Norderstedt. Entgegen dem Trend steigen die Zahlen im Kreis. Viele Vereine bieten Sportabzeichen an. Manche Aktive sind seit Jahrzehnten dabei.

Kennen sie Anke Süllau oder gar Gisela Schultz? Nein, dann wird es ihnen wie den meisten ihrer Mitmenschen gehen. Dabei sind die beiden rüstigen Rentnerinnen vom TSV Ellerau Vorzeigesportlerinnen im Kreis Segeberg. Anke Süllau hat letztes Jahr ihr 50. Sportabzeichen gemacht, Gisela Schultz gar Nummer 60. Für diese Leistung wurden sie nun auf einer Gala des Kreissportverbandes ausgezeichnet – zusammen mit Bärbel Süllau vom SV Friedrichsgabe. Auch sie hat bereits 50-mal die Prüfungen zum Sportabzeichen erfolgreich absolviert.

„Um das Sportabzeichen zu machen, muss man kein Top-Sportler sein. Es ist ein Fitnessnachweis, den mit etwas Übung beinahe jeder bestehen kann“, sagt Gisela Schultz. Wer in Ellerau sein Abzeichen machen will, wird mit großer Wahrscheinlichkeit auf die Jubilarinnen treffen. Denn Schultz hat, wie auch Anke Süllau, die Prüferlizenz und ist damit berechtigt, das Sportabzeichen abzunehmen.

Faszination Sportabzeichen – diese Frauen sind Vorbilder

An vielen Orten im Kreis können Interessierte die Prüfungen ablegen. In Norderstedt beispielsweise bei TuRa Harksheide und dem SV Friedrichsgabe, aber auch beim BSV Kisdorf, VfL Struvenhütten, beim SV Henstedt-Ulzburg oder dem TuS StuSie und dem TSV Kattendorf. Auf der Homepage des Kreissportverbandes www.se-sport.de findet sich unter der Rubrik „Service“ eine Liste mit den Sportvereinen, die das Sportabzeichen anbieten. Natürlich sind auch die Zeiten und Orte aufgeführt, wann und wo man sich zum Training trifft.

Melanie und Tobias Haak sowie ihr Sohn Alexander (TSV Kattendorf) wurden im Sportabzeichenwettbewerb für Familien und Paare ausgezeichnet vom KSV-Vorsitzenden Holger Böhm (rechts).
Melanie und Tobias Haak sowie ihr Sohn Alexander (TSV Kattendorf) wurden im Sportabzeichenwettbewerb für Familien und Paare ausgezeichnet vom KSV-Vorsitzenden Holger Böhm (rechts). © KSV Segeberg

Bei speziellen Nachfragen, wie beispielsweise Training für Menschen mit Behinderung, vermittelt die Geschäftsstelle des Kreissportverbandes geeignete Kontakte. Unter 04551/96 88 66 ist das Büro montags bis donnerstags von 9 bis 12.30 Uhr erreichbar, zudem auch von 15 bis 18 Uhr (nur Montag und Donnerstag). Und, wer weiß, vielleicht flattert dann auch eines Tages eine Einladung zur Sportabzeichenehrungsveranstaltung ins Haus.

Familie Haak vom TSV Kattendorf hat gemeinsam mitgemacht

So wie bei Melanie und Tobias Haak sowie ihrem Sohn Alexander vom TSV Kattendorf, die im Sportabzeichenwettbewerb für Familien und Paare ausgezeichnet wurden. Vielleicht ist man dann aber auch ein Puzzleteil für die Vereinsehrung. Der BSV Kisdorf ist seit Jahren einer der eifrigsten Clubs und gewann auch 2022 die Vereinswertung mit 256 Abzeichen vor dem TSV Ellerau (144) und dem SC Rönnau 74 (126). Die Klasse 3b der Grundschule Seth erhielt für die Teilnahme am Wettbewerb „Meine Klasse macht das Sportabzeichen“ 500 Euro Preisgeld.

Ohne sie geht es nicht: Für ihre langjährige Prüfertätigkeit wurden Jens Peters (MTV Oering, v. li.), Ute Mühlenberg (SV Schmalensee), Antje Krüger (SC Rönnau 74) und Meike Claußen (BSV und Schule Kisdorf, re.) von KSV-Mitarbeiterin Kerstin Wedemeyer (2.v.re.) ausgezeichnet.
Ohne sie geht es nicht: Für ihre langjährige Prüfertätigkeit wurden Jens Peters (MTV Oering, v. li.), Ute Mühlenberg (SV Schmalensee), Antje Krüger (SC Rönnau 74) und Meike Claußen (BSV und Schule Kisdorf, re.) von KSV-Mitarbeiterin Kerstin Wedemeyer (2.v.re.) ausgezeichnet. © KSV Segeberg

„Move – Beweg’ Dich, lautet die Botschaft, die auch vom Sportabzeichen ausgeht. Sie alle haben sich unter anderem hierher in Bewegung gesetzt, das verdient ein erstes Lob“, sagte Kreispräsident Claus Peter Dieck bei der Ehrung in Bad Segeberg.

Sportabzeichen: 1513 erfolgreiche Prüfungen im vergangenen Jahr

Im Kreis gibt es einen gegenläufigen Trend zur Entwicklung in Schleswig-Holstein. Während auf Landesebene ein Rückgang an bestandenen Prüfungen um 5,3 Prozent auf 15808 zu verzeichnen war, steigerte sich der Kreis Segeberg um 4,8 Prozent auf 1513 erfolgreich absolvierte Sportabzeichen.

„Zu verdanken ist dies den Obfrauen und -männern mit ihren Prüferinnen und Prüfern in den Vereinen, Schulen und Blaulichtorganisationen, die jedem Einzelfall nachlaufen, um eine volle Prüfkarte zu gewährleisten und vielleicht in dem einen oder anderen mit dem Sportabzeichen verbundenen Wettbewerb einen Geldpreis einzuheimsen“, sagte Stephan Kronenberg von der Stiftung der Sparkasse Südholstein, die den Wettbewerb unterstützt. Und wer weiß, vielleicht könne ja am Ende dieses Jahres, dem ersten ohne Einschränkungen seit der Corona-Pandemie, neue Bestwerte verkündet werden.