Schnakenbek. Nieselregen kann die Besucher nicht schrecken. Viel Fans besuchen Blaubeerhof in Schnakenbek und entdecken auch viel Neues.

Das traditionelle Heidelbeerfest des Heidelbeerhofs Pehmöller lockte am Sonntag trotz sanften Nieselregens viele Freunde der süßen blauen Früchtchen an. Darunter auch eine Majestät. „Ich freue mich riesig über den Besuch der Heidelbeerkönigin“, so Hofleiter Christian Pehmöller (56).

Heidelbeerkönigin Tessa Rodemeier (24) war extra aus dem Heidekreis nahe Walsrode angereist. In farblich passendem Gewand gab sie detailliert Auskunft über die Blaubeeren: „Meine Eltern haben selbst einen Heidelbeerhof. Ich bin gelernte Landwirtin, studiere derzeit Agrarwissenschaften und werde einmal den Hof meiner Eltern übernehmen.“

Heidelbeerfest lockt mit vier Majestäten und 40 Ausstellern

Christian Pehmöller hat den 1990 von seinen Eltern gegründeten Hof 1993 übernommen. Zum Fest begrüßte er etwa 40 Aussteller. Darunter waren Gastronomen mit Wild und Mittagstisch, diverse Anbieter von Schmuck, Dekoartikeln, Kunsthandwerk und Fotografieren, von selbst gestrickten Socken und Kinderkleidung.

Darunter auch der Stand der Freiwilligen Feuerwehr Schnakenbek mit Löschfahrzeugen und einem Papphaus, an dem die Kinder einen Löschangriff üben konnten. Christian Pehmöller blickte enttäuscht über den freien Parkplatz des Hofes: „Leider sind fünf der Aussteller ohne Absage einfach nicht erschienen.“

Schnakenbeks Karnevalisten im schmucken Hofstaat

Die Gäste störte das nicht. Sie die kauften fleißig Blaubeeren, genossen die Torten im Scheunencafé und schlenderten mit der ganzen Familie durch das vielfältige Angebot. Neben der zauberhaften Heidelbeerkönigin gaben sich auch die Schnakenbeker Karnevalisten die Ehre. Ihre Karten für die Tombola mit Gewinnen von der Bohrmaschine bis zu Karten für das Freibad in Lauenburg wurden fleißig erworben.

Tiffany-Künstlerin Angelika Ahrens mit ihren selbst entworfenen Werken.
Tiffany-Künstlerin Angelika Ahrens mit ihren selbst entworfenen Werken. © BGZ | Gabriele Kasdorff

Natürlich war auch das Prinzenpaar in prachtvollen Gewändern anwesend. Prinz Hans-Joachim Faust (59) und seine Prinzessin auch im wahren Leben, Bettina Haack (59), beide aus Escheburg, sowie die Kinderprinzessin Sophie (7) aus Lauenburg bereicherten das Fest.

Eine Prinzessin im türkischen Hochzeitskleid

Auf die Frage nach ihrem Kleid gab Karnevalsprinzessin Haack bereitwillig Auskunft. berichtete: „Das haben wir im Urlaub in der Türkei gekauft, das ist eigentlich ein türkisches Hochzeitskleid.“ Die beiden lieben den Karneval und sind seit vielen Jahren im Schnakenbeker Carnevalsverein aktiv.

Ein echter Hingucker waren unter den Kunsthandwerkern die Tiffany-Arbeiten nach eigenen Entwürfen von Angelika Ahrens aus Büchen. Das galt such für die mit Licht hinterlegten 3D-Laubsägebilder von Monika Siemann aus Buchhorst.

Kutsche, Ponys und zwei Holzpferde

Beim Rundgang über den Hof der Familie Pehmöller kamen die Gäste auch an Ponys und Pferden auf der Weide sowie zwei Holzpferden mit Kutsche vorbei. Bei Christian Block (47) aus Schnakenbek können Pferdefreunde den Kutschführerschein beziehungsweise den Sachkundenachweis zum Fahren einer Kutsche erwerben.

Gut gegen den Nieselregen beschirmt und ein Spaß für Beteiligte und Zuschauer: Kutschfahrlehrer Christian Block mit seinen Schülern Ted und Anne Kirchhoff (v.l.) auf dem Kutschsimulator.
Gut gegen den Nieselregen beschirmt und ein Spaß für Beteiligte und Zuschauer: Kutschfahrlehrer Christian Block mit seinen Schülern Ted und Anne Kirchhoff (v.l.) auf dem Kutschsimulator. © BGZ | Gabriele Kasdorff

Block, beruflich als Schornsteinfegermeister und Energieberater unterwegs, hat das alles von seinem Vater gelernt und übernommen: „Zwei Monate müssen die Fahrschüler fleißig Theorie und Praxis büffeln. Die Kosten liegen bei insgesamt etwa 1000 Euro. Ich bilde seit zwei Jahren aus, Pferde hat unsere Familie bereits seit über 30 Jahren.“ Anne und Ted Kirchhoff wollen die Prüfung bald ablegen, Ehefrau Anne dazu: „Das Pferd haben wir schon, nun fehlt noch der Schein.“

Das Kilogramm Blaubeeren kostet elf Euro

Auf dem Heidelbeerhof der Familie Pehmöller werden die Blaubeeren der neun Sorten, die nacheinander tragen, von acht Pflückern auf drei Hektar Land geerntet. Pehmöller ist nachdenklich: „Die billigere Ware aus dem Ausland, in dem es keine Mindestlöhne gibt, sind eine starke Konkurrenz für uns.“ Derzeit kosten die ungespritzten, prallen, süßen und aromatischen Früchte auf dem Hof 11 Euro das Kilogramm.

Für Selbstpflücker wird es günstiger. Vermutlich noch bis Mitte oder Ende August können die Genießer die gesunden Früchtchen auf dem Hof in Schnakenbek kaufen.