Norderstedt. Riesenerleichterung nach dem Heimsieg gegen den FC Teutonia 05. Was besser lief als bei der Minusleistung gegen den Bremer SV.

Als Schiedsrichter Fabian Porsch (Barsbütteler SV) den Schlusspfiff zelebrierte, rissen die Regionalliga-Fußballer von Eintracht Norderstedt jubelnd die Arme in die Höhe oder ballten triumphierend die Fäuste.

Kein Wunder, schließlich hatten sie nach den beiden torreichen Niederlagen gegen Holstein Kiel II (2:4) und beim Bremer SV (5:6) in der Flutlicht-Heimpartie gegen den FC Teutonia 05 enorm unter Strom gestanden. Entsprechend groß war die Erleichterung über den hoch verdienten 3:1 (2:0)-Erfolg im Derby.

Eintracht Norderstedt: Personelle Veränderungen zahlen sich aus

Eintracht-Coach Olufemi Smith hatte die Startaufstellung gegenüber dem Bremen-Match auf zwei Positionen verändert: Saibo Ibraimo ersetzte Kevin Kling, Marc Bölter rückte für Philipp Koch auf die Sechserposition.

Beide Personalentscheidungen wirkten sich positiv aus. Die zuletzt vogelwild agierende Norderstedter Wackelabwehr hinterließ diesmal bis auf wenige Ausnahmen einen stabilen Eindruck, die Gastgeber standen im Mittelfeld kompakt und gingen zudem resolut in die Zweikämpfe.

Kevin von Anhalt trifft doppelt und glänzt mit turnerischem Können

Der als einzige Sturmspitze nominierte Kevin von Anhalt verlieh den Aktionen seiner Mannschaft zusätzliche Sicherheit, indem er Eintracht Norderstedt früh in Führung brachte. Nach einer Maßflanke von Jonas Behounek überwand er in der 13. Minute den gegnerischen Keeper Marius Liesegang per Kopf.

Der Neuzugang von Oberligist Altona 93 bewies zudem turnerisches Können, als er seinen Treffer mit einem Flickflack und anschließendem Salto feierte. „Torjubel habe ich schon als kleiner Junge geübt, unter anderem auf dem Trampolin“, sagte von Anhalt nach dem Match schmunzelnd.

Der FC Teutonia 05 bleibt deutlich hinter den Erwartungen zurück

Doch weiter in der Chronologie: Nach einem perfekt dosierten Steilpass von Marc Bölter steuerte der Angreifer urplötzlich auf das Gästetor zu und erzielte mit einem Flachschuss nervenstark das 2:0 (37.). Von den hochgelobten Ottensern kam dagegen erstaunlich wenig, der bisherige Tabellenvierte hatte in den ersten 45 Minuten keine nennenswerte Einschussmöglichkeit.

Am Gesamtbild änderte sich zunächst auch in der zweiten Halbzeit nichts. Im Gegenteil: Jonas Behounek schickte Nick Gutmann kurz nach dem Wiederanpfiff auf die Reise. Und der Außenbahnspieler hatte keine Mühe, das 3:0 für die Eintracht zu markieren.

Eintracht Norderstedt überzeugt nach Minusleistung in Bremen

Erst jetzt wurde der FC Teutonia 05 aktiver; es reichte für die Ottenser, zu deren Aufgebot die beiden Ex-Norderstedter Michael Igwe und Marcus Coffie gehörten, aber nur noch zu einem unhaltbaren direkten Freistoßtreffer durch Ole Wohlers (65.).

Entsprechend wortkarg fiel das Statement von Gästecoach Dominik Glawogger auf der obligatorischen Pressekonferenz nach der Partie aus. „Herzlichen Glückwunsch zum 3:1. Aufgrund der ersten Halbzeit und der von uns nicht guten Leistung geht der Erfolg für Eintracht Norderstedt in Ordnung. In diesem Sinne alles Gute für die nächsten Spiele“, sagte er spürbar genervt.

Olufemi Smith war angesichts des aus seiner Sicht sehr erfreulichen Endresultats wesentlich besser aufgelegt: „Wir haben einen hochverdienten Sieg eingefahren. In erster Linie bin ich aber froh, dass meine Mannschaft gezeigt hat, dass sie gut verteidigen kann. Das war vonnöten und nach der Minusleistung in Bremen das Gebot der Stunde. Jetzt gilt es, schnell zu regenerieren, damit wir am Sonntag vor eigenem Publikum mit frischen Beinen gegen den VfB Oldenburg antreten können.“

Eintracht Norderstedt – FC Teutonia 05 3:1 (2:0). – Schiedsrichter: Fabian Porsch (Barsbütteler SV). – Zuschauer 945. – Tore: 1:0, 2:0 Kevin von Anhalt (13/37.), 3:0 Nick Gutmann (46.), 3:1 Ole Wohlers (65.). – Eintracht: Huxsohl – Marxen, Frahm, Ibraimo (90.+1 Kling), Kummerfeld (81. Meier) – Bölter – Gutmann (75. Akhber), Behounek, Zehir, Selutin (65. Awuku) – von Anhalt (67. Brendel).