Elmshorn. Zwei Tage nach Ausstellungseröffnung fehlte das Bild aus der „Sperrmüll“-Installation in Elmshorn. Ehepaar bringt Gemälde zurück.

Es ist wieder da! Das verschwundene Bild aus der aktuellen Ausstellung „Drift“, das im Februar entwendet wurde, ist wieder aufgetaucht. „Wir sind erleichtert, dass das Kunstwerk den Weg zu uns zurückgefunden hat“, sagt Sabine Junge, Vorsitzende des Elmshorner Kunstvereins.

Das 3800 Euro teure Landschaftsbild war Teil einer Installation des Künstlers Dirk Pleyer und Ende Februar verschwunden – keine 48 Stunden nach der Ausstellungseröffnung. Der Kunstverein befürchtete einen Diebstahl und erstattete Anzeige.

Elmshorn: Mysterium um „Kunstdiebstahl“ gelöst – das steckt dahinter

Die wurde nun zurückgezogen. Denn: Offenbar handelte es sich nicht um einen Diebstahl. „Ein Ehepaar, das anonym bleiben möchte, hat das Werk im Torhaus abgegeben“, sagt Sabine Junge. Das Ehepaar habe das Gemälde nach eigenen Angaben vor der Witterung schützen wollen und daher mit nach Hause genommen.

Beinahe wäre die Installation, die sich förmlich aus dem Torhaus heraus bis zum Krückauufer ergießt, gar nicht aufgebaut worden. Das Material für die Installation hatte beim Hausmeister für Ärger gesorgt. Der wollte bereits Anzeige wegen illegaler Müllablagerung erstatten, konnte aber noch gebremst werden.

Elmshorn: „Ist das Kunst oder kann das weg?“

Schon im Vorfeld der Ausstellung hatten die Mitglieder des Kunstvereins über die Möglichkeit gesprochen, dass die Installation Opfer von Vandalismus werden könnte. Auch im an das Torhaus angrenzenden Skulpturengarten hatte es in der Vergangenheit bereits Sachbeschädigungen gegeben.

Der Spruch „Ist das Kunst oder kann das weg“, der zumeist mit zwei unabsichtlich zerstörten Kunstwerken von Joseph Beuys in Zusammenhang gebracht wird, ließ sich wohl auch in Elmshorn anwenden. Denn die Installation besteht aus Holzlatten und Sperrmüll-Stücken – und ist offenbar nicht für jeden sofort als Kunst zu erkennen.

Elmshorner Kunstverein zeigt Ausstellung noch bis 12. März

Um sicherzustellen, dass das Bild nicht wieder verschwindet, wird die Installation nicht wieder in den Ursprungszustand versetzt. „Wir stellen das Gemälde nun im Atrium aus, um zu verhindern, dass es erneut abhanden kommt“, so Junge.

Die nun wieder vollständige Ausstellung „Drift“ ist noch bis Sonntag, 12. März, zu sehen. Das Torhaus am Probstendamm ist dienstags bis freitags in der Zeit von 10 bis 12 und von 16 bis 18 Uhr sowie sonnabends und sonntags von 11 bis 13 Uhr geöffnet.