Speckelweg in Wakendorf II ist endlich wieder befahrbar. EU beteiligt sich an den Kosten. Bis 2014 sollen weitere Wege ausgebaut werden.

Wakendorf II. Der Speckelweg von Wakendorf II in Richtung Götzberg und Henstedt-Ulzburg ist zwar nur wenige Hundert Meter kurz, aber dafür lang genug, um bereits seit Jahrzehnten Anliegern und Autofahrern bei der Durchfahrt Sorgen zu bereiten. Bürgermeister Hans-Hermann Schütt kennt die Meldungen nur zu gut. "Im letzten Winter hatte sich der Weg stark aufgeweicht. Wir hatten Sperrungen errichtet, doch diese wurden missachtet."

Die Folge: Viele Autos fuhren sich fest im Matsch, anliegende Landwirte mussten diese mit schweren Maschinen aus den Notlagen befreien und wurden regelmäßig bei Hans-Hermann Schütt vorstellig. Die Forderung: Der Speckelweg muss befestigt werden. "Es wäre keine Dauerlösung gewesen, die Straße stets von Dezember bis März geschlossen zu lassen", sagt der Bürgermeister, der nun nach abgeschlossenen Baumaßnahmen die Strecke wieder für den Verkehr freigab.

2010 hatten Wakendorf II und Tangstedt ein Kernwege-Konzept angeschoben, das landwirtschaftlichen Schwerlastverkehr aus den Ortszentren wegleiten soll, gleichermaßen aber auch im Naherholungs- und Naturschutzgebiet Oberalster sichere und freie Fahrt ohne Schaden für die Knicklandschaft gewährleistet.

Da die bestehenden Wege allerdings nicht nur teils unbefestigt, sondern auch oftmals zu schmal und schlecht einsehbar sind, muss in den kommenden Jahren weiter nachgebessert werden. "Wir sind hier in einem Gemeindedreieck zwischen Henstedt-Ulzburg, Wakendorf II und Tangstedt mit einem Naturschutzgebiet. Es gibt eine Mehrfachnutzung von landwirtschaftlichem Verkehr, aber auch Radfahrern und Fußgängern", erklärt Hans-Hermann Schütt.

Es gehört zu den wichtigsten Tugenden von Bürgermeistern insbesondere kleinerer Gemeinden, eine gute Kenntnis über die vielfältigen Möglichkeiten von Subventionen zu besitzen. Denn keineswegs haben Wakendorf II, Tangstedt oder ähnlich kleine Kommunen ausreichend eigene Mittel, um Projekte wie in diesem Fall den Speckelweg in Eigenregie finanzieren zu können.

Im Titel des Konzeptes für die Aktivregion Alsterland heißt es etwas sperrig: "Förderung der Modernisierung ländlicher Wege des ZPLR über die AktivRegion". Konkret bedeutet dies: Die Europäische Union beteiligt sich mit 302 Millionen Euro am "Zukunftsprogramm ländlicher Raum" in Schleswig-Holstein. Zuzüglich des Geldes von Bund, Land und Kommunen ist der Topf für Fördermittel mit 542 Millionen Euro gefüllt.

Wird einem Antrag stattgegeben, bekommt die jeweilige Gemeinde eine Subvention von 55 Prozent der Nettokosten. Der Speckelweg wurde für 85.000 Euro ausgebaut, zusammen werden die Ausbaustufen sowohl in Wakendorf II wie auch in Tangstedt ungefähr zwei Millionen Euro teuer sein. Laut aktuellen Berechnungen existiert hierbei ein Zuschussbedarf von rund 900.000 Euro.

Sofern auch künftig alle Anträge bewilligt werden, sollen bis 2014 in Wakendorf II zusätzlich der Moorweg und der Braakweg, auf Tangstedter Gebiet zudem fünf Wege (Henstedter Weg, Lensenweg, Ehlersberger Weg, Fahrenhorster Weg, Wassermühlenweg) erweitert sein.