Kaltenkirchen. Landesligist genießt im Trainingslager Top-Bedingungen. Was alles geboten wird – und wie der Test gegen ein Team aus Österreich lief.

Mit einem breiten Lächeln im Gesicht liefen sie auf den satten, grünen Rasen. Während zeitgleich in Norddeutschland Schneeregen und 3 Grad Temperatur angesagt waren, genossen die Fußballer der Kaltenkirchener Turnerschaft ihr Privileg, bei ihrem Trainingslager im türkischen Side ein ungewöhnliches Vorbereitungsspiel bestreiten zu dürfen. Denn wie oft kommt es schon vor, dass ein Amateurclub aus dem Kreis Segeberg Ende Februar auf ein Team aus Österreich trifft? Für die KT war das Duell gegen den SK Breitenfurt auf jeden Fall ein Novum.

„Wir haben die ganze Zeit versucht, herauszubekommen, in welcher Liga die Breitenfurter spielen“, berichtet Boris Völker, Sportdirektor des ambitionierten Landesligisten. „Physisch waren die auf jeden Fall ziemlich gut.“ Die unterschiedlichen Liga-Systeme zu vergleichen, erwies sich als kompliziert. Letztlich einigte man sich darauf, dass beide Mannschaften sechstklassig sind.

Fußballer aus Kaltenkirchen: Fünf Tage Profi-Komfort – KT ist begeistert von Side

Aber der Unterschied war dann doch frappierend. Und das, obwohl Kaltenkirchen zunächst sogar 2:0 führte – erst fabrizierten die Österreicher ein Eigentor, dann traf Marc Jürgensen per Kopf nach einer Ecke. Sehr zur Freude der Verantwortlichen, schließlich hatte man Standardsituationen im Trainingslager bewusst einstudiert. „Da waren die Automatismen gleich perfekt“, so Völker.

Doch die Kräfte reichten nur bis zur Pause. Da stand es 2:2, ehe Breitenfurt tatsächlich noch sechs Treffer nachlegte bis zum 8:2-Endstand. „Ein bisschen zu hoch“, so bewertete es die KT. Aber das tat der Stimmung keinen Abbruch. Denn was das Team, die Sponsoren und der Vorstand an der Mittelmeerküste im Fünf-Sterne-Hotel Side Star Resort erleben, „ist ein absolutes Highlight“ (Völker).

Unter Palmen, aber kein Urlaub: Die Fußballer genossen trotzdem den Komfort in der luxuriösen Hotel-Anlage.
Unter Palmen, aber kein Urlaub: Die Fußballer genossen trotzdem den Komfort in der luxuriösen Hotel-Anlage. © KT

Denn es wird hier nicht unterschieden zwischen Vollprofis – etwa Lokomotive Moskau aus der ersten russischen Liga, die ebenso vor Ort sind – und Kaltenkirchen. Jeder bekommt die Rundum-Versorgung. So gibt es zwei Betreuer, die sich quasi nonstop um Belange und Bedürfnisse kümmern. „Bis auf die Bälle mussten wir nichts mitbringen“, sagt der Sportdirektor.

Kaltenkirchen: „Wir werden hofiert wie ein Profiteam“

Die KT hat eine eigene Etage samt Physioraum, auch beim Büffet einen abgetrennten Bereich. Am Sonnabend gibt es zum Abschluss dann ein Bankett. „Wir werden hier hofiert wie ein Profiteam.“

Neben Unterstützung durch Sponsoren haben alle Reisenden einen Eigenanteil mit eingebracht. Manche, etwa die Pietsch-Brüder, konnten aus beruflichen Gründen nicht mitfahren. Stürmer Daniel Buhrke fing sich unglücklicherweise eine Erkältung ein. „Morgens beim Training sind es 7 bis 9 Grad, nachmittags dann in der Sonne 23 Grad.“ Das wird sich bald wieder ändern. „Dienstagabend, Marschweg, 19.30 Uhr“, kündigt der Sportdirektor an und lacht. Den restlichen Feinschliff für die Landesliga-Rückrunde – los geht es am 18. März mit dem Derby beim SV Henstedt-Ulzburg – muss sich die KT dann zuhause holen.