HR-Stürmer leitet bei 2:2 gegen Ex-Klub Norderstedt die Wende ein

Halstenbek. Lange waren sie nicht von ihm überzeugt, zumal er nach zwei Verletzungen nicht so verbissen wie gewünscht um den Anschluss kämpfte. Spätestens nach seinem zweiten Einsatz über die vollen 90 Minuten aber werden die Oberliga-Fußballer der SV Halstenbek-Rellingen wissen, was sie an Patrick Hoppe haben.

Der 19 Jahre alte Wirbelwind schockte seinen Ex-Verein Eintracht Norderstedt, für dessen A-Junioren er vor einem Jahr noch kickte, mit dem Treffer zum 1:2, ein knallharter 15-Meter-Schuss nach Vorarbeit von Hendrik Boesten (56.). Am Ende hatten die Halstenbeker den 0:2-Rückstand im auf der einen Seite überdachten Stadion an der Ochsenzoller Straße gar in ein 2:2 (0:1) verwandelt.

Speziell der zweite Durchgang bot sehenswerten Fußball, nachdem die Gäste für den Geschmack ihres Trainer Thomas Bliemeister im ersten läuferisch zu wenig geleistet hatten und in der 44. Minute in Rückstand geraten waren. Marco Schultz, Schütze des Norderstedter 1:0, war dann auch so frei, einen Rückpass von der linken Seite zum 2:0 zu verwerten (47.). Angetrieben von Hoppe ließ die Spielvereinigung das aber nicht auf sich sitzen. Ein guter Griff war dann auch die Einwechselung von Sascha Richert, der zwar mit zwei Halbchancen scheiterte (58., 77.), zwischendurch aber einen Eckstoß perfekt auf den Kopf von Philipp Erdmann servierte. Krachend schlug der Ball bei SCN-Keeper Jannis Waldmann ein - 2:2 (75.).

Genussvoll verspeiste der HR-Vorsitzende Hans Jürgen Stammer eine Currywurst mit Röstzwiebeln, dann gab es noch zwei feurige Szenen zu bestaunen. Mario Jurkschat schoss den Ball an den linken Halstenbeker Torpfosten, dass es nur so schepperte (87.). Beim Gegenzug boxte Waldmann den nahezu perfekten Kopfball Hendrik Boestens über die Querstange. "Henk hat zurzeit auch viel Pech im Abschluss", sagte Bliemeister über den Torjäger, der die gesamte Saison über die Erwartungen nicht erfüllte.

Das klang nach Versöhnung, während sich Bliemeister von Danijel Suntic und Pablo Cardoso weniger angetan zeigte. Nach deren Auswechselung sorgten Richert und Nils Matthiessen nämlich für erheblich mehr "Leben in der Bude". Niemand aber reichte an den körperlich Kleinsten heran, der sogar seinem kritischen Trainer ein Lächeln entlockte: "So, wie Patrick diesmal gespielt hat, schließe ich ihn in mein Herz."