Bei Sanierungsarbeiten der Schule wurde ein gefährlicher Schimmelpilz entdeckt. Der Penecillium-Pilz kann Asthma sowie Krebs auslösen.

Scharnebeck. Im ungenutzten Dachraum der Grundschule Scharnebeck wurde ein Schimmelpilzbefall entdeckt. Dabei handelt es sich um die Schimmelpilz-Gattung Penecillium. Dies ergaben Proben eines von der Samtgemeinde beauftragen Sachverständigen.

Der ungenutzte Dachboden liegt oberhalb der Hausmeisterwohnung im Gebäude der Grundschule. Den weiß, braun und schwarz gefärbten Pilz entdeckte anlässlich einer bevorstehenden energetischen Sanierung des Dachfensters der Samtgemeindemitarbeiter Torsten Wagner.

Die Alarmglocken schrillten. Samtgemeindebürgermeister Karl Tödter rief umgehend zu einer Informationsveranstaltung in die Grundschule. Der Architekt und Sachverständige für Schäden an Gebäuden, Ingo Murawski, sowie Dr. Friederike Raithel vom Kreisgesundheitsamt informierten die besorgten Eltern, Lehrer und Ratsmitglieder über den Stand der Untersuchungen.

"Penecillium ist gefährlich. Er kann allergische Reaktionen wie Fließschnupfen, Husten, Nesselfieber oder Asthma auslösen. Die vom Schimmel gebildeten, sogenannten Mykotoxine sind als krebserzeugend anerkannt", erklärte Friederike Raithel.

Zu Panik bestehe aber kein Anlass, sagt der Sachverständige Ingo Murawski. Die Tür zu dem etwa 30 Quadratmeter großen Dachboden sei abgedichtet und der Dachboden über der Hausmeisterwohnung bestens isoliert; weder Pilz noch dessen Sporen könnten nach außen gelangen.

So wurden Belüftungsmaßnahmen vorgenommen und die befallen Flächen zur Abtötung des Schimmels mit 70-prozentigem Ethylalkohol abgerieben. "Wir haben auf dem Dachboden ein Schadensbild der Kategorie 3. Es ist in jedem Fall unerlässlich, die Ursachen für das Schimmelpilzwachstum zu klären, insbesondere die Frage einer erhöhten Feuchteentwicklung", erläutert der Architekt. Da eine Schimmelpilzbelastung im Innenraum vorliege, sollte die Sanierung in jedem Fall durch eine Fachfirma erfolgen.

Erst im vergangenen Oktober war der Dachboden gedämmt worden. Bis dahin war ein Pilzbefall nicht erkennbar. "Bis auf ein wenig Kondenswasser war da nichts zu sehen", beschreibt der Bau- und Sicherheitstechniker Torsten Wagner den Zustand des Dachbodens.

Noch liegen die Auswertungen der von Murawski genommenen Proben aus der Wohnung des Hausmeisters und den nahe gelegenen Klassenräumen nicht vor. Die nächsten Schritte allerdings sind vorgegeben durch den "Schimmelpilzsanierungs-Leitfaden" des Bundesumweltamtes. Danach werden nun Raumluftmessungen vollzogen. "Bei 250 Koloniebildenden Pilzeinheiten pro Kubikmeter in den Wintermonaten und 500 Einheiten im Sommer besteht eine Gesundheitsgefährdung für Menschen und es muss saniert werden", sagt die stellvertretende Leiterin des Gesundheitsamtes.

Die Erwartung von Eltern, mit der Sanierung bereits in den Osterferien zu beginnen, dämpfte Verwaltungschef Tödter. Zuerst müssten Angebote eingeholt werden. "Solange der Dachboden gut abgedichtet ist, haben Schüler und Lehrer nichts zu befürchten", beruhigte Tödter die besorgten Eltern. Und vertraut dabei auf das Urteil der Experten.