Als Zeitschnellster von vier Läufen wird Olufemi Atibioke Nordmeister. Auf Start bei den deutschen Meisterschaften verzichtet er.

Uetersen. 2010 bei der U20-Weltmeisterschaft in Kanada kam ihm eine Verletzung in die Quere. Aus demselben Grund musste er die Junioren-EM 2011 in Tallin absagen. Doch Olufemi Atibioke steckt voller Optimismus, sich bald wieder in internationaler Umgebung tummeln zu dürfen. Bernd Smrcka, sein Trainer bei der LG Wedel-Pinneberg, verrät, was er mit dem 19 Jahre alten Athleten im Sommer plant: "Dann soll er die 400 Metern unter 47 Sekunden laufen." Zum Vergleich: 48,57 Sekunden reichten Atibioke, bei den norddeutschen Hallenmeisterschaften in Alsterdorf über seine Lieblingsstrecke den Titel zu erringen.

Obwohl er damit die A-Norm für die deutschen Meisterschaften am 25. und 26. Februar in Karlsruhe erfüllte, wird der Uetersener mit nigerianischen Wurzeln dort nicht starten. Die Vorbereitung aufs Abitur habe für ihn zurzeit Vorrang, ließ er Smrcka wissen. Der reagierte auf die Leistung seines Schützlings im dritten von vier Zeitläufen übrigens mit sanfter Kritik: "Zwischen 200 und 300 Metern warst du zu langsam." Umso größer waren das Erstaunen und die Freude, dass die mit den schnellsten Zeiten gemeldeten drei Läufer des letzten Rennens Atibiokes Marke nicht unterbieten konnten.

Er will Form und Verletzungsfreiheit bis zur Hochsaison bewahren

Dem Sieger am nächsten kam noch der Rostocker Alexander Haß, der nach 48,84 Sekunden die Ziellinie überquerte. Bernd Smrcka erklärt, warum der Ausrichter auf ein echtes Finale über 400 Meter verzichtete und lediglich die Zeiten wertete: "Die meisten Athleten gehen in mehreren Wettbewerben an den Start. Ihnen will man den Spaß nicht verderben, aber auch die Belastung für sie so gering wie möglich halten." Olufemi Atibioke etwa nahm auch noch am Sprint der Männer über 200 Meter teil, verzichtete aber auf die Endläufe, die er in 22,21 Sekunden erreichte. Diese Zeit auch im Finale hätte ihm locker den ersten Rang bei den U 20 und den fünften Rang bei den Herren beschert, doch darauf kommt es jetzt nicht an, sondern auf gute Form und vor allem Verletzungsfreiheit in Juli, August und September. Bernd Smrcka weiß, dass Atibioke dann wieder total mitzieht: "Er ist ehrgeizig und ich muss ihn nicht kontrollieren, sondern kann mich darauf verlassen, dass er alle Absprachen einhält."

Enttäuscht äußerte sich Smrcka über Jon Mewes, 19, der für die 800 Meter (U 20) mehr als zwei Minuten benötigte und mit dem siebten Platz vorlieb nehmen musste: "Das kann er besser." Bei der deutschen Meisterschaft der Jugendlichen am 18. und 19. Februar in Sindelfingen wird eine erhebliche Steigerung vom Mittelstreckler der LG Wedel-Pinneberg erwartet. Vereinsgefährtin Anne Scholl schaffte es mit 11,14 Metern auf den dritten Platz im Frauen-Dreisprung, nachdem sie beim Titelgewinn auf Hamburger Ebene noch einige Zentimeter weiter gesprungen war.


Elmshornerin Ariane Ballner belegt den vierten Rang über 800 Meter

Im Dreisprung der weiblichen Jugend versuchte sich auch Fenja Krohn, ohne mit 10,70 Metern über den elften Rang hinauszukommen. Dafür kletterte das 16 Jahre alte Mädchen der LG Elmshorn im Hochsprung aufs "Treppchen" - 1,64 Meter, Platz drei. Fast eine kleine Welt trennte Carolin Kirtzel (4:38,19) und Mailin Struck (4:53,88), doch dann kamen beide Läuferinnen der LG Wedel-Pinneberg doch nacheinander als Fünfte und Sechste ins Ziel. Ariane Ballner (LG Elmshorn) als Vierte über 800 Meter und Julian Dwenger (Wedel-Pinneberg) als Siebte im Dreisprung wurden im Nachwuchsbereich den Erwartungen gerecht. Das olympische Motto traf auf Lina Reumann (LG Elmshorn) zu, die in den Vorläufen über 200 Meter und 60 Meter Hürden scheiterte sowie sich unverdrossen dem Weitsprung aussetzte - 4,74 Meter, 28. Platz.