Norderstedt. Teilnehmende eines Sprachkurses klagten über Atembeschwerden. Doch der Grund dafür war eine ganz andere Flüssigkeit.

Großalarm für die Feuerwehr am Mittwochabend im Norderstedter Rathaus: Während eines Sprachkurses der Volkshochschule im Rathaus Norderstedt, klagten plötzlich mehrere Personen über Atembeschwerden. Die Kursleiterin und die Betroffenen tippten auf Buttersäure, die jemand versprüht haben könnte und alarmierten über 112 die Rettungskräfte.

Feuerwehrleute gingen unter Atemschutz ins Rathaus und nahmen Proben einer versprühten Flüssigkeit.
Feuerwehrleute gingen unter Atemschutz ins Rathaus und nahmen Proben einer versprühten Flüssigkeit. © Florian Büh

Die Leitstelle West alarmierte daraufhin ein Großaufgebot an Feuerwehr- und Rettungskräften. Auch die Polizei war in Norderstedt-Mitte vor Ort. Einsatzstichwort: „Gefahrstoffeinsatz und Menschenleben in Gefahr.“ Doch der Feuerwehreinsatzleiter Jürgen Klingenberg konnte nach der Erkundung des Gebäudes schnell Entwarnung geben.

Polizei Norderstedt: Feuerwehr-Großalarm – Buttersäure-Anschlag im Rathaus?

Rettungskräfte untersuchten zehn Personen, die über Atembeschwerden geklagt hatten – doch diese waren schnell wieder symptomfrei.
Rettungskräfte untersuchten zehn Personen, die über Atembeschwerden geklagt hatten – doch diese waren schnell wieder symptomfrei. © Florian Büh

Der markante Geruch von Buttersäure war im Gebäude nicht festzustellen. Dennoch hatte wohl jemand mit einer Sprühflasche in Raum 302 des Rathauses eine Flüssigkeit verteilt. Feuerwehrleute unter Atemschutz nahmen Proben.

„Schon die erste Messung ergab als Ergebnis: Ethanol. Wir führen aber immer eine zweite Messung durch, um sicher gehen zu können. Auch diese weitere Messung – etwa zehn Minuten später – ergab erneut als Gefahrstoff Ethanol“, sagte Klingenberg. Ein Reinigungsmittel also, keine hochkonzentrierte, stark ätzende Buttersäure.

Polizei Norderstedt: Rathaus wurde vorsorglich geräumt

Mit 90 Einsatzkräften war ein Großaufgebot von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst auf dem Rathausmarkt erschienen.
Mit 90 Einsatzkräften war ein Großaufgebot von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst auf dem Rathausmarkt erschienen. © Florian Büh

Zuvor war aus Sicherheitsgründen das Rathaus geräumt worden. Zehn Menschen wurden vom Rettungsdienst untersucht, sie waren aber symptomfrei. Mehrere Rettungs- und Notarztwagen standen auf dem Rathausplatz.

Dazu mehrere Führungsdienste, ein Leitender Notarzt, der Organisatorische Leiter Rettungsdienst, Rettungsmittel auch aus Hamburg und weitere Kräfte aus dem Kreis Segeberg – insgesamt 90 Männer und Frauen. Nach gut einer Stunde konnte der Einsatz dann für beendet erklärt werden.