Geschäftsführer Frank Sachau stellt Millionenprojekt heute vor. Ahrensburger Kaufleute fürchten Konkurrenz außerhalb der Innenstadt.

Ahrensburg. Sein Vorhaben hat für viel Gesprächsstoff gesorgt in Ahrensburg. Frank Sachau, Geschäftsführer des Elmshorner Unternehmens Teppich Kibek, präsentiert heute erstmals seine Pläne, eine Filiale des Unternehmens sowie weitere Fachmärkte auf Ahrensburger Gebiet an der Autobahn 1 anzusiedeln. Die Mitglieder des Bau- und Planungsausschusses sind die Ersten, denen Sachau seine Ideen schildert. Bevor auch die Öffentlichkeit Genaueres von den Ansiedlungsplänen erfährt, hofft der Unternehmer zunächst auf die grundsätzliche Zustimmung der Ausschussmitglieder.

"Wir sind dabei noch in der Vorphase. Ich werde zunächst nur mündlich erläutern, was ich mir vorstelle", sagt Sachau auf Anfrage dieser Zeitung. Gemeinsam mit Norbert Leinius, dem Geschäftsführer der Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn, will Frank Sachau auch die Fragen der Stadtpolitiker beantworten.

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Der Kibek-Chef macht jedoch eines deutlich: "Wir sind dringend auf einen Standort im Osten Hamburgs angewiesen. Und Teppich Kibek muss an die Autobahn." In bestehende Gewerbegebiete Ahrensburgs würde sein Unternehmen nicht gehen. Sachau: "90 bis 95 Prozent der Kunden würden über die A 1 kommen. Nur für das Teppichgeschäft wären es sogar noch mehr." Sachau werde das Vorhaben nur weiter verfolgen, wenn sich in der Politik eine breite Mehrheit dafür ausspreche. "Wir wollen das nicht mit Gewalt durchdrücken", so der Geschäftsführer.

Bedenken der Ahrensburger könne er verstehen. Sachau sagt aber: "In Elmshorn ergänzt sich unser Geschäft wunderbar mit den Geschäften der Innenstadt." Er plane ja kein Einkaufszentrum an der A 1. "Das Angebot sollte sich auf die Sortimente beschränken, die nicht in der Innenstadt vorhanden sind", sagt WAS-Geschäftsführer Norbert Leinius. Sollten die Mitglieder des Bauausschusses ihre grundsätzliche Zustimmung signalisieren, müsste Sachau im nächsten Schritt mehrere Gutachten in Auftrag geben, sagt Leinius. Wenn es tatsächlich zu einer Ansiedlung komme, müsse Sachau Geld in die Hand nehmen, um die Straßen auszubauen und für Lärmschutz zu sorgen. Ein Punkt, so der WAS-Geschäftsführer, könnten dabei ein Lärmschutzwall auf der Großhansdorfer Seite oder eine Brücke über die A 1 sein.

In Ahrensburg regt sich jedoch grundsätzliche Kritik an dem Vorhaben. Götz Westphal, Vorsitzender des Ahrensburger Stadtforums, betonte beim Neujahrsempfang der Kaufleute besonders: Er warnte vor "Gewerbe auf der grünen Wiese" und einer "Zersiedelung Ahrensburgs". Im Gespräch mit dem Abendblatt wurde Westphal konkreter: "Eine Ansiedlung von Teppich Kibek oder eines Elektronikmarktes kann Arbeitsplätze in der Innenstadt kosten. Meiner Meinung nach sollten wir von beiden Vorhaben die Finger lassen."

Mit seiner Kritik an diesen Plänen hat Götz Westphal mehreren Geschäftsleuten aus der Seele gesprochen. Besonders der Bau eines Elektronikmarktes weckt Ängste. So sagt etwa Alexandra Schokrowski, Inhaberin des Elektrogeschäfts Clasen & Co., das sich im Ahrensburger Zentrum befindet: "Wir würden definitiv Probleme bekommen. Die Kaufkraft würde aus der Innenstadt abgezogen werden." Auch bei Music Corner nebenan, einem Geschäft für CDs und Schallplatten, ist man nicht erfreut: "Das würde für uns Einbußen bedeuten. Denn viele Kunden schauen heutzutage nur noch aufs Geld", so der Angestellte Roger Dieterich.

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Etwas gelassener nehmen Geschäftsleute eine Ansiedlung von Teppich Kibek auf. "Die Firma ist sicherlich ein Konkurrent. Aber ich sehe das nicht mit Sorge", sagt etwa Heinrich Burth, Inhaber des Geschäfts Wohnen & Sparen, das im bestehenden Gewerbegebiet Nord liegt. Mittlerweile mache man nur noch 20 Prozent des Umsatzes mit Bodenbelägen. Man habe sich auf Dinge wie Jalousien und Rollos konzentriert sowie auf Dienstleistungen.

Der Stadtforum-Vorsitzende Götz Westphal betont aber, dass sich das Angebot des Elmshorner Unternehmens nicht auf Teppiche beschränkt: "Kibek führt auch Handtücher und Bettwäsche. Das sind aber Dinge, die auch in der Ahrensburger Innenstadt verkauft werden."