Norderstedt. Hundehalter in Norderstedt sind verunsichert: Gerüchte über tödliche Köder gehen um. Was dahinter steckt.

Dass es Hundehasser gibt – daran gibt es keine Zweifel. Daran, dass diese aber regelmäßig versuchen, möglichst viele Hunde umzubringen, wohl schon eher. Was es unzweifelhaft regelmäßig gibt, sind die Meldungen besorgter Hundehalterinnen und -halter, dass Hundehasser potenziell tödliche Köder ausgelegt haben. Wie jetzt wieder in Norderstedt.

In Sozialen Medien tauschen sich derzeit Frauchen und Herrchen von „Fellnasen“ in Norderstedt besorgt darüber aus, dass es angeblich einen erschreckenden Fund durch eine Hundehalterin im Moorbek-Park gegeben haben soll.

Polizei Norderstedt: Hundehasser legt Köder aus – was ist dran an diesem Gerücht?

„Das Betriebsamt hat gerade angehalten und uns informiert, dass im Bereich Moorbek-Park, Grundschule Heidberg, ein mit Rasierklinge präpariertes Würstchen im Gebüsch gefunden wurde“, schreibt eine Userin auf Facebook am Freitag. Sie versieht ihren Post mit einem kursiven „Achtung“ und bittet, die Nachricht schnell zu teilen.

Etwas später taucht in den Kommentaren des Postings eine weitere Meldung auf: „Bei dem großen Vogel-Spielplatz an der Oadby & Wigston-Straße auch. Gift. Habe ich vorhin eine Nachricht bekommen.“ Also nicht nur Rasierklingen-Köder, sondern auch Giftköder in Norderstedter Gebüschen und auf Norderstedter Spielplätzen? Etliche Facebook-User teilten die Postings und kommentierten sie mit einem entsetzten Emoji.

Facebook-User sind entsetzt und warnen sich gegenseitig

Doch was ist dran am Köder-Gerücht? Sind Norderstedts Vierbeiner nun ernsthaft in Lebensgefahr? Nachgefragt bei der Stadtverwaltung Norderstedt bekommt man am Montag die Antwort, dass dort bis dato nicht verifiziert werden konnte, ob und wer aus dem Kreis der städtischen Mitarbeitenden mit einer Hundebesitzerin gesprochen hat.

„Insofern haben wir bis dato auch keine Information darüber, ob ein Gegenstand gefunden worden ist, von dem eine Gesundheitsgefährdung für Mensch und Tier ausgehen kann“, so ein Sprecher. Der Stadt lägen aus jüngerer Vergangenheit aber keine Informationen über Auffälligkeiten im Bereich der städtischen Grünanlagen vor. Man stehe im Austausch mit der örtlichen Polizei.

Polizei hat das Würstchen untersucht – und gibt Entwarnung

Offenbar aber nicht ganz aktuell. Denn Lars Brockmann, Sprecher der Polizeidirektion in Bad Segeberg, weiß schon mehr über den aktuellen „Hundeköder-Fund“. „Ja, da gab es einen Fund im Moorbek-Park“, sagt Brockmann. Eine Hundehalterin hätte ein Würstchen in einem Gebüsch gefunden, dieses dem Ordnungsdienst mit dem Hinweis übergeben, es sei eine Rasierklinge drin.

„Die Kollegen haben das Würstchen schließlich genau überprüft – aber es war keine Rasierklinge drin“, sagt Brockmann. Und der angebliche Giftköder an der Oadby & Wigston-Straße? „Darüber liegen uns keine Meldungen vor. Allerdings sind uns tatsächlich aus den vergangenen Jahren nur sehr wenige Fälle bekannt, in denen tatsächlich jemand mit Gift versetzte Köder, etwa Hackfleisch, ausgelegt hat.“

Polizei Norderstedt: Hundehalter sind sehr sensibel beim Thema Hundehasser

Brockmann gibt zu bedenken, dass manche Hundehalterinnen und -halter oftmals sehr sensibel bei diesen Themen seien. Da werde bei einer achtlos weggeworfenen Bulette gleich etwas hineininterpretiert, sagt Brockmann. Grundsätzlich sei die Achtsamkeit aber gut. Und auch die Tatsache, dass man mögliche Funde meldet. Ausgeschlossen werden könne es ja nie, dass es sich tatsächlich mal um einen Angriff auf die Vierbeiner handle.

„Der beste Schutz für das eigene Tier ist es aber ihm beizubringen, dass es unterwegs nichts frisst und nur das, was es Zuhauses vorgesetzt bekommt“, sagt Brockmann. „Mir ist klar, dass dies sehr mühsam ist. Ansonsten hilft das konsequente Anleinen der Tiere beim Gassigehen – in Parks in Norderstedt ist das sowieso angezeigt.“

Auch die Stadtverwaltung bittet die Bürgerinnen und Bürger, die Stadt und die Polizei zeitnah zu informieren, wenn verdächtige Funde gemacht werden. Aufgrund der aktuellen Meldungen würden die städtischen Mitarbeitenden, die regelmäßig in den Parks und auf den Spielflächen unterwegs sind, nochmals ausdrücklich für die Thematik sensibilisiert.