Besitzer von Haustieren sollten sich vor dem Sommerurlaub um die Betreuung ihrer Hunde und Katzen kümmern. Das Abendblatt gibt Tipps.

Kreis Pinneberg. 30 Hunde warten derzeit im Tierheim Elmshorn auf ihre Vermittlung. "Das sind ein Drittel mehr als normalerweise zu diesem Zeitpunkt", sagt Brigitte Maeder, die Vorsitzende des Tierschutzvereins Elmshorn und Umgebung. Der Verein betreibt das Tierheim - und Maeder macht sich Sorgen: In einem Monat beginnen die Ferien und damit die Zeit, in der sich das Tierheim erfahrungsgemäß immer weiter füllt.

Während bei den Hunden die Lage bereits kritisch ist, geht es im Katzenhaus noch relativ entspannt zu. Dort betreuen die Helfer zurzeit 70 Tiere, darunter zwölf Saugwelpen. Maeder: "Aber auch bei den Katzen werden es jeden Tag mehr."

Damit die Einrichtung an der Justus-von-Liebig-Straße in diesem Jahr keinen neuen Negativrekord schreibt, appelliert Maeder an die Tierbesitzer, sich rechtzeitig vor den Sommerferien Gedanken über eine Unterbringung des oder der Mitbewohner zu machen. "Ich würde erst bei Verwandten, Freunden, Kollegen nachfragen, ob sich jemand findet, der das Tier vorübergehend aufnimmt", sagt sie. Falls dies nicht klappt, biete sich die Aktion "Nimmst du mein Tier, nehm' ich dein Tier" des Deutschen Tierschutzbundes an.

"Wir beteiligen uns als Tierschutzverein in diesem Jahr zum zweiten Mal an der Aktion", sagt Maeder. Es handelt sich um eine Art Urlaubstauschbörse für Tiere. Das Prinzip: Urlauber geben ihr Haustier während ihrer Ferien bei einer Privatperson in Pflege - und revanchieren sich zu einem späteren Zeitpunkt, indem sie das Tier der anderen Partei für eine Zeit betreuen.

Die Teilnahme ist kostenlos und einfach. Auf der Homepage des Tierheims ( www.tierheim-elmshorn.de ) findet sich in der Rubrik Aktuell ein Fragebogen. Dort macht der Hunde- oder Katzenhalter Angaben zu dem Tier, das er in Pflege geben beziehungsweise aufzunehmen will. Auch die Zeit des gewünschten Urlaubsaufenthalts ist anzugeben. "Wir sammeln die Fragebögen und gucken, wo es passt", sagt Brigitte Maeder. Sie stellt den Kontakt zwischen den Personen her und arrangiert einen Kennlerntermin von Mensch und Tier.

Wer sich nicht auf eine private Betreuung der Tiere während der Urlaubszeit verlassen möchte, kann für Struppi, Mietzi und Co. die professionelle Lösung wählen. "Wir schätzen, dass es kreisweit etwa 15 bis 20 Tierpensionen gibt", sagt Maeder. Die Bandbreite reiche von der Betreuung im eigenen Haushalt bis zum richtigen Hundehotel mit Einzel- oder Doppelzimmern/zwingern. Diese Lösung ist nicht ganz preiswert. Je nach Größe und Rasse werden für Hunde 15 bis 20 Euro pro Tag fällig, für Katzen liegt der Tagespreis zwischen 6 und 10 Euro. "Ganz wichtig ist, dass man sich die Tierpension vorher anschaut", sagt Maeder. Ideal sei es, das Tier dort für einen Tag oder ein Wochenende probeweise unterzubringen. Maeder: "Nicht jedes Tier ist pensionsgeeignet." Beim Besuch der Einrichtung sollte darauf geachtet werden, dass der Betreiber eine amtstierärztliche Genehmigung sowie - ebenso wie seine Mitarbeiter - einen Sachkundenachweis vorlegen kann. Es sollte möglichst ein unangemeldeter Besuch erfolgen, bei dem auf die Sauberkeit der Einrichtung und auf das Verhalten der tierischen Pensionsgäste zu achten ist. "Es sollte eine tierärztliche Versorgung rund um die Uhr gewährleistet sein", sagt die Tierschützerin.

Bei Abgabe des Tieres müsse ein schriftlicher Vertrag zwischen beiden Seiten geschlossen werden, es empfehle sich ferner, eine Urlaubsadresse sowie eine Telefonnummer für Notfälle zu hinterlegen.

Der Tierschutzverein bietet einen Kriterienkatalog an, der Mindeststandards für Hunde- sowie Katzenpensionen auflistet. Brigitte Maeder berät auch zu weiteren Möglichkeiten einer Tierbetreuung.

So gibt es Tiersitter, die ins Haus kommen und vor Ort Hund oder Katze versorgen. Das Tierheim kann keine Betreuung auf Zeit anbieten. Maeder: "Das schaffen wir nicht. Wir haben alle Hände voll damit zu tun, die Fundtiere zu versorgen."