Wentorf. Eine Million Euro wurden in die Filiale Wentorf investiert. Dafür gibt es jetzt eine Wohfühlatmosphäre – und ungewöhnliche Angebote.

Die Sparkasse der Zukunft ist vor allem eins: gemütlich. Davon können sich Interessierte ab Sonnabend, 2. September, überzeugen. Nach einem knappen Jahr Umbauzeit, wird die Filiale der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg mit großem Tamtam im Zentrum der Gemeinde Wentorf wiedereröffnet.

Lärm, Staub und Einschränkungen bei laufendem Betrieb für Kunden und Mitarbeiter sind endlich Geschichte: Um 11 Uhr gehen die Türen zu den neuen Räumen auf knapp 650 Quadratmetern an der Hauptstraße 1 auf. Und wer die alten kennt, wird die neuen kaum wieder erkennen: hell, offen, mit viel Holz und Naturtönen. Im Zentrum stehen eine Couchlandschaft und eine Serviceküche mit moosgrünen Fliesen und professionellem Kaffeeautomat. Mit den Deckenlampen im nordischen Design und den mintgrünen Leinenvorhängen erinnern die Geschäfts- und Büroräume eher an ein hyggeliges Ferienhaus an der dänischen Küste als ein Bankhaus.

Nach Umbau: Sparkasse der Zukunft Wentorf bietet künftig Atmosphäre und mehr

Und genau das ist das Ziel: „Wir wollen eine Wohlfühlatmosphäre schaffen, Berührungsängste abbauen, um miteinander ins Gespräch zu kommen“, sagt Filialdirektor Torben Flieger, der mit seinen 36 Jahren weiß, dass Kunden heute andere Bedürfnisse haben als noch vor 20 Jahren. Der Lübecker hat vor zwei Jahren die Leitung der Wentorfer Filiale übernommen.

Gemütliches nordisches Einrichtungskonzept auch im Sanitärbereich der umgebauten Sparkassenfiliale.
Gemütliches nordisches Einrichtungskonzept auch im Sanitärbereich der umgebauten Sparkassenfiliale. © Undine Gerullis

Die Sparkasse selbst ist schon viel länger in Wentorf zu Hause: Wenige Monate vor der Wende, im Juli 1989, wurde die Filiale im Ortszentrum eröffnet. Eine gute Entscheidung, wie sich im Nachhinein herausstellt. Die Filiale gehört im Filialnetz der Kreissparkasse mit „ihrer vielfältigen Kundenstruktur“ zu den Premiumstandorten, an dem das ganze Sortiment angeboten wird – von der Immobilienfinanzierung über die einfache Kontoeröffnung bis zum Wertpapierhandel. Auch deshalb ist die Wentorfer Filiale nun die erste, die zur „Filiale der Zukunft“ umgebaut wird. Wenn sich das Konzept bewährt, sollen weitere folgen – als nächstes die in Schwarzenbek.

Schlicht, klar, natürliche Farben: Wentorfs Filialdirektor Torben Flieger ist vom neuen Konzept überzeugt.
Schlicht, klar, natürliche Farben: Wentorfs Filialdirektor Torben Flieger ist vom neuen Konzept überzeugt. © Undine Gerullis

Mehr als eine Million Euro flossen jetzt in den Wentorfer Standort, sagt Unternehmenssprecher Marc Euler. Das Thema Nachhaltigkeit rückte dabei besonders in den Fokus. Auf dem Dach der unternehmenseigenen Immobilie wurde jetzt eine Solaranlage installiert, die zukünftig den Stromverbrauch der Bank um bis zu 85 Prozent deckt.

Regionale Lebensmittel bald in der Sparkasse kaufen

„Die Finanzierung einer PV-Anlage oder die energetische Haussanierung sind Themen, die unsere Kunden aktuell sehr umtreiben“, sagt Flieger. Wie beides finanziell gestemmt werden kann, können Kunden in Zukunft persönlich mit ihrem Bankberater im mintgrünen Landwirtschaftszimmer oder im blaugestrichenen Seenzimmer mit Spielecke und freiem Blick auf den Wentorfer Kreisel besprechen.

Auch wenn die Bank mit einer neuen Aufmachung daherkommt, die Zahl der Mitarbeiter bleibt mit zwölf Personen, darunter zwei Azubis, unverändert. Auch die Öffnungszeiten (ohne Mittagspause) bleiben die alten. „Der Umbau der Filiale ist ein klares Bekenntnis zu Wentorf und zur Region“, freut sich Flieger, dessen Kundenstamm weit über die Gemeinde hinaus reicht.

Regiomate bieten Lebensmittel aus der Region an

Und die können in der neuen Filiale nicht mehr nur ihre Finanzen regeln, sondern auch bald Lebensmittel wie Kartoffeln, Käse oder Honig kaufen. Im Eingangsbereich zwischen SB-und Geldautomaten stehen nun sogenannte Regiomate. Die braunen großen Schränke mit Glasfront und Kühlung sollen in Kürze vom Betreiber mit regionalen Produkten bestückt werden.

„Ich bin gespannt, wie das neue Konzept bei den Kunden ankommt“, sagt Flieger, der sich auf Rückmeldungen bei der heutigen Eröffnung freut. Gesprächsstoff dürfte dann auch das Showkochen mit Fernsehkoch Nils Egtermeyer bieten. Um 12 und 15 Uhr bereitet der Kochprofi Risotto mit Babyspinat, Kirschtomate und Parmesan-Thymian-Schaum in der nun filialeigenen Küchenecke zu. „Es darf probiert werden“, sagt Flieger.

Während Eltern und Großeltern bei der Zubereitung des Risottos zuschauen, können die Kinder die Hüpfburg im Hof erstürmen, diverse Spiele ausprobieren oder an der Schnitzeljagd teilnehmen. Bis 17 Uhr ist die Filiale der Zukunft am Sonnabend, 2. September, geöffnet.