Kreis Segeberg. Neues Angebot für Kommunen: Wie der Kreis Segeberg Menschen dazu bringen möchte, sich im Alltag mehr zu bewegen.

Die Sporthalle am Schackendorfer Weg in Fahrenkrug um 18.30 Uhr. Fitnesstrainerin Heike Hagemeister hat ihre Musik-Station aufgebaut und begrüßt ihre Schützlinge. Wenige Minuten später bebt die Halle, gehen die gut 50 Frauen und Männer zwischen 16 und 80 plus zu den Beats und nach dem Vorbild ihrer Trainerin begeistert mit. Es ist der dritte Termin eines sechswöchigen Angebotes in Fahrenkrug.

Heike Hagemeister bringt die Leute auf Initiative des Kreises Segeberg auf Trab. Denn die Idee und Finanzierung für das Ganzkörpertraining mit Wirbelsäulengymnastik für Bewegungsmuffel kam von den neuen Bewegungslotsinnen und -lotsen des Kreises, die seit diesem Jahr Angebote für die Bürgerinnen und Bürger machen.

Gesundheit: Ganz umsonst – Bewegungslotsen bringen Sportmuffel auf Trab

Trainerin Heike Hagemeister (rote Schuhe rechts) bringt in Fahrenkrug die Bürgerinnen und Bürger in Bewegung.
Trainerin Heike Hagemeister (rote Schuhe rechts) bringt in Fahrenkrug die Bürgerinnen und Bürger in Bewegung. © KSV Segeberg

Juliane Kokot, Gesundheitsplanerin der Kreisverwaltung, nennt das Lotsen-Projekt den zweiten Meilenstein ihrer Arbeit. Den ersten setzte sie zwischen 2019 und Ende 2022 mit dem Projekt „Kombin“, was für den sperrigen Auftrag „Kommunale Bewegungsförderung zur Implementierung der nationalen Empfehlungen“ stand.

Tanja Brodzinski, Sabrina Rüdiger und Raimund Schulz bilden das Team der Bewegungslotsinnen und -lotsen. Kooperationspartner ist der Kreissportverband Segeberg, der vor allem organisatorisch unterstützt. Gefördert wird dieses neue Projekt durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung im Auftrag und mit Mitteln der gesetzlichen Krankenkassen.

Das Projekt soll auch die soziale Chancengleichheit stärken

Das Projekt habe neben dem sportlichen zudem einen sozialen Aspekt: Es soll in Gemeinden, die Bedarf an Bewegungsangeboten angemeldet haben, soziale Chancengleichheit fördern und Impulse für solche Angebote setzen. „Bewegungsmangel ist in der Bevölkerung weit verbreitet. Oftmals fehlt der Zugang zu Angeboten oder die Motivation zum Sporttreiben“, sagt Juliane Kokot. „Durch den Aufbau von niederschwelligen Angeboten möchten wir mehr Menschen die Möglichkeit geben, Bewegung als Bestandteil in ihren Lebensalltag zu integrieren.“

Was die Lotsen im Kreis anbieten, ist fast ausnahmslos kostenfrei, derzeit sind sie neben Fahrenkrug auch in Trappenkamp aktiv, angesprochen werden sollen vor allem Menschen, die sozial benachteiligt sind. Infolge der Corona-Pandemie müssen außerdem verloren gegangene Bindungen zu Sportgruppen und -vereinen wieder hergestellt werden.

Gesundheit: Kooperation mit den Sportvereinen wird gesucht

In Fahrenkrug zum Beispiel wird schon jetzt mit dem Turn- und Sportverein kooperiert. „Ziel ist es, dass Gemeinden die Impulse zu niederschwelligen Angeboten beibehalten“, sagt Kokot. Schon jetzt werde Ausschau nach neuen Orten und Teilnehmenden gehalten.

Was die Bewegungslotsinnen anbieten, das kann man sich auf Instagram unter „bewegungslotsen_kreissegeberg“ anschauen. Das Projekt fördert neben der körperlichen Fitness auch die seelische und mentale Gesundheit. „Denn gemeinsam Sport treiben, macht direkt mehr Spaß“, sagt Bewegungslotsin Tanja Brodzinski. „Und zusätzlich stärken wir die Integration in den Gemeinden“, ergänzt Juliane Kokot.

Infos bei Projektkoordinatorin Juliane Kokot unter oder für das Team der Bewegungslots:innen unter