Die Metropolregion startet einen Feldtest mit 16 E-Mobilen. Vier dieser Elektro-Fahrzeuge sind ab jetzt im Kreis Pinneberg im Einsatz.

Kreis Pinneberg. Die Umlandkreise Hamburgs werden "elektromobil". 16 nagelneue Elektroautos sind jetzt an die Verwaltungen von sechs Landkreisen und sieben Städten ausgeliefert worden. Vier dieser Strom-Fahrzeuge sind jetzt im Kreis Pinneberg im Einsatz: jeweils eines für die Kreisverwaltung sowie für Wedel, Tornesch und Barmstedt.

Die Bürgermeister Roland Krügel (Tornesch) und Nils Hammermann (Barmstedt) ließen es sich nicht nehmen, die schicken neuen Dienst-Fiat 500e persönlich beim Händler in Hamburg-Eimsbüttel abzuholen.

Vier Jahre lang dauert dieser Feldversuch der Elektromobile, mit dem die Behörden ausprobieren sollen, ob und wie Elektrofahrzeuge für den ihren alltäglichen Bedarf in Frage kommen. Die Kommunen zahlen eine monatliche Leasinggebühr von 299 Euro für die Fahrzeuge, die jeweils einen Neupreis von 19 900 Euro haben.


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Entwickelt und ausgerüstet mit der abgasfreien Motorentechnik hat die Kleinfahrzeuge das Hamburger Unternehmen Karabag. 700 solcher Elektrofahrzeuge seien inzwischen verkauft, sagt Firmenchef Sirri-Steven Karabag. "Damit sind wir Marktführer." Die Hälfte davon sei allein auf den Straßen Hamburgs und dem Umland unterwegs, 60 würden als Dienstwagen von Behörden genutzt. Die Metropolregion Hamburg besitze damit bundesweit die größte Flotte von Elektromobilen, sagt Sirri-Steven Karabag. "Hamburg und sein Umland werden so zur Auto-Metropole der Zukunft."

Dass sich die zur Metropolregion zusammengeschlossenen Landkreise so schnell für dieses klimaschonende Projekt begeistern konnten, sei vorbildlich, befand Projektleiter Peter Lindlahr. "Wir haben das in drei Tagen entschieden", sagte Krügel. Die Teilnahme von Tornesch war für Krügel selbstverständlich. "Wir müssen diese Technologie nach vorne bringen. Das ist die Zukunft, solange der Strom sauber produziert wird."

In Tornesch werde jetzt extra eine Ladestation am Rathaus gebaut, die sich aus der Photovoltaikanlage des Rathausdaches speist. Innerhalb von sechs Stunden sei der 34 PS starke und 105 km/h schnelle Elektro-Fiat aufgeladen, bereit für eine Reichweite von 100 Kilometern, sagt Karabag. In Tornesch wird das neue Elektroauto nun für Dienstfahrten zur Kreisverwaltung nach Elmshorn oder zu den Schulen eingesetzt, sagt Krügel. In Barmstedt würden damit Botenfahrten unternommen und die Unterlagen an die Politiker verteilt, kündigt Bürgermeister Hammermann an. "Wir alle müssen etwas für den Klimaschutz tun."


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So sehen es auch ihre Amtskollegen aus den Kommunen südlich der Elbe. "Wir müssen ein Zeichen für den Klimaschutz setzen", sagt Rainer Rempe, Erster Kreisrat in Harburg. "Das hat nicht nur einen Symbolwert. Wir leisten damit einen konkreten Beitrag für den Klimaschutz." Markus Moßmann, Stadtrat von Lüneburg, erhofft sich mit dieser Aktion "eine positive Signalwirkung" auch auf andere Kommunen, dem Beispiel zu folgen.

Auch Pinnebergs Kreissprecher Marc Trampe hält diese auffällig mit dem Logo der Metropolregion und der jeweiligen Kommune beklebten kleinen Flitzer für eine ideale Ergänzung des jetzt aus 19 Fahrzeugen bestehenden Fuhrparks. Dieser sei gerade mit abgasarmen neuen Ford Focus und Fiesta und Smarts erneuert worden. Für Dienstfahrten innerhalb Elmshorns stünden den Mitarbeitern auch ein Motorroller und mehrere Diensträder zur Verfügung.

Schon bei der Buchung der Dienstwagen im Intranet müsse der Mitarbeiter angeben, zu welchem Zweck er wohin hinfahre, sodass für eine innerstädtische Nutzung von vornherein keines der größeren Fahrzeuge in Betracht kommt.