Hürdensprinter des MTV Hanstedt dominieren bei den norddeutschen Hallenmeisterschaften in Hamburg. Paul Dittmer mit Favoritenrolle.

Hanstedt. Mit einer solch herausragenden Zeit hat selbst Trainer Wolfgang Striezel nicht gerechnet. "Ich habe ihm eine 8,20er-Zeit zugetraut", sagt der Übungsleiter des MTV Hanstedt. Sein Schützling Tim Kelly Pahnke belehrte ihn jedoch eines Besseren und sprintete bei den norddeutschen Hallenmeisterschaften in der Hamburger Leichtathletikhalle an der Krochmannstraße die 60-Meter-Hürden in 8,09 Sekunden. Damit war der 20 Jahre alte Meckelfelder nur eine Zehntelsekunde langsamer als sein höher gewetteter Vereinskamerad Paul Dittmer. "Im Training sind die beiden meist drei Zehntelsekunden auseinander", berichtet Striezel. Das kann zweierlei bedeuten: entweder hat sich Tim Kelly Pahnke gegenüber dem Training mächtig gesteigert oder Paul Dittmer hat deutlich mehr Potenzial als die bisher in der Hallensaison angebotenen 7,93 Sekunden.

Im Endlauf um den norddeutschen Meistertitel konnte Pahnke seine Vorlaufleistung dann nicht ganz bestätigen. Er erlaubte sich einen Patzer an der vierten Hürde und stürmte in 8,14 Sekunden als Dritter ins Ziel. Den Hanstedter Doppelsieg verhinderte Julian Marquardt (Hallesche Leichtathletik-Freunde) als Zweitplatzierter in 8,08 Sekunden. Paul Dittmer wurde vier Tage nach dem Gewinn des Hürdentitels bei den deutschen Hochschulmeisterschaften nun auch bei den Nordtitelkämpfen seiner Favoritenrolle gerecht, verpasste in 7,94 sek. seine Saisonbestzeit jedoch knapp.

Höhepunkt sind deutsche Hallenmeisterschaften Ende Februar in Karlsruhe

Am kommenden Sonntag werden sich die beiden Hürdensprinter des MTV Hanstedt beim Hallensportfest in Bielefeld einem weiteren Formtest über die Hürden und 60 Meter flach unterziehen. Der Saisonhöhepunkt wartet zwei Wochen später. Am 25. und 26. Februar werden in der Europahalle Karlsruhe die deutschen Hallenmeister bei den Männern und Frauen ermittelt. In diesem Jahr hat der deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) erstmals eine zahlenmäßige Teilnehmerbeschränkung festgelegt. Dittmer und Pahnke müssen allerdings nicht bis nach dem Meldeschluss um ihren Start bangen. Weil beide die vom DLV geforderte Norm (8,15 sek.) erfüllt haben, sind sie sicher in Karlsruhe dabei.

Weitspringer Nils Winter vom Buxtehuder SV hat sich gegenüber seinem Saisoneinstieg bei den Landesmeisterschaften zwei Wochen zuvor an gleicher Stelle um 16 Zentimeter gesteigert. Der 34-Jährige flog jetzt in Hamburg mit 7,77 Meter auf den zweiten Platz hinter Mario Kral vom Hamburger SV, der auf 7,80 Meter kam. Die beiden Athleten des Hamburger Leichtathletik-Verbandes (HLV) dominierten die Weitsprungkonkurrenz und standen mit ihren hervorragenden Leistungen im Mittelpunkt der Titelkämpfe. Nils Winter und Mario Kral zählen auch bei den deutschen Hallenmeisterschaften in Karlsruhe zum Favoritenkreis, wo dann mit Christian Reif und Sebastian Beyer auch die beiden besten deutschen Weitspringer des Jahres 2011 an den Start gehen werden.


Zwei Medaillen für die Jugendsprinter von LG Nordheide und LG HNF

Parallel zu den Männern und Frauen ermittelten in Hamburg auch die Jugendlichen der Altersklasse U20 ihre norddeutschen Meister. Die beste Platzierung für die Talente aus dem Hamburger Süden gelang Dominick Lenzen von der LG Nordheide. Der 17 Jahre alte Schützling von Trainer Gerd Prüsmann gewann die Silbermedaille über 200 Meter. In 22,55 Sekunden musste sich Lenzen einmal mehr seinem Dauerkonkurrenten Till Helbig (LG Wilhelmshaven/22,32 sek.) geschlagen geben. Über 60 Meter fügte der Nordheide-Sprinter der Erfolgsbilanz seiner Hallensaison den fünften Platz in 7,19 Sekunden hinzu. Die Bronzemedaille in dieser Konkurrenz ging an Rafael Maksimowski (LG HNF). Nach 7,10 Sekunden im Zwischenlauf lief der Vierte der deutschen Hallenmehrkampfmeisterschaften dann im Endlauf in 7,12 sek. auf den dritten Platz. Im Weitsprung belegte Maksimowski mit 6,57 Meter den fünften Platz.

Nicht ganz an ihre Saisonbestzeiten konnte Lea Madlen Meyer (LG Nordheide) anknüpfen. Die 18 Jahre alte Sprinterin aus Winsen-Laßrönne belegte über 200 Meter (25,04 sek.) und 400 Meter (57,60 sek.) jeweils den undankbaren vierten Platz und verpasste damit knapp eine Medaille. Gegen die bis zu zwei Jahre ältere Konkurrenz erstaunlich gut behaupten konnte sich Felicia Jegede (LG Nordheide) im Dreisprung der weiblichen U20-Jugend, in dem sie mit 11,01 Meter den sechsten Platz belegte.