Apenser Politiker wollen Umbau des jetzigen Gerätehauses. Ausschuss tagt heute Abend

Apensen. Der geplante Neubau dreier Feuerwehrhäuser war bisher kaum ein wirklicher Grund zur Freude in der Samtgemeinde Apensen. Denn finanziell sind die Gebäude, die rund 3,7 Millionen Euro kosten sollen, eigentlich unerschwinglich für die hoch verschuldete Kommune. Verwaltung und Politik sahen sich nach mehreren Gutachten letztlich gezwungen zu der Entscheidung. Entsprechend langwierig und zäh verliefen die Debatten bis zum Beschluss im August, entsprechend zähneknirschend hoben manche Politiker die Hand. Für Fröhlichkeit könnte die Entscheidung jetzt doch noch sorgen - und zwar nicht nur bei den Brandschützern, sondern auch bei Apensens Jugendlichen. Denn für sie steigt die Chance, endlich eigene Jugendräume zu bekommen.

Der Zusammenhang drängt sich nicht unbedingt auf, zumal der finanzielle Spielraum der Samtgemeinde noch enger geworden ist. Doch mit dem Beschluss zum Neubau des Apenser Feuerwehrhauses, der schon im nächsten Jahr abgeschlossen werden soll, stellt sich die Frage nach der Zukunft des bisherigen Gebäudes.

Ingrid Scherzer-Hartz, Mitglied der SPD-Fraktion im Samtgemeinderat und Roland Denien, Mitglied der Grünen-Fraktion, haben einen Plan für die zweistöckige Immobilie in Apensens Ortsmitte. Sie würden das Haus aus den 80er-Jahren gerne zu einem "Jugendzentrum" umbauen. Damit würde die Gemeinde Apensen eine Lücke füllen. Denn anders als die Mitgliedsgemeinden Beckdorf und Sauensiek und hat Apensen bisher keinen eigenen Jugendraum. Jens Neumann, der seit Anfang des Jahres als Jugendpfleger in der Samtgemeinde arbeitet, nutzt bisher in Apensen einen Raum im Gemeindezentrum der Kirche. Wenn der Plan eine Mehrheit findet, hätte er in Zukunft sehr viel mehr Platz für seine Angebote.

"In der unteren Etage könnten beispielsweise ein Kickertisch und eine Küchenzeile Platz finden sowie das Büro des Jugendpflegers. Außerdem könnten wir uns vorstellen, eine Werkstatt für Fahrräder und Mopeds einzurichten", sagt Roland Denien. Im Obergeschoss könnte Platz für die "ruhigeren" Angebote sein, etwa den Nachhilfeunterricht, den Jens Neumann anbietet. Dieser kann mit dem Vorschlag aus der Politik viel anfangen: "Es wäre natürlich ein Schub für die Jugendarbeit in Apensen. Denn bisher haben wir ja nur den Raum der Kirchengemeinde und die gibt eigenen Veranstaltungen meist den Vorrang. Mit einem eigenen Raum hätten wir natürlich ganz andere Möglichkeiten."

Auch Apensens Samtgemeindebürgermeister Peter Sommer unterstützt den Vorschlag. "Unter den bisherigen Bedingungen ist Jugendarbeit wirklich schwierig. Wir bräuchten deshalb tatsächlich eigene Jugendräume." Darüber, wie sie aussehen können, wird sich an anderer Stelle bereits Gedanken gemacht: Nach einem Beschluss des Verwaltungsausschusses hat Sommer einen Professor der Buxtehuder Hochschule 21 angesprochen. Studenten machen sich jetzt in einem Seminar Gedanken darüber, wie das Feuerwehrhaus nach einem Umbau aussehen könnte.

Über eine Realisierung des Projekts werden letztlich die Kosten entscheiden. Während Roland Denien hofft, es mit 100 000 Euro in die Tat umsetzen zu können, setzt Peter Sommer etwa die doppelte Summe an. Sowohl er als auch die Ratspolitiker sprechen von Landeszuschüssen, etwa aus Leader-Mitteln, die für den Umbau beantragt werden müssten. Diese Möglichkeit werde zurzeit "geprüft".

Heute Abend wird die Diskussion im Sozial- und Kulturausschuss weitergehen, der von 19 Uhr an im Apenser Rathaus tagt. Dann wird auch eine weitere Variante zur Debatte stehen: nämlich die eines Verkaufs des Grundstückes, den der CDU-Fraktionsvorsitzende Friedrich Dammann als Option bezeichnet.