Norderstedt. Die 1:2-Niederlage bei Hannover 96 II hätte nicht sein müssen. Warum die Norderstedter im Eilenriedestadion den Kürzeren zogen.

Eintracht Norderstedt hat die Chance verpasst, zumindest für einen Tag die Tabellenführung in der Fußball-Regionalliga Nord zu übernehmen. Die in den letzten beiden Heimpartien gegen den FC Teutonia 05 (3:1) und VfB Oldenburg (5:0) so überzeugend auftretende Mannschaft von Trainer Olufemi Smith musste sich bei Hannover 96 II mit 1:2 (0:1) geschlagen geben.

„Wir haben ein ordentliches Auswärtsspiel gemacht, es ist nicht schändlich, gegen einen so guten Gegner zu verlieren. Aber diese Niederlage war unnötig“, sagte Smith, der gegenüber dem Oldenburg-Match zwei Veränderungen in seiner Startformation vorgenommen hatte.

Eintracht Norderstedt: Abwehrmauer steht beim ersten Gegentor nicht optimal

Noah Awuku, der gegen den VfB nach seiner Einwechslung mit einem Hattrick innerhalb von 18 Minuten für Furore sorgte, stürmte zunächst für Nick Selutin. Und Youngster Florian Meier, der seine erste Viertliga-Partie von Beginn an absolvierte und eine tadellose Leistung ablieferte, ersetzte Linksverteidiger Dane Kummerfeld, der wegen eines Trauerfalls in der Familie nicht zur Verfügung stand.

Als entscheidend für die Auswärtsschlappe erwiesen sich zwei Dinge. Zum einen war vor dem Führungstor der Niedersachsen durch einen direkten Freistoß von Lars Gindorf aus etwa 20 Metern (28.) die Abwehrmauer nicht optimal positioniert.

Stürmer Kevin von Anhalt trifft aus zwei Metern nicht ins Netz

Zwar hatte sich Nick Gutmann hinter dieser auf den Rasen gelegt, um als Absicherung einen etwaigen Flachschuss abzublocken. Und Gindorf entschied sich tatsächlich auch für die flache Variante; doch es gelang ihm, den Ball Zentimeter am Kopf des Norderstedters vorbei ins Netz zu zirkeln. Arne Exner, der erneut für den verletzten Stammkeeper Lars Huxsohl (Leistenprobleme) zwischen den Pfosten stand, war machtlos.

Zum anderen agierte der erfolgreichste Angriff der Regionalliga – die Eintracht hatte bis zum Match im Eilenriedestadion in sieben Begegnungen 25-mal getroffen – zu uneffektiv. Beim Zwischenstand von 1:1 (Gutmann war in der 51. Minute mit seinem sechsten Saisontor erfolgreich gewesen) schaffte Kevin von Anhalt das Kunststück, aus zwei Metern Entfernung das Führungstor zu vergeben. Und verpasste so die Gelegenheit, der Partie eine entscheidende Wende zu geben..

Marc Bölter muss verletzt raus, Manuel Brendel vergibt letzte Chance

Damit nicht genug: Als die Gäste nach dem 2:1 für Hannover (Sean Busch/68.) offensiver wurden und in der Schlussphase vehement auf den Ausgleichstreffer drängten, fand ein Kopfball von Manuel Brendel nach einer Flanke von Rechtsverteidiger Juri Marxen nicht den Weg ins Ziel (90.).

Ein weiterer Faktor, der den 96ern ein wenig in die Karten spielte: Der Norderstedter Sechser Marc Bölter bekam in der 35. Minute einen Tritt auf den Fuß, musste wegen starker Schmerzen ausgewechselt werden und fehlte fortan im Zentrum. Glück im Unglück: Der lauf- und zweikampfstarke Mittelfeldakteur gab schnell Entwarnung („Es ist nichts Schlimmes“). Für ihn kam Philipp Koch aufs Feld.

Routinier Philipp Koch wird ein- und wieder ausgewechselt

Koch, seines Zeichens dienstältester Eintracht-Spieler, hatte allerdings nur einen kurzen Auftritt. Er wurde eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff wieder vom Rasen geholt und musste aus taktischen Gründen Manuel Brendel weichen.

Olufemi Smith: „Unser Ziel war, die Angriffsbemühungen noch einmal zu verstärken und zumindest ein 2:2 zu erreichen. Außerdem war Philipp schon verwarnt worden – und wir wollten keine Gelb-Rote Karte riskieren.“

Eintracht Norderstedt: Nächster Gegner ist der SSV Jeddeloh

Der Lauf von Eintracht Norderstedt ist also vorerst gestoppt. Doch schon am kommenden Sonntag soll in der Heimpartie gegen den SSV Jeddeloh (14 Uhr, Edmund-Plambeck-Stadion) wieder gepunktet werden. „Die Jeddeloher sind eine körperlich starke Mannschaft, das haben sie beim 2:0 gegen den Hamburger SV II wieder einmal bewiesen. Dessen ungeachtet wollen wir vor heimischer Kulisse unbedingt schlagen“, so Smith.

Hannover 96 II – Eintracht Norderstedt 2:1 (1:0). – Schiedsrichter: Lukas Benen (Nordhorn). – Zuschauer: 400. – Tore: 1:0 Lars Gindorf (28.), 1:1 Nick Gutmann (51.), 2:1 Sean Busch (68.). – Eintracht: Exner – Marxen, Frahm, Ibraimo, Meier (87. Bork) – Bölter (35. Koch/77. Brendel) – Gutmann, Zehir, Behounek, Awuku (80. Selutin) – von Anhalt.