Norderstedt. An zwei Wochenenden im August findet das „ParkFunkeln“ in Norderstedt statt. Besucherzahl begrenzt. Wie Sie an Tickets kommen.

Aus alten, gebrauchten Gegenständen entstehen einzigartige Lichtinstallationen, die Besucherinnen und Besucher auf einem Rundweg durch den Stadtpark entdecken können – das ist das Prinzip von Norderstedts beliebter Veranstaltung, dem „ParkFunkeln“. In diesem Jahr finden die illuminierten Sommernächte von Donnerstag, 18., bis Sonntag, 21. August, sowie vom 25. bis 28. August jeweils in der Zeit von 20 bis 0 Uhr statt.

Auch diesmal hat die Stadtpark Norderstedt GmbH wieder die Bevölkerung um Unterstützung gebeten: Stühle jeglicher Art, durchsichtige, vorzugsweise farblose Glasgefäße wie Bodenvasen, Karaffen, Einmachgläser und -flaschen sowie ausgediente, mechanische Schreibmaschinen sollten Mitte Mai im Gebrauchtwarenhaus „Hempels“ abgegeben werden, damit die Veranstalter aus ihnen stimmungsvolle Leuchtobjekte zaubern können.

“ParkFunkeln Norderstedt“: Über 100 Jahre alte Schätze leuchten im Stadtpark

Carsten Loock staunte über einige Schätze, die Norderstedterinnen und Norderstedter für das „ParkFunkeln“ gestiftet haben. „Die älteste Schreibmaschine, die abgegeben wurde, ist deutlich über 100 Jahre alt. Es ist immer wieder ein Erlebnis, was Menschen bei uns vorbeibringen“, schwärmt der Marktleiter von „Hempels“.

Auch ein besonderer Stuhl – Loock nennt ihn „Kunstobjekt“ – aus den 70er-Jahren habe jemand gespendet. Manchmal fragt er vorsichtshalber nach, ob sich die Leute wirklich sicher sind, so kostbare Gegenstände zu verschenken. „Aber das machen sie bewusst, weil sie das ,ParkFunkeln‘ toll finden und möchten, dass es schön wird.“

Stadtpark-Veranstaltungschefin Eva Reiners und Carsten Loock, Marktleiter vom Gebrauchtwarenhaus „Hempels“, halten eine alte Schreibmaschine in den Händen, die für das „ParkFunkeln Norderstedt“ im Stadtpark gestiftet wurde.
Stadtpark-Veranstaltungschefin Eva Reiners und Carsten Loock, Marktleiter vom Gebrauchtwarenhaus „Hempels“, halten eine alte Schreibmaschine in den Händen, die für das „ParkFunkeln Norderstedt“ im Stadtpark gestiftet wurde. © Annabell Behrmann | Annabell Behrmann

„Es ist überwältigend, was uns die Menschen alles bringen“, sagt auch Stadtpark-Veranstaltungsleiterin Eva Reiners. Knapp 50 Schreibmaschinen und an die 100 Stühle sind im Gebrauchtwarenhaus abgegeben worden. An diesem Wochenende beginnt der Aufbau. Rund 20 Menschen sind daran beteiligt.

Seit 2011 gibt es das „ParkFunkeln“ im Norderstedter Stadtpark

„Das ,ParkFunkeln Norderstedt‘ soll jedes Jahr abwechslungsreich sein, aber die Besucherinnen und Besucher sollen sich auf eine gewisse Atmosphäre verlassen können. Das ist eine Herausforderung“, sagt Reiners, die eine „schöne Stimmung“ und „knallige Farben“ verspricht.

Erstmals ausgerichtet wurde die Veranstaltung bei der Landesgartenschau 2011. Nach Eröffnung des Norderstedter Stadtparks wurde das Funkel-Konzept stetig weiterentwickelt.

Stadtpark Norderstedt: Besucherzahl auf 1000 Personen begrenzt

Der Rundweg erstreckt sich über zwei Kilometer. Der Einlass befindet sich nicht am Haupteingang, sondern die Park-Besucher können das Gelände über das Tor am Ende des Parkplatzes betreten. Dann landen sie zunächst an der Waldbühne und können Getränke und Essen verzehren. Der Rundgang, der sich jedes Jahr ein wenig verändert, führt diesmal etwas außerhalb des Geländes auf eine anliegende Fläche.

Ohne Sponsoren wäre das „ParkFunkeln“ nicht möglich: Hugo Pfohe, der Hamburger Flughafen sowie die VR Bank in Holstein unterstützen die Veranstaltung in Norderstedt.
Ohne Sponsoren wäre das „ParkFunkeln“ nicht möglich: Hugo Pfohe, der Hamburger Flughafen sowie die VR Bank in Holstein unterstützen die Veranstaltung in Norderstedt. © Annabell Behrmann | Annabell Behrmann

Die Besucherzahl ist an jedem der acht Abende auf 1000 Personen begrenzt. Vor der Corona-Pandemie betrug die maximale Auslastung 3000 Personen. Im vergangenen Jahr wurde sie coronabedingt erstmals reduziert. Auch wenn inzwischen wieder mehr Menschen erlaubt wären, belassen es die Veranstalter bei der reduzierten Zahl. „Wir haben uns bewusst dazu entschieden“, sagt Eva Reiners. So hätten die Besucher mehr Zeit und Muße, sich die Lichtinstallationen in Ruhe anzuschauen. Gedrängel soll vermieden und ein entspanntes Schlendern ermöglicht werden.

Bands und Solokünstler runden Programm ab

Der Stadtpark kooperiert erneut mit der Hochschule für Künste im Sozialen in Ottersberg. „Fünf Studentinnen haben sich Gegenstände ausgesucht, mit denen sie arbeiten und Installationen schaffen“, sagt Reiners.

Neben zahlreichen Lichtspielen, die das „ParkFunkeln“ ausmachen, werden auch etliche Künstler auftreten. Mit dabei sind beispielsweise die Schülerinnen der Tanz- und Ballettschule Musci sowie der Neuen Akademie. Damit es nicht nur etwas zu sehen, sondern auch zu hören gibt, spielen Bands und Solokünstler im Stadtpark. Katharina Turau lässt die Saiten ihrer Harfe erklingen. In den kommenden Tagen wird das Programm auf der Website veröffentlicht.

“ParkFunkeln“: Wer Tickets kaufen möchte, sollte schnell sein

Tausende Lichter werden an den beiden Augustwochenenden am Stadtparksee leuchten – passt das in eine Zeit, in der Menschen dringend Energie sparen müssen? „Wir gehen sehr bewusst mit diesem Thema um und versuchen den Stromverbrauch zu minimieren“, sagt Reiners, die auch stellvertretende Geschäftsführerin der Stadtpark Norderstedt GmbH ist. „Der Park läuft über Ökostrom und wir haben komplett auf LED-Lichter umgestellt.“

Tagesgebundene Eintrittskarten gibt es online unter parkfunkeln-norderstedt.de: Erwachsene zahlen zwölf Euro, Kinder von sechs bis einschließlich 15 Jahren 2,80 Euro. Freien Eintritt haben Kinder bis einschließlich fünf Jahren, auch Begleitpersonen von Menschen mit Behinderung (Eintrag B) erhalten ein Freiticket vor Ort. Der Rundweg ist nur eingeschränkt barrierefrei. Hunde sind nicht erlaubt.

„Wer sicher gehen möchte, dabei zu sein, sollte sich schnell Tickets kaufen“, empfiehlt Eva Reiners. Im vergangenen Jahr waren alle Abende – bis auf den ersten Donnerstag – ausverkauft.