Lauenburg. 131 Paare haben im vergangenen Jahr in der Schifferstadt geheiratet. Weiterhin keine Terminvergabe für auswärtige Heiratswillige.

Nach wie vor ist Heiraten in Lauenburg bei vielen Brautpaaren sehr beliebt. Da sind das alte Schloss mit dem historischen Magistratssaal, in dem sich die Paare das Ja-Wort geben, die idyllische Lage mit Blick auf die Elbe und der romantische Fürstengarten, der sich wunderbar als grüne Fotokulisse eignet. Auch im vergangenen Jahr haben sich trotz der Corona-Pandemie viele Paare in Lauenburg trauen lassen.

„Wir hatten insgesamt 131 Trauungen, davon waren zwölf aus dem Amt Lütau und 76 von auswärtigen Paaren“, berichtet Standesbeamtin Ramona Weiß. Zum Vergleich: Im Jahr 2019 waren es 128 Trauungen. Statt weniger waren es also sogar drei Hochzeiten mehr in der Schifferstadt. Topmonat war dabei mit zwölf Trauungen (drei Trauungen im Jahr 2019) der Februar dank seiner besonderen Daten wie 20.2.2020 und 02.02.2020.

Zahl der Trauungen in Lauenburg trotz Corona hoch

Bis zum Lockdown im März konnten die Eheschließungen ganz normal stattfinden: Das Brautpaar konnte beliebig viele Gäste mit in den Trausaal nehmen, Hochzeiten mit 40 Personen waren keine Seltenheit, erinnert sich die Standesbeamtin. Ab März wurde alles anders. Zunächst war nur das Brautpaar zugelassen, kurze Zeit später durften zusätzlich zwei Trauzeugen und die Eltern des Brautpaares teilnehmen, im Mai wurde im Zuge der allgemeinen Lockerungen die Anzahl der Gäste auf bis zu zehn Personen inklusive Brautpaar erhöht – von einer normalen Hochzeitsgesellschaft dennoch weit entfernt.

Das waren Barrieren, mit denen nicht jedes Paar umgehen wollte oder konnte: Vier Hochzeiten sind komplett abgesagt worden, eine kurzfristig wegen eines Corona-Falls unter den Gästen, zwölf haben ihre Hochzeit in die zweite Jahreshälfte geschoben. Aber es gab durchaus Paare, die sich trotz allem „getraut“ haben und kreativ mit der schwierigen Situation umgegangen sind. So haben die Angehörigen eines Paares, das im April geheiratet hat, für das Brautpaar eine Art Schnitzeljagd organisiert. An einer Station konnten sie ihre Großeltern antreffen, an einer anderen gab es ein kleines Fotoshooting - ungewöhnlich und unvergesslich.

Seit November Zahl der Gäste wieder deutlich reduziert

Bei einer anderen Hochzeit im Juli hat der Brautvater eine „Umarmungsmaschine“ konstruiert, damit die wenigen Gäste, die dabei sein durften, das Brautpaar wenigstens symbolisch umarmen konnten.
Bei einer anderen Hochzeit im Juli hat der Brautvater eine „Umarmungsmaschine“ konstruiert, damit die wenigen Gäste, die dabei sein durften, das Brautpaar wenigstens symbolisch umarmen konnten. © BGZ

Bei einer anderen Hochzeit im Juli hat der Brautvater eine „Umarmungsmaschine“ konstruiert, damit die wenigen Gäste, die dabei sein durften, das Brautpaar wenigstens symbolisch umarmen konnten. Andere haben Masken anfertigen lassen, auf denen die Namen des Brautpaares sowie der Hochzeitstag gedruckt waren. Seit November ist die Anzahl der Gäste wieder deutlich reduziert, wie Ramona Weiß mitteilt: Nur das Brautpaar mit zwei Trauzeugen oder das Brautpaar mit den jeweiligen Eltern sind im Trausaal erlaubt.

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Seit Jahren wird das Standesamt in Lauenburg/Elbe auch von auswärtigen Paaren für eine Trauung genutzt. Aber um Hochzeits-Tourismus zu vermeiden, wurden ab März keine Termine mehr an auswärtige Paare vergeben, sondern nur die bereits vorgemerkten Trauungen durchgeführt. „Wäre Corona nicht gewesen, hätte es mehr als 131 Trauungen gegeben da ist sich Ramona Weiß sicher. „Wir hatten viele Anfragen, die wir aber alle ablehnen mussten.“

Weiterhin keine Trautermine für auswärtige Paare

Das Jahr 2021 hat kaum begonnen, da sind bereits viele Trautermine vorgemerkt. Die Termine am Sonnabend im Mai, Juni und Juli sind bereits komplett ausgebucht, wobei Ramona Weiß darauf hinweist, dass Lauenburg wegen der aktuellen Corona-Situation bis einschließlich April in Absprache mit dem Landesverband der Standesbeamten in Schleswig-Holstein weiterhin keine Trautermine für auswärtige Paare annimmt.

Ramona Weiß und ihre Kolleginnen Angela Thiede, Shannon Wüstenberg und Lena Hadeler hoffen, dass sie bald wieder Trauungen in der gewohnten Art und Weise durchführen können. Aber, verrät Ramona Weiß, „wir haben festgestellt, dass ein kleiner Kreis auch sehr schön sein kann, weil das Brautpaar und auch die Gäste die Trauung dadurch intensiver erleben können.“

Mehr Sterbefälle als im vergangenen Jahr

Ein kleines Plus gab es im vergangenen Jahr bei den Sterbefällen: Das Standesamt hat 130 Sterbefälle beurkundet, 18 davon aus dem Amt Lütau. Im Jahr 2019 waren es 113, davon 22 aus dem Amt Lütau. Angaben zur Todesart gab es nicht. Außerdem gab es je eine Geburt im Standesamt Lauenburg/Elbe und eine für das Amt Lütau zu beurkunden – eine Seltenheit, da Lauenburg kein Krankenhaus besitzt.