Eine falsch gestellte Weiche gilt als Ursache des schweren Zugunglücks in Tornesch von Sonntagvormittag.

Tornesch. Wie berichtet, war ein Regionalexpress kurz hinter der Ausfahrt des Tornescher Bahnhofs auf einen Schienenbagger geprallt, dabei wurden vier Personen leicht verletzt.

Die Ermittlungen haben die für die Bahnstrecken zuständige Bundespolizei sowie die Spezialisten der Eisenbahn-Untersuchungsstelle des Bundes (EUB) aufgenommen. Der Unfall ereignete sich auf einem dreigleisigen Abschnitt, dort wurden zum Zeitpunkt des Crashs an einem Gleis Erneuerungsarbeiten durchgeführt. "Der Zug wurde auf das Gleis geleitet, auf dem die Arbeiten stattfanden", so Bettina Baader von der EUB. Ob der fatale Fehler aufgrund einer technischen Panne erfolgte oder ob ein Mitarbeiter des zuständigen Stellwerks die Verantwortung trägt, muss noch ermittelt werden. Auch werden sich die Ermittler mit der Frage befassen, ob die Baustelle ordnungsgemäß abgesichert war. Der Zug hatte offenbar bei Einfahrt in den Baustellenbereich seine Fahrt verringert. Der Lokführer sowie der Führer des Schienenkrans erlitten einen Schock, waren noch nicht vernehmungsfähig. Nach dem Unfall um kurz nach 9 Uhr war ein Gleis um 11.30 Uhr, ein zweites gegen 19 Uhr freigegeben worden. Insgesamt 84 Züge fielen aus oder hatten Verspätung. Die Schadenshöhe ist noch unklar.