Drei Straßenbaufirmen beginnen mit dem Ausbessern. Die Arbeiten kosten der Stadt etwa viermal mehr als nach einem milden Winter.

Norderstedt. Die Straßenkarte der Stadt Norderstedt sieht aus wie das mit Sommersprossen besprenkelte Gesicht der Pippi Langstrumpf. Kleine rote Punkte und dicke rote Punkte überall, teilweise aufgereiht wie an einer Perlenkette. Die Ketten sind die Straßen und die roten Punkte keine Perlen - sondern Schlaglöcher. Die Bilanz des Jahrhundertwinters fällt dramatisch aus. 4100 große und kleinere Schäden wurden an insgesamt 3500 Stellen im Straßennetz der Stadt ermittelt. Es wird 400 000 Euro kosten, die Löcher zu stopfen. Viermal mehr als in Jahren mit milden Wintern.

Die Karte mit den roten Punkten haben die Mitarbeiter des Rathauses in einer Gemeinschaftsaktion gefertigt. Am Mittwoch, 3. März, ließen 94 Mitarbeiter des Rathauses auf Dienstanweisung des Oberbürgermeisters Hans-Joachim Grote die Akten Akten sein. Stattdessen begaben sie sich einen Nachmittag lang mit Kamera und Notizblock auf die Straßen der vier Stadtteile. Dort kartierten sie das frostbedingte Elend des Straßenbelags.

"Mit unseren drei etatmäßigen Straßenkontrolleuren hätten wir die Schäden niemals so schnell erfassen können", sagt Grote. So war die Sache in einem Tag erledigt und alle Schäden samt exakter Beschreibung und Klassifizierung im Computer erfasst. Neben dem Asphalt-Trupp des Norderstedter Betriebsamtes werden nun ab Donnerstag drei Straßenbaufirmen mit dem Schlaglöcher-Stopfen im gesamten Stadtgebiet beginnen. "Wir hoffen, dass die Arbeiten in etwa vier Wochen abgeschlossen sind", sagt Grote. 300 Kilometer an Straßen, 183 Kilometer an Radwegen und 200 Kilometer an Gehwegen habe die Stadt Norderstedt. "Im Vergleich zu anderen Städten ist die Substanz gut", sagt Grote und wertet das als Erfolg für die regelmäßige Instandsetzung. Eine Million Euro sind dafür im laufenden Etat der Stadt für 2010 vorgesehen - 400 000 Euro sind nun also ausgegeben.

Die Arbeiten werden am Donnerstag zunächst auf den am stärksten betroffenen Hauptverkehrsstraßen beginnen. Dazu zählen die Ohechaussee, der Langenharmer Weg, die Segeberger Chaussee, die Oadby-and-Wigston-Straße und auch die Rathausallee. Wenn hier die Löcher verfüllt sind, wollen sich die Firmen und das Betriebsamt um die Wohnstraßen kümmern.

Allerdings ist das Wetter entscheidend: Kommt erneut Frost, müssten die Arbeiten unterbrochen werden.