Schwarzenbek/Geesthacht. 57 Radsportler haben an der Verbandsfahrt nach Hunden teilgenommen – gefilmt vom NDR. Die nächste große Aktion ist das Stadtradeln.

Fulminanter Start in die Radwandersaison: Die Radwanderer des TSV Schwarzenbek hatten zur Verbandsfahrt, dem offiziellen Start der landesweiten Radwandersaison eingeladen. 57 Radler aus dem Norden, darunter 20 aus dem Schwarzenbeker Verein, nahmen teil. Sie kamen aus Grömitz, Kiel, Schleswig, Husum und Schwarzenbek zum Startpunkt nach Geesthacht, um gemeinsam ins niedersächsische Hunden zu radeln. „Das ist gerade für den Saisonauftakt eine gute Resonanz“, betonte Peter Kyrieleis, Vorsitzender der Schwarzenbeker Radsportler.

Radsport erlebt seit der Corona-Pandemie, aber auch wegen der hohen Energiepreise regen Zulauf. „Wir haben in den vergangenen Monaten fünf neue Mitglieder gewonnen, wir sind schon wieder bei knapp 50 Teilnehmern in der Sparte“, betonte Kyrieleis, der die Radwanderabteilung des TSV vor über 30 Jahren gründete.

Verbandsfahrt mit Radsportlern und einem Kamerateam vom NDR

Mit dabei beim landesweiten Anradeln, dem „Bike on“, wie die Radwanderer sagen, war ein Team vom NDR mit einem Lastenfahrrad. NDR-Kamerafrau Berit Ladewig hatte vom Gepäckkorb aus alles im Blick und danach im Kasten, Autor Marc-Ulrich Fritz trat in die Pedale. „Beide haben die komplette Tour begleitet und mehrere Interviews geführt. Wir sind gespannt auf den fertigen Beitrag“, sagte Kyrieleis. Die Reportage ist am kommenden Sonnabend, 6. Mai, um 18 Uhr im NDR Schleswig-Holstein in der Sendung „Nordtour“ zu sehen.

Die Kieler Wanderradler Gertrud Schafft, Ingo Koch, Jochen Maul und Lutz Grimm haben in Schwarzenbek und Geesthacht im Hotel und in der Jugendherberge übernachtet, um gemütlich an den Start zu kommen.
Die Kieler Wanderradler Gertrud Schafft, Ingo Koch, Jochen Maul und Lutz Grimm haben in Schwarzenbek und Geesthacht im Hotel und in der Jugendherberge übernachtet, um gemütlich an den Start zu kommen. © Denise Ariaane Funke | Denise Ariaane Funke

Nicht nur wegen des Kamerateams ging es am Sonntag auf dem Parkplatz am Heuweg 86 ab 9.30 Uhr entsprechend lebhaft zu. Nach und nach trudelten die Fahrradenthusiasten auf dem Gelände des Elektrofachgeschäfts Expert ein. Ihre Drahtesel transportierten sie mit Autos oder auf Fahrradanhängern. Die Sparte aus Grömitz hatte sich den Kleinbus des Feuerwehrmusikzugs Grömitz und einen großen Fahrradanhänger vom dortigen Tourismusverband geliehen. „Bei uns geht alles Hand in Hand“, sagt Willi Huper (70), der mit acht weiteren Grömitzern in die Pedale trat.

Zum Saisonauftakt „Bike on“ kamen Radler aus dem ganzen Norden

Viele unter ihnen, so wie beispielsweise die vierköpfige Delegation aus Kiel, hatten in Hotels in Schwarzenbek sowie in der Jugendherberge Geesthacht genächtigt. Besonders Hartgesottene hatten schon einen Tag zuvor die Umgebung rund um Schwarzenbek mit dem Rad erkundet. Erstes Highlight der 57 Kilometer langen Strecke war die Fährüberfahrt von Zollenspieker nach Hoopte.

Bei den Schwarzenbeker Radlern hat mittlerweile fast jeder auf ein E-Bike umgesattelt. „Etwa 90 bis 95 Prozent von uns fahren eins“, sagte Kyrieleis. Allerdings liegt auch der Altersdurchschnitt deutlich bei 60plus. Ähnlich sieht es auch bei den Kielern aus. „Fast alle von uns fahren mittlerweile E-Bike“, berichtet Ingo Koch. Der 66-Jährige aus der Landeshauptstadt besitzt ein Rad, das rund 4500 Euro kostet. Ich habe es sicherheitshalber mit einer Alarmanlage ausgestattet. Früher hat ein gutes Rad 1000 Euro gekostet“, berichtete er.

NDR-Kamerafrau Berit Ladewig hat vom Gepäckkorb aus alles im Kasten, Autor Marc-Ulrich Fritz tritt in die Pedale.
NDR-Kamerafrau Berit Ladewig hat vom Gepäckkorb aus alles im Kasten, Autor Marc-Ulrich Fritz tritt in die Pedale. © Denise Ariaane Funke | Denise Ariaane Funke

Radfahren war für ihn schon immer der perfekte Sport. „Ich fahre seit etwa 30 Jahren in Vereinen. Man erlebt unheimlich viel. So wie beispielsweise meine Tour von Stuttgart nach München, die mir Freunde vorschlugen. Ich habe auf die Karte geschaut, das sind rund 200 Kilometer, deshalb habe ich auch sofort zugesagt. Ich wusste zu dem Zeitpunkt allerdings nicht, dass wir einen Umweg über Venedig machen. Ich musste also zweimal über die Dolomiten und das damals mit einem ganz normalen Rad“, erinnerte sich Koch. Spaß hatte er trotzdem, auch wenn er immer der letzte war, der die Tagesetappen erreichte. In den darauffolgenden Jahren ist er bis zu 150 Kilometer am Tag gefahren, und das ohne E-Motor.

Radfanatiker tritt täglich bis zu 150 Kilometer in die Pedale

Die Tour am Sonntag führte am Neuengammer Marschbahndamm vorbei. Von Zollenspieker aus ging es mit der Fähre über die Elbe, an Feldern mit Schachbrettblumen vorbei bis nach Hunden. Dort stärkte sich die Truppe bei Kaffee und Kuchen, bevor es über die Elbbrücke zurück nach Geesthacht ging.

Nach der Tour ist vor der Tour. Für die Schwarzenbeker stehen in dieser Saison bis zum Oktober rund 120 Ausfahrten an. Es stehen Radwanderungen am Dienstag und Sonnabend (Beginn ist jeweils ab 14 Uhr) sowie mittwochs und sonntags (jeweils um 10 Uhr) im Angebot. Startpunkt ist meist am alten Markt. Weitere Informationen hierzu gibt es im Internet unter www.radsport-schwarzenbek.de oder bei Peter Kyrieleis unter Telefon 04151/8 19 94 sowie beim Fachwart für Radwandern der Abteilung, Martin Schiefer, Telefon 01577/4 64 00 37. Der monatliche Tourenplan hängt auch im TSV-Schaukasten, Compestraße 8 (rechts neben der Polizeistation) sowie im Schaukasten im Lupuspark (vor Edeka) aus.

Die nächste große Aktion wird das Stadtradeln

Die nächste große Aktion, an der sich die Radwanderer beteiligen werden, um auf ihren Sport und die gesunde, ökologische Fortbewegungsmöglichkeit hinzuweisen, ist das Stadtradeln. An der landesweiten Aktion wird sich auch Schwarzenbek wieder bis zum 24. Juni beteiligen. Eine Auftaktveranstaltung ist in der Europastadt am 3. Juni geplant. „Wir sind hinsichtlich der Details gerade in Absprache mit der städtischen Klimaschutzbeauftragten Nina Reimers“, sagte Kyrieleis.


Immer mehr Kommunen machen bei der Imagekampagne für das Radfahren mit

Am Stadtradeln nimmt nicht nur Schwarzenbek teil. Auch der Kreis Herzogtum Lauenburg ist mit von der Partie, betonte Kreissprecher Tobias Frohnert. Ebenfalls wieder dabei: die Städte Geesthacht, Lauenburg, Mölln, die Gemeinde Wentorf bei Hamburg sowie die Ämter Büchen und Hohe Elbgeest. Neu dabei sind die Stadt Ratzeburg sowie das Amt Lütau. Vom 4. bis 24. Juni können Teilnehmende wieder fleißig Radkilometer für Ihre Kommunen sammeln.

Mitmachen können alle, die in den genannten Kommunen oder im Kreis leben, arbeiten, einem Verein angehören oder eine Schule besuchen. Wer nicht in einer der teilnehmenden Kommunen, aber im Kreis Herzogtum Lauenburg lebt oder arbeitet, kann sich auch direkt für das Team Kreis Herzogtum Lauenburg anmelden und dort auch ein eigenes Team gründen – zum Beispiel für die eigene Wohnortgemeinde.

Die Anmeldung ist online unter www.stadtradeln.de/kreis-herzogtum-lauenburg ab sofort freigeschaltet. Hinweise zu geplanten Aktionen gibt es auf der jeweiligen Unterseite der teilnehmenden Kommunen. Am Stadtradeln 2022 beteiligten sich 1798 Menschen aus dem Herzogtum Lauenburg, die insgesamt rund 302.000 Kilometer radelnd zurückgelegt haben.