Prinzessin Caroline sagt wenige Tage vor dem Prügel-Prozess gegen ihren Ehemann Ernst August ihre Vernehmnung als Zeugin ab.

Hildesheim. Die monegassische Prinzessin von Hannover (53) brüskiert das Landgericht Hildesheim. Nur wenige Tage vor ihrer für morgen geplanten Vernehmung als Zeugin im Prozess gegen ihren Ehemann Ernst August Prinz von Hannover (55) hat Caroline wissen lassen, sie sei verhindert. Der Vorsitzende Richter Andreas Schlüter machte gestern deutlich, dass er kein Verständnis für die Absage in dem Wiederaufnahmeverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung hat. Schriftlich drückte er der Prinzessin seine "Verwunderung" über die Absage aus und erinnerte, der Termin sei "langfristig mit allen Beteiligten abgestimmt worden".

Das Gericht hat jetzt in Monaco angefragt, ob die Prinzessin zu einem späteren Termin kommen will. Genau das will der Anwalt des Prinzen nicht ausschließen. Klar ist derzeit nur, dass sich das Verfahren damit weiter in die Länge zieht und vermutlich weit ins kommende Jahr reichen wird. Erzwingen kann die Kammer Zeugenaussagen von Ausländern nicht.

Die Absage der Prinzessin aber ist für das Gericht vor allem deshalb so überraschend, weil sie im vorangegangenen Wiederaufnahmeverfahren unter Ausschluss der Öffentlichkeit in Hildesheim eine Aussage gemacht hatte. Diese war ein Grund, überhaupt eine neue Hauptverhandlung zu eröffnen. Ernst August ist ursprünglich von einer Strafkammer am Landgericht Hannover in Abwesenheit zu einer Geldstrafe von 445 000 Euro oder umgerechnet 178 Tagessätzen verurteilt worden. Er galt damit als vorbestraft. Nach Überzeugung des Landgerichts Hannover hat er im Jahr 2000 auf der kenianischen Ferieninsel Lamu den deutschen Hotelier Josef Brunlehner krankenhausreif geprügelt. Der Prinz räumt lediglich zwei Ohrfeigen ein. Heute vor einem Jahr ordnete das Landgericht Hildesheim die Wiederaufnahme des Verfahrens an.