Rellingen. In den neuen Laden reinschnuppern oder den Friedhof besuchen? All das ist ab jetzt im virtuellen Rundgang von Rellingen möglich.

Die spätbarocke Kirche, die Straßen im Zentrum, die Geschäfte von innen und außen – all das hatte Fotograf Simon Kunkelmoor in den letzten Monaten vor der Linse. Die Gemeinde Rellingen schuf zusammen mit ihm einen virtuellen Rundgang ihrer Innenstadt.

Um im digitalen Zeitalter die Attraktivität der Baumschulgemeinde zu betonen und weiter auszubauen wurde in der Gemeinde Rellingen die 360 Grad-Panorama-Fotografie von Sehenswürdigkeiten, Geschäften, Restaurants und Dienstleistern realisiert.

Rellingen: 360-Grad-Rundgang ermöglicht Einblick bei Zahnarzt und Kirche

Von der Kirche bis hin zum Baumarkt Hass + Hatje – die Besucher der Website oder auch von Google Maps können viel erkunden. „Ein Projekt in diesem Ausmaß habe ich noch in keiner Gemeinde in der Größenordnung von Rellingen gesehen. Das ist wirklich selten“, sagt Kunkelmoor.

Fotograf Simon Kunkelmoor stellt den neuen 360-Grad-Rundgang vor.
Fotograf Simon Kunkelmoor stellt den neuen 360-Grad-Rundgang vor. © Katrin Starke

Neben den Unternehmen bietet der Rundgang auch Einblicke in die Kirche oder den Friedhof. Eben alles, was Rellingen an schönen Orten hergibt.

Der Rundgang wurde zusammen mit 360°-Media auf die Beine gestellt

Die Stadt Rellingen arbeitet in diesem Rahmen zusammen mit der Firma 360°-Media. Inhaber Simon Kunkelmoor schoss insgesamt mehr als 10.000 Einzelbilder, aus denen die Panoramen zusammengesetzt wurden. „Anfang Juli haben wir das erste Foto gemacht, Mitte Dezember waren wir fertig. Jetzt ist es endlich online zu sehen“, sagt der Fotograf.

Die Panoramen ermöglichen einen 360 Grad Rundgang durch Rellingen. Die gesamte Innenstadt der Gemeinde kann erkundet werden – von Straßen und Wegen über Sehenswürdigkeiten bis hin zu Gastronomie und Einzelhandel.

Auch das kann man sich virtuell ansehen– die Gemüseabteilung vom Edeka Böge.
Auch das kann man sich virtuell ansehen– die Gemüseabteilung vom Edeka Böge. © Rathaus Rellingen | Simon Kunkelmoor

Rellingen: 86.000 Euro wurden in das Panorama-Projekt investiert

Gefördert wird das Projekt aus dem Innenstadtprogramm des Landes Schleswig-Holstein. 86.000 Euro hat Rellingen insgesamt dafür ausgegeben, 75 Prozent davon stammen aus der Förderung.

Natürlich sollen nicht nur Einheimische erreicht werden. „Wir möchten Rellingen noch attraktiver für alle machen, die hier leben und leben werden. Das Ziel ist vor allem, Menschen aus anderen Regionen neugierig darauf zu machen, den Ort mal in echt zu sehen“, sagt Bürgermeister Marc Trampe.

Rellinger Einzelhandel soll von dem 360-Grad-Rundgang profitieren

Der Button für den digitalen Spaziergang ist zudem auch direkt auf den Firmen-Homepages eingebunden. Sucht jemand auf Google nach einem Geschäft, findet er bei den Fotos direkt das passende Panorama.

Die Praxis der Zahnärztin Dr. Schulze-Korn ließ sich ebenfalls ablichten.
Die Praxis der Zahnärztin Dr. Schulze-Korn ließ sich ebenfalls ablichten. © Rathaus Rellingen | Simon Kunkelmoor

Insgesamt können 56 Geschäfte virtuell besucht werden. „Wenn man online in ein Geschäft reinschauen kann, baut es Hemmungen ab, es auch mal tatsächlich zu besuchen“, sagt Trampe. Die Eintragung für den Rundgang war für die Rellinger Unternehmen dabei kostenlos.

Google Street View wird ebenfalls um Rellingen erweitert

Auch die Aufnahmen der Straßen werden auf Google zu finden sein. Die Funktion Street View von Google Maps ermöglicht es Nutzerinnen und Nutzern, sich ihre Zieladresse in 3D anzuschauen – so als wären sie schon dort.

„Leider hat Google schon vor einigen Jahren aufgehört, Street View zu erweitern. Momentan ist die Funktion fast nur in Großstädten verfügbar. Deshalb wollten wir Rellingen dort mit einbinden – ab jetzt kann man alle Straßen der Innenstadt auf Google Maps sehen“, sagt Kunkelmoor.

„Es geht um eine Verzahnung des stationären Handels mit dem Digitalen“, sagt Trampe. „Die Frage lautet immer: Wie können wir die Digitalisierung für den stationären Handel nutzbar machen?“

360-Grad-Rundgang durch Rellingen: So soll es weitergehen

Vorerst soll das Projekt ein Jahr lang getestet werden. Danach wird betrachtet, wie die Resonanz zum Online-Rundgang ist und wie es sich auf den Einzelhandel auswirkt“, sagt der Bürgermeister.

Relllinger Knotenpunkt: Rathaus als Panorama-Bild.
Relllinger Knotenpunkt: Rathaus als Panorama-Bild. © Rathaus Rellingen | Simon Kunkelmoor

Auch Updates der Bilder sollen dann regelmäßig hochgeladen werden. Ob der Rundgang zum späteren Zeitpunkt um weitere Gebiete ergänzt wird, soll auch nach der Testphase beschlossen werden. Der Bürgermeister schaut positiv in die Zukunft: „Das ganze Projekt ist noch ganz am Anfang, wir sind aber sehr zuversichtlich, dass es nicht dabei bleiben wird.“

Zu finden ist der virtuelle Rundgang auf www.rellingen.de