Kreis Segeberg. 2022 waren Arbeitnehmende im Kreis Segeberg an deutlich mehr Tagen arbeitsunfähig als 2021. Vier Krankheiten überwiegen.

Auch an diesem Montagmorgen werden in einigen Büros und Betrieben des Kreises Segeberg wieder die Krankschreibungen auf den Tischen der Personalabteilungen oder der Chefs gelandet sein. Laut dem Gesundheitsreport der Barmer Krankenkasse haben die sogenannten Fehlzeiten der Arbeitnehmenden im Kreis deutlich zugenommen.

In den Betrieben des Landkreises fehlten die Mitarbeitenden durchschnittlich deutlich öfter als noch 2021. Die Statistik des Gesundheitsreportes, die auf Daten der Barmer-Versicherten basiert, weist für Segeberg 22,39 Fehltage aus. 2021 waren es mit 16,88 Tagen deutlich weniger.

Arbeitsunfähigkeit: Krankgeschrieben – die häufigsten Gründe im Kreis Segeberg

Landesweit liegen die Zahlen sogar noch höher. Nämlich durchschnittlich bei 23,13 Tagen in 2022, gegenüber 17,57 Tagen in 2021. Das ist eine Steigerung um 31,6 Prozent oder 5,56 Tage je Erwerbsperson. Deutlich weniger Fehltage werden im Durchschnitt im Kreis Pinneberg verzeichnet (20,64 Tage), deutlich mehr in der kreisfreien Stadt Neumünster (24,76).

„Die Berufstätigen im Kreis Segeberg waren letztes Jahr gegenüber dem Jahr 2021 gut fünfeinhalb Tage mehr krank. Sie fehlten aber einen dreiviertel Tag weniger als der Landesdurchschnitt“, sagt Barmer-Regionalgeschäftsführer Tobias Zanner. Der Kreis Segeberg liege damit auf Platz sechs der schleswig-holsteinischen Kreise und kreisfreien Städte mit den geringsten Ausfallzeiten.

Vier Diagnosen sind im Kreis Segeberg am häufigsten

Bleibt die Frage, was die Arbeitnehmenden ans Bett fesselte und warum sie nicht arbeitsfähig waren. Bei den häufigsten Krankheitsdiagnosen im Kreis Segeberg im Jahr 2022 gab es vier Hauptgruppen für Arbeitsunfähigkeiten (AU):

  • Krankheiten des Atmungssystems lagen mit 4,91 AU-Tagen über dem Landesdurchschnitt (4,40 Tage) und erheblich über dem Vorjahr (2021: 1,47 Tage).
  • Psychische und Verhaltensstörungen lagen mit 4,45 AU-Tagen über dem Vorjahr (4,26 Tage), aber unter dem Landesdurchschnitt (4,70 AU-Tage).
  • Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems waren die Ursache für 3,30 AU-Tage (2021: 3,57 Tage) und ebenfalls weniger als im Land (3,80 Tage).
  • Bei Verletzungen, Vergiftungen schnitten die Segeberger mit 2,05 AU-Tagen genauso ab wie im Vorjahr (2,05 Tage) und lagen damit unter dem Landesschnitt (2,20 Tage).

„Der Krankenstand lag damit im Jahr 2022 im Kreis Segeberg bei 6,13 Prozent und damit unter dem Landesdurchschnitt von 6,34 Prozent“, sagt Zanner. Zum Vergleich: Der bundesweite Krankenstand liege bei 6,22 Prozent