Rellinger peilen 2012/13 mit ihrem früheren Torjäger und einigen Neuzugängen Wiederaufstieg in die Fußball-Landesliga an. TBS-Stürmer trifft viermal.

Rellingen. Mit weit ausgebreiteten Armen feiert Kevin Fölsch seine schönsten Torerfolge, bald aber nicht mehr im Trikot von Blau-Weiß 96, sondern in Orange. Die Bezirksliga-Fußballer des SC Egenbüttel sind froh, den 25 Jahre alten Stürmer nach drei Jahren Wanderschaft zur Umkehr an den Moorweg bewegt zu haben.

Dort tut sich eine Menge, seitdem Trainer Marc Zippel, der im Hamburger Westen einen guten Ruf genießt, das Zepter übernahm. Am Sonntag platzte der Coach mit der Neuigkeit heraus, dass sich die Rellinger auch noch mit Martin Schwabe, 26, Kapitän der SV Lieth, verstärken. Um in den Abstiegskampf der Klein Nordender keine Unruhe hinein zu tragen, war das bislang unter Verschluss gehalten worden. Weitere Neuzugänge sind Atalay Karul (Union Tornesch) und André Fischer (SC Pinneberg), von den eigenen A-Junioren rückt Dominik Petersen hoch. Dabei verfügt schon der aktuelle Kader über viel Qualität, wie das 6:2 (1:0) beim SV Eidelstedt (Tore für den SCE: Paul Jürs 3, Alexandros Tsapournis, Philipp Taubitz und Hossein Zolfaghari je 1) zeigte. Pressesprecher Claus Hinz formuliert die Zielsetzung für 2012/13 unmissverständlich: "Wir streben die Rückkehr in die Landesliga an."

Derweil winkt TBS Pinneberg als Vizemeister der Staffel West der Aufstieg schon etwas früher, denn von den vier Bezirksliga-Zweiten gehen drei hoch. In den Ausscheidungsspielen gegen den Buxtehuder SV, den MSV Hamburg und den HEBC sieht TBS-Trainer Florian Gossow "zwei richtig schwere und eine vermeintlich etwas leichtere Aufgabe" auf sein Team zukommen. Umgekehrt muss sich aber auch die Konkurrenz fürchten, nachdem TBS den zuvor 14 Partien unbesiegten TSV Sparrieshoop 8:0 (4:0) abfertigte. Bedingt durch frühes Gelb-Rot für den Klein Offensether Alexander Bota war es ein Spaziergang der Pinneberger, bei dem Tomasz Koziol (4), Bilel Querfelli (2), Kadir Candir und Salih Koparan die Blümchen pflückten.

Der bereits abgestiegene FC Union Tornesch setzte ein Ausrufezeichen. Mit einem 3:1 (1:0) nach Toren von Kai Fröhlich (2) und Mahdi Habibpur zur 3:0-Führung zogen sie den unterlegenen SC Nienstedten mit sich in die Kreisliga hinunter. Erleichterung löste das Resultat vor allem beim Viertletzten SV West-Eimsbüttel aus, der sich der eigenen Herausforderung im Stadion am Rosengarten nicht gewachsen zeigte. Müslüm Kayin (3) und Ricki Voß sorgten dort für das 4:1 (2:0) des VfL Pinneberg II, der als Aufsteiger mit dem fünften Rang die Erwartungen übertraf.

Der SV Rugenbergen II verließ sich lieber auf sich selbst und räumte mit einem 6:1 (3:1) über den TuS Holstein alle vagen Zweifel am Klassenerhalt aus. Trainer Börje Scharnberg und Betreuer Hermann Schulz bekamen ihren Abschied mit Toren von Björn Dardemann, Marc-André Busch (je 2), Marvin Brunkhorst und Daniel Zass versüßt, Schütze des Quickborner 1:1 war Diego Marx.

Einen schönen Saisonabschluss verschaffte sich auch die SV Halstenbek-Rellingen II. Sascha Rathje und Björn Kaland drehten das 0:1 zur Pause auswärts gegen den Niendorfer TSV II in ein 2:1. Mit demselben Resultat behauptete sich der SSV Rantzau nach Toren von Nico Breuel und Tobias Sattler beim FC Elmshorn II. Frühzeitig durch die Gelb-Rote Karte für Lars Gersdorf geschwächt glückte den Elmshornern nur noch der Anschlusstreffer durch Zakarias Ashrafi. Das Bedauern der Fußball-Gemeinde gilt unterdessen Patrick Hübner, Mittelfeldspieler von Meister TuS Osdorf, der auf dem Rasen des Kummerfelder SV einen offenen Armbruch erlitt (65.). Bei einer 3:0-Führung der Osdorfer verständigten sich beide Teams darauf, die Partie nicht mehr fortzusetzen.