Das Kaufangebot der Hamburger “Asklepios“-Kliniken für die angeschlagenen Regio-Kliniken des Kreises (das Abendblatt berichtete) ist in der Kreispolitik aufmerksam registriert worden. Eine schnelle Entscheidung ist nicht zu erwarten.

Pinneberg/Hamburg. Während FDP-Kreistagsfraktionschef Klaus G. Bremer einen Verkauf angesichts der dramatischen finanziellen Lage des Kreises nicht mehr ausschließen wollte, obwohl er grundsätzlich für eine kommunale Regie dieser wichtigen Säule der Gesundheitsversorgung ist, hat SPD-Kreistagsfraktionschef Hannes Birke Landrat Wolfgang Grimme (CDU) ins Visier genommen.

Dass die von Grimme losgetretene Diskussion über den Verkauf der Regio-Kliniken im Rahmen eines Management-Buy-Out-Modells auch andere Interessenten auf den Plan rufe, "war vorherzusehen", so Birke. Wie berichtet, hatten fünf Manager der Regio-Kliniken angeboten, für eine Kapitalspritze von rund zehn Millionen Euro 74,9 Prozent des Unternehmens zu übernehmen. Bemerkenswert an dem "Asklepios"-Angebot sei der Hinweis, so Birke, dass die von Grimme ins Gespräch gebrachten zehn Millionen Euro Kapitalspritze als "zu gering" bewertet werden, "und zwar von einem Interessenten, der nicht dafür bekannt ist, sein Geld aus dem Fenster zu werfen". Damit bestätige sich der Verdacht, dass Landrat Grimme mit seinem Zehn-Millionen-Vorschlag die Kliniken "zum Billigtarif loswerden will". (man)