Bau", sagte Wonneberger. Mit jeweils 2,5 Millionen Euro fördern die Hamburger Gesundheitsbehörde und das Gesundheitsministerium Schleswig-Holsteins die Erweiterung des Krankenhauses.

Alle Redner würdigten das Millionen-Bauprojekt und bekräftigten, sie freuten sich schon auf die feierliche Einweihung im kommenden Jahr. Wolfgang Gerckens dankte zudem der Firma Lühn Bau, die bisher bereits "sehr gute Arbeit geleistet" habe. "Was wir hier erlebt haben, ist außergewöhnlich." Die Mitarbeiter und Patienten hätten von dem Bau nicht allzu viel mitbekommen. Die Bauarbeiter hätten den Klinikbetrieb durch ihre Arbeit nicht gestört oder beeinträchtigt. "Wir haben auf den Lärm und die Arbeitszeiten geachtet", sagte Bauleiter Wilhelm Tarner von der Firma Lühn Bau.

Zu den Rednern gehörte auch Hani Kokali, Architekt der Planungsgesellschaft Masur & Partner. Er warf noch einmal den Blick zurück: "Bereits 2008 hat es Überlegungen und Untersuchungen dazu gegeben, wie die Situation in der Klinik optimiert werden könnte." Schnell seien die Verantwortlichen zu dem Schluss gekommen, ein neuer Gebäudeflügel müsse her. Nachdem zu Beginn des Jahres der Grundstein gelegt wurde und der lange Winter den Zeitplan etwas durcheinandergebracht hatte, war er froh, dass jetzt das Richtfest gefeiert wurde. "Und ich denke auch, dass wir den Zeitplan bis zur Fertigstellung einhalten können."

Das letzte Wort vor dem Richtspruch hatte Großhansdorfs Bürgermeister Janhinnerk Voß. "Man kann jetzt den Bau sehen, seine Hand auf den Beton legen." Voß lobte die Arbeit in der LungenClinic: "Was hier geleistet wird, ist positiv in der Region verankert. Sie setzen mit dem Neubau ein 20 mal 30 Meter großes Zeichen, das aussagt: Wir sind die LungenClinic Großhansdorf - wir können Krankenhaus." Der Bürgermeister würdigte den Ausbau der Klinik als Bekenntnis zum Standort.

Zum feierlichen Richtspruch kletterten Geschäftsführer Gerckens und Bauleiter Tarner auf das Gerüst. Tarner wünschte dem Bauherrn Gesundheit und frohen Mut und erhob zum Ausruf "Hoch, hoch, hoch" sein Glas.