Wakendorf II. 55-Jähriger Radfahrer starb im Graben neben der Straße nach Wakendorf II. Zuvor soll ihn ein Trecker überholt haben.

Ein 55 Jahre alter Radfahrer, kam im September bei einem Unfall zwischen Wilstedt und Wakendorf ums Leben. Er starb nach einem Sturz in den Straßengraben. Mögliche Ursache: Das Überholmanöver eines Treckers. Nun hat die Polizei einen Verdächtigen ermittelt und den Vorgang an die Staatsanwaltschaft Kiel übergeben.

„Umfangreiche Ermittlungen der Polizeistation Henstedt-Ulzburg haben nach Hinweisen durch Zeugen den Anfangsverdacht gegen einen Tatverdächtigen ergeben“, sagte Polizeisprecher Lars Brockmann jetzt auf Abendblatt-Anfrage. Der Verdächtige schweige jedoch zu den Vorwürfen und lasse sich anwaltlich vertreten.

Wakendorf II: Tod eines Radlers: Tatverdächtiger ermittelt – er schweigt

Brockmann weiter: „Polizeilicherseits wurde das Ermittlungsverfahren abgeschlossen und an die Staatsanwaltschaft Kiel übersandt.“ Oberstaatsanwalt Axel Bieler sagt dazu: „Es besteht derzeit ein Anfangsverdacht der fahrlässigen Tötung zum Nachteil des Radfahrers.“

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft seien aber noch nicht abgeschlossen, deshalb würden keine weiteren Auskünfte erteilt. Nähere Angaben zu der verdächtigen Person wollte weder die Polizei noch die Staatsanwaltschaft machen.

Radfahrer war an jenem Sonntag mit einem Freund auf der engen Straße unterwegs

Wie genau es zu dem Unfall am 11. September kam, ist bisher nicht bekannt. Doch laut Zeugenaussagen soll ein Treckergespann eine Rolle gespielt haben. Es handelte sich laut Berichten um einen grünen Trecker mit einem blauen Anhänger.

Der 55-Jährige Radfahrer war am 11. September, einem Sonntag, gemeinsam mit einem Freund auf der Kreisstraße 79 in Richtung Wakendorf II unterwegs. Gegen um 10.38 Uhr, so der Polizeibericht, tauchte das Treckergespann auf der engen Straße auf.

Mann stürzte über den Lenker – der Trecker setzte seine Fahrt fort

Der Trecker setzte zum Überholen an und zog am Radfahrer vorbei. Aus bislang unbekannter Ursache kam der 55-Jährige in dieser Situation von der Straße ab, stürzte über den Lenker und in den Straßengraben. Hier verstarb der Mann. Auch eine versuchte Reanimation scheiterte.

Die Person, die den Trecker steuerte – und mutmaßlich zumindest eine Mitverantwortung für das Unglück trägt – setzte seine Fahrt fort, ohne anzuhalten. Auch der Freund des 55-Jährigen war von dem Trecker überholt worden – laut Zeugenaussage trotz Gegenverkehr.

Wakendorf II: „Kaum möglich, im Gegenverkehr den Sicherheitsabstand zu halten“

Der Freund hatte an den Straßenrand ausweichen müssen, konnte aber sein Rad unter Kontrolle halten und war nicht gestürzt. Weil er sich wunderte, wo denn sein Freund hinter ihm bliebe, drehte der Mann sich um – und fand den Verunglückten im Straßengraben.

Viel deutet darauf hin, dass sich die Fahrerin oder der Fahrer des Treckers falsch verhalten hat. Polizeisprecher Lars Brockmann sagte dazu im September: „Es ist auf dieser Straße im Gegenverkehr für eine so große Zugmaschine kaum möglich, den gebotenen Sicherheitsabstand zu einem Radfahrer zu wahren. Und laut Aussagen des zweiten Radfahrers musste der Gegenverkehr bei dem Überholmanöver auch in die Eisen steigen.“