Elmshorn. Der Rauhaardackelmix ist fast drei Jahre alt, beißt aber seit etwa einem Jahr relativ unvermittelt. Wer hat dennoch ein Herz für ihn?

Er heißt Watson und macht seinem Namensvetter Dr. Watson mit einer aktiven Spürnase alle Ehre. Der fast drei Jahre alte Dackelmischling ist lebendig, lauf- und arbeitsfreudig. Mit seinem Bezugsmenschen unterwegs zu sein und gefordert zu werden – das ist genau sein Ding. Aber leider ist Watson auch etwas labil.

Der Dackel-Jack-Russell-Terrier-Rüde ist nämlich wegen diverser Beißvorfälle gegen Menschen im Tierheim Elmshorn gelandet. Die Fälle ereigneten sich im Familien- und Freundeskreis seiner ehemaligen Halter. Meist passierte es, wenn Watson angefasst, gekuschelt oder festgehalten wurde. Zudem ging der Schlamassel erst im Alter von zwei Jahren los. Warum? Keiner weiß es.

Tierheim Elmshorn: Dackel Watson beißt in Alltagssituationen

Die Beißvorfälle kamen unerwartet in alltäglichen Situationen – etwa beim Autofahren auf dem Schoß, auf dem Sofa beim Kuscheln oder nach einem Spaziergang beim Streicheln. Problematisch sei, dass Watson nicht nur „schnappt“, sondern festhält oder sogar mehrmals nachfasst.

Medizinisch ließ sich keine Ursache für sein Verhalten feststellen. Und auch die Vorbesitzer waren eigentlich „dackelerfahren“. Watson selbst stammt aus Jägerkreisen, wurde aber jagdlich nicht geführt.

Wenn er so guckt, ist er sehr süß: Watson, ein schwieriger Fall im Tierheim Elmshorn.
Wenn er so guckt, ist er sehr süß: Watson, ein schwieriger Fall im Tierheim Elmshorn. © HA | Tierheim Elmshorn

Im Tierheim zeige sich Watson freundlich, anlehnungsbedürftig, oft kindlich. Bisher habe er dort noch keinen Menschen attackiert.

Allerdings wechselt er anlasslos von einer freundlichen Stimmung in eine angespannte Körperhaltung – etwa, wenn er länger angefasst wird.

Andererseits verhält er sich teils ohne ersichtlichen Grund sehr unterwürfig, duckt sich, drückt sich an die Wand. Er scheint etwas labil zu sein.

Im Tierheim trägt der Dackelmix-Rüde einen Maulkorb

Im Tierheim werde der Dackel-Mix deshalb vorsorglich mit Maulkorb abgesichert. Da er als clever gilt, könne er lernen, mit Maulkorb weniger anfällig für beißgetriebene Stimmungsschwankungen zu sein. Wer sich für den „Schlauberger“ interessiert, sollte seine Körpersprache lesen können, so das Tierheim. Eine Maulkorbsicherung sei dann angeraten. Watson sei den Maulkorb gewöhnt und trägt ihn ohne Probleme.

Hoffnung auf Vermittlung mache, dass Watson zwar Bekannte verletzt habe, aber noch nie seine eigentliche Bezugsperson. Deshalb wäre eine einzelne Person im Haushalt wohl die beste Wahl für ihn – wenn er diese akzeptiert und respektiert. Für Hundeanfänger oder einen Haushalt mit Kindern ist Watson nichts, auch andere Haustiere sollte wegen Watsons Jagdtrieb nicht geben.

Tierheim Elmshorn: Anderen Hunden gegenüber ist der Dackel eher angespannt

Bei anderen Hunden verhält sich Watson freundlich bis angespannt. Aber auch bei Artgenossen gilt: Ist Watson erstmal in Rage, beruhigt er sich von alleine nur schlecht und belässt es nicht bei einem Schnapper. Aktuell hat er deshalb nur mit Maulkorb abgesichert Kontakt zu Hunden.

Ein paar Stunden allein zu Hause macht der Dackel-Mix ohne Probleme mit. Sein Spielzeug zerrupfte er allerdings gern. Stubenrein ist Watson auch.

Vermittlung: Tierschutzverein Elmshorn und Umgebung e.V., Tel 04121/849 21, oder per E-mail an mit Beschreibung zu sich selbst und dem Erfahrungsstand zur Hundehaltung www.tierheim-elmshorn.de