Studenten der Hochschule 21 stellen ihre Entwürfe für den Umbau des Apenser Feuerwehrhauses zum Jugend- und Kulturzentrum vor

Apensen. Die geplante Umwandlung des Apenser Feuerwehrhauses in ein Jugendzentrum nimmt immer konkretere Formen an. Die Studenten des Studiengangs Bauen im Bestand der Hochschule 21 in Buxtehude haben jetzt die Ergebnisse ihrer Umbau-Überlegungen für das Haus in der Ortsmitte vorgelegt, die sie im Auftrag der Gemeinde und unter der Leitung ihres Professors Jasper Herrmann entwickelt hatten.

Überhaupt möglich geworden ist die Umwandlung des Feuerwehrhauses in ein Jugendzentrum deshalb, weil die Samtgemeinde den Neubau von insgesamt drei neuen Feuerwehrhäusern in Beckdorf, Sauensiek und eben Apensen beschlossen hat. Für das Apenser Haus kam seitens der SPD und Grünen die Idee auf, es in ein Jugendzentrum zu verwandeln, damit sich Jugendpfleger Jens Neumann nicht mehr mit einem Raum im Gemeindezentrum der Kirche begnügen muss. Da dieser Plan bereits Ende Oktober im Ausschuss für Jugend, Kultur und Soziales die Zustimmung der Politiker fand, war die erste Hürde genommen.

Die zweite Hürde stellt jetzt die genaue Gestaltung dar. Den Studenten der Hochschule 21 war dabei von vornherein klar, dass sie an dem Feuerwehrhaus wenig verändern dürfen. Das Gebäude steht unter Bestandsschutz, und natürlich sollen auch die Kosten möglichst niedrig gehalten werden. Catherina Maack, Studentin im dritten Semester, hält das trotzdem nicht davon ab, den Eingang, der sich bisher an der linken Hausseite befindet, nach rechts zu versetzen. Wo jetzt die großen Rolltore sind, sollen bis zum Boden reichende Fenster entstehen, das Gebäude soll komplett verputzt werden und rote Fensterrahmen bekommen.

Im Inneren könnte nach ihren Plänen ein großer Aufenthaltsraum für die Jugendlichen entstehen, in den eine Bühne für eventuelle Vorführungen integriert ist. Billardtische und Kicker finden genügend Platz, im rechten Bereich des Hauses werden die sanitären Anlagen untergebracht. Nach oben gelangt man über eine Treppe, die nur von der Bühne aus zu erreichen ist. Im Obergeschoss soll der Arbeitsraum des Jugendwarts entstehen, von wo aus man aufgrund eines Einlasses im Boden freien Blick ins Erdgeschoss hat.

Birte Strauss setzt in ihrem Konzept hingegen vor allem auf Flexibilität. Der Eingang bleibt links, der große Aufenthaltsraum lässt sich mit Hilfe ein- und ausbaubarer Wände je nach Bedarf vergrößern oder verkleinern und die Sanitäranlagen bleiben ebenfalls links. Das Büro des Jugendpflegers wandert in ihrem Entwurf nach oben. Ein nach unten hin laufender Glaskasten garantiert ihm freie Sicht auf das Treiben im unteren Bereich.

Schiebeelemente aus Glas im Erdgeschoss sind das bestimmende Element im Entwurf von Tobias Wehber. Bei ihm bleibt der Grundriss weitestenteils erhalten, der Eingang ist immer noch links. Per "Luftsteg" kann der Jugendpfleger im Obergeschoss sein Büro erreichen, der Luftraum links und rechts daneben gewährt ihm die freie Sicht nach unten.

Pay Simonsens Entwurf sieht derweil das Büro des Jugendpflegers im Erdgeschoss vor, damit er so besser überwachen kann, wer das Gebäude betritt. In den großen Aufenthaltsraum integriert er eine Bühne, während er oben alles so belässt, wie es derzeit ist.

"Über die Kosten der Umbau-Entwürfe haben wir uns keine Gedanken gemacht", betont Jasper Herrmann. Die Studenten könnten keine fertige Bauplanung abliefern, zumal sie erst im dritten Semester seien und somit erst am Beginn der Entwurfstätigkeit. Vielmehr sollen ihre Entwürfe Ideen liefern, aus denen die Gemeinde die aus ihrer Sicht besten herausfiltern kann.

Verwaltung und Politik sind jetzt also wieder am Zug, jedoch können sie bei ihren Planungen nur auf ein bestimmtes Budget zurückgreifen. Rund 220 000 Euro sind in den Haushalt für die Umbaukosten eingestellt, weitere 40 000 Euro fallen für das Inventar an. Abgezogen werden können von dem Ganzen jedoch 90 000 Euro, da in dieser Höhe Fördermittel aus dem Leader-Programm hinzukommen, und das ist auch der Grund dafür, dass das Wort "Kulturzentrum" mit hineingenommen wurde. Ein Jugendzentrum allein wäre nämlich nicht förderfähig gewesen, wie Samtgemeindebürgermeister Peter Sommer erklärt.

Auch ein Grundstückstausch zwischen der Samtgemeinde und der Gemeinde Apensen wirkt sich positiv auf die Planungen aus, wenngleich es eine etwas kompliziertere Geschichte ist. Dazu muss man zunächst wissen, dass das Grundstück und das Gebäude des Feuerwehrhauses der Samtgemeinde gehören. Für den geplanten Neubau des Feuerwehrhauses hat sich die Samtgemeinde für ein Grundstück entschieden, bei dem zum einen Schallschutz notwendig ist. Zum anderen ist die neue Fläche insgesamt so groß, dass man sich dazu entschieden hat, dort ebenfalls den Bauhof unterzubringen. Der alte Bauhof soll dafür aufgegeben werden, wobei zu beachten ist, dass das Bauhof-Grundstück der Gemeinde Apensen gehört, das Gebäude jedoch der Samtgemeinde.

Der von der Verwaltung vorgeschlagene Handel sieht vor, dass die Gemeinde das alte Feuerwehrhaus inklusive Grundstück bekommt, und die Samtgemeinde das Grundstück des Bauhofs. Diese Fläche würde sie jedoch veräußern, da der Bauhof ja umzieht. Die Samtgemeinde übernimmt dafür den erforderlichen Schallschutz bei dem neuen Gemeinschaftsgrundstück von Feuerwehr und Bauhof und gibt zudem der Gemeinde einen Zuschuss in Höhe von 50 000 Euro für den Umbau des Feuerwehrhauses hinzu.

Im jüngsten Samtgemeindeausschuss haben die Politiker den Grundstückstausch beschlossen. Eine weitere Hürde auf dem Weg zum neuen Apenser Jugend- und Kulturzentrum ist damit genommen.