Norderstedt. Eintracht Norderstedt setzt sich mit 2:0 beim Bremer SV durch. Trainer Olufemi Smith beweist dabei in glückliches Händchen.

Nach dem 2:0 (0:0)-Erfolg in der Fußball-Regionalliga Nord beim Bremer SV fasste Olufemi Smith, der Trainer von Eintracht Norderstedt, zunächst das Wesentliche in zwei Sätzen zusammen. „Wir wollten endlich im Jahr 2023 ankommen. Dazu gehörten drei Punkte beim Bremer SV.“

Vier sieglose Partien hatten Coach und Team zuletzt verkraften müssen. Das Aus im Hamburger Lotto-Pokal gegen Oberligist HEBC und der Verlust von Tabellenplatz fünf drückten auf die Stimmung. Schon deshalb kam der Partie beim Aufsteiger und Abstiegskandidaten Bremer SV eine besondere Bedeutung zu.

Eintracht Norderstedt: Coach trifft mutige Entscheidungen

Wie schon mehrmals in dieser Saison bewies Coach Smith mit seiner Aufstellung, sich dieser Bedeutung bewusst zu sein. Er strich Abwehrchef Fabian Grau ebenso aus der Startelf wie Mittelfeldmann Dylan Williams.

„Fabian hatte in den Spielen zuvor einige unglückliche Momente, wirkte etwas überspielt. Bei Dylan war es ähnlich. Wir haben einen starken und ausgeglichenen Kader. Deshalb wollten wir anderen Akteuren ein Signal geben und sie für ihre gute Trainingsleistung belohnen“, sagte Smith.

Die Gäste steigern sich an der Weser in der zweiten Halbzeit

Namentlich in der defensiven Zentrale: Neuzugang Maximilan Schütt rückte in die Innenverteidigung, Phillip Koch auf die Sechserposition. Der Präsidentensohn stand zuletzt am 9. Oktober 2022 in der ersten Halbzeit gegen den FC St. Pauli II (3:1) in einer Regionalliga-Partie auf dem Platz.

Jan-Pelle Hoppes Verletzung (Verdacht auf Oberschenkelzerrung) machte eine dritte Änderung erforderlich. Jonas Behounek lief für ihn auf. Das auf drei Positionen veränderte Team kam, um in Smiths Diktion zu bleiben, in der ersten Halbzeit im Jahr 2023 aber nicht an.

Keeper Lars Huxsohl verhindert vor der Pause einen Rückstand

„Da waren wir nicht aggressiv genug in den Zweikämpfen, konnten unsere spielerische Überlegenheit nicht ausspielen“, so der Coach. Die Folge: Torwart Lars Huxsohl musste, wie schon beim schwachen 0:0 daheim gegen Kickers Emden, ein ums andere Mal ran. In der Vorwoche hatte sich Huxsohl ein Privatduell mit Emdens Ilyas Bircan geliefert, nun sorgte er bei Bremens Nikky Goguadze mit drei Glanzparaden (18./30./32.) für erstickte Torschreie auf dessen Lippen.

„Lars hat uns in dieser Phase die Null gehalten. Das war sehr wichtig für uns“, erkannte Smith. Die Eintracht vergab ihrerseits Chancen von im Vergleich nicht ganz so hoher Qualität durch Kangmin Choi (18.) und Nils Brüning (42./45.).

In der 57. Minute ist die Partie entschieden

Nach einer kurzen Findungsphase in Hälfte zwei sah dies anders aus. Zwei der drei Neuen trafen! Jonas Behounek besorgte auf Vorlage von Jan Lüneburg die Führung (54.). Drei Minuten später knallte der ewige Norderstedter Philipp Koch den Ball nach Ablage von Choi zu seinem persönlichen Traum-Comeback in den Winkel (57.). Damit war die Partie entschieden.

Der Bremer SV hatte nun nichts mehr zuzusetzen, die Garstedter verpassten bei mehreren Gelegenheiten das 3:0. „Unter dem Strich haben wir verdient gewonnen. In der zweiten Hälfte waren wir erst sehr effektiv, danach das klar überlegene Team“, analysierte Olufemi Smith.

Eintracht Norderstedt: Kurz vor Schluss drei Rote Karten für Bremer SV

Schade: Die Gastgeber verloren gegen Spielschluss die Nerven. Herdi Bukusu (90./Tätlichkeit gegen Tjark Hildebrandt) und Nikky Goguadze (90.+2, grobes Foulspiel gegen Juri Marxen) sahen glatt Rot. Der Bremer Sportchef Ralf Voigt (90.+3) nach seinen Protesten ebenso.

„Klar spielt da auch etwas Frustration beim Gegner mit. Aber nach dem Abpfiff ist so etwas wieder vergessen“, kochte Smith das hektische Ende der Begegnung in seinem Statement auf kleiner Flamme. „Letztlich ist das aber das Thema der Bremer. Unser Thema ist es, auf diesem Sieg aufzubauen – und am Mittwoch im Heimspiel gegen den Tabellenvierten SV Drochtersen/Assel sofort nachzulegen.“

Bremer SV – Eintracht Norderstedt 0:2 (0:0). – Zuschauer: 391. – Schiedsrichter: Jost Steenken (Vorwärts Nordhorn). – Tore: 0:1 Jonas Behounek (54.), 0:2 Philipp Koch (57.). – Eintracht: Huxsohl – Marxen, Hildebrandt , Schütt, Bork (71. Wallenborn) – Koch (87. Schmidt)– Choi (74. Sezer), Behounek, Bölter, Brüning (87. Akhber) – Lüneburg(66. Brendel).