Die Kreisstadt wird aus 13 Brunnen am Peiner Weg und in Quickborn-Renzel versorgt. Dort wird das Grundwasser gereinigt, bevor es ohne Zusätze in die Leitungen verteilt wird.

Pinneberg. Henning Fuchs ist sehr stolz auf die Qualität des Pinneberger Trinkwassers. Der Stadtwerkechef wird nicht müde zu betonen, dass es kein in Flaschen abgefülltes Mineralwasser mit dem Pinneberger Leitungswasser aufnehmen kann. Da kommt Henning Fuchs das Motto "Reines Wasser für eine gesunde Umwelt" zum heutigen Tag des Wassers gerade recht, um die Pinneberger mal wieder über die Güte des Lebenselixiers aufzuklären, das bei ihnen zu Hause aus den Hähnen sprudelt und was jeder Einzelne tun kann, damit es so bleibt.

Das Pinneberger Wasser stammt aus insgesamt 13 Brunnen der Wasserwerke Quickborn-Renzel und Peiner Weg in Pinneberg. Dort wird das Grundwasser lediglich von Eisen, Mangan und unerwünschten Gasen gereinigt, bevor es ohne Zusätze in die Leitungen verteilt wird. "Während viele Länder, darunter Frankreich oder die USA, ihr Leitungswasser vorsorglich mit Chlor versetzen, greifen wir nur in Notfällen zu dieser Maßnahme. Dann, wenn wir tatsächlich eine Verkeimung feststellen", sagt Henning Fuchs. Das sei in den vergangenen zehn Jahren nur ein einziges Mal passiert. "Dann muss gleichzeitig an mehreren Stellen das Grundwasser etwa durch Fäkalien verunreinigt worden sein."

Einen dicken Beitrag zur Sicherung der hohen Wasserqualität könne jeder einzelne Pinneberger leisten, sagt Fuchs. "Waschmittel sollten grundsätzlich sparsam und entsprechend dem Verschmutzungsgrad der Wäsche und dem Härtbereich des Wassers dosiert werden." Reste von Lösungsmitteln, Pflanzenschutzmitteln, Fotochemikalien, Kosmetika, Holzschutzmitteln sowie Batterien, Farben und Lacke gehörten in den Sondermüll und auf gar keinen Fall ins Abwasser", sagt Michael Meier, Abteilungsleiter Netze der Stadtwerke Pinneberg. Genauso schädlich fürs Wasser seien Medikamente. Alte oder nicht verwendete Arzneimittel nehme jede Apotheke zurück. "Das Wasser befindet sich in einem ununterbrochenen Kreislauf. Was wir reinschütten müssen, spült es uns wieder zurück. Und dann müssen wir es sehr aufwendig und für viel Geld wieder reinigen."

Besonders am Herzen liegt Fuchs und Meier die gesetzlich vorgeschriebene Dichtheitsprüfung der privaten Abwasserleitungen. Grundeigentümer müssen bis spätestens 2015 ihre Abwasserleitungen auf Dichtheit prüfen lassen. "Diese Pflicht ist eingeführt worden, um die Qualität des deutschen Trinkwassers zu bewahren", sagt Fuchs. Durch undichte Abwasserleitungen sickerten Gifte und Fäkalien ins Grundwasser.

In Pinneberg liegen rund 5000 Grundstücke in Wasserschutzgebieten. Für diese Grundeigentümer ist die Frist für die Dichtheitsprüfung bereits abgelaufen. "Wer dort noch kein qualifiziertes Unternehmen mit der Dichtheitsprüfung seiner Abwasserleitungen beauftragt hat, muss das jetzt schleunigst tun", sagt Fuchs. Aufgabe der Pinneberger Stadtwerke sei es, zu kontrollieren, ob Grundeigentümer die Pflicht zur Dichtigkeitsprüfung erfüllt haben. "Noch drohen wir nicht mit Strafen, sondern appellieren."

Die Prüfung muss in jedem Fall bei den Stadtwerken nachgewiesen werden. Für den Fall, dass Schäden an den Abwasserleitungen festgestellt werden, müssen die Hauseigentümer die Leitungen reparieren, sanieren oder erneuern lassen.

"Der Aufwand lohnt, wenn wir so die Qualität unseres Trinkwassers sichern können", sagt Fuchs. Wer Pinneberger Leitungswasser statt Mineralwasser aus Flaschen trinke, spare sehr viel Geld. Ein Liter Pinneberger Trinkwasser, das täglich Qualitätsprüfungen unterzogen wird, koste 0,17 Cent. "Sie können ja mal ausrechnen, was Sie für einen Liter Mineralwasser aus dem Getränkemarkt zahlen, das im Zweifel aus den gleichen Quellen gezapft wird."