Menzer-Werft-Platz: Konzert mit sechs Bands - Milliarden vom Bund

Brauner Schlamm klebt in Kellern und Zimmern, Treibgut und Wasser haben schwere Schäden an den Häusern hinterlassen. Für viele Menschen eine Katastrophe nach der Katastrophe. Ihnen will der Geesthachter Versicherungsfachwirt Torsten Wilms helfen - er plant für Sonntag, 30. Juni, ein großes Benefizfestival auf dem Geesthachter Menzer-Werft-Platz.

"Das Ausmaß des Hochwassers hat mich erschüttert", sagt der Geesthachter. Seit Mitte der Woche plant er ein Konzert für die ganze Familie und hofft auf Tausende Besucher - der Platz ist bereits gemietet, die Bühne bestellt. "Ich habe die Zusage von sechs Bands, die alle im Hamburger Raum bekannt sind und für den guten Zweck auf die Gage verzichten", sagt Wilms. Auch zwei "echte Promis" sind für einen Auftritt im Gespräch, wie Wilms betont: "Noch laufen die Gespräche, aber in den nächsten Tagen werden wir die Namen bekannt geben."

Den Auftakt zu dem ganztägigen Benefizfestival soll um 11 Uhr ein Gottesdienst bilden. Auf der Bühne wird eine riesige Spendenbox aufgebaut, sodass jeder sehen kann, wie viel Geld für die Flutopfer bereits eingegangen ist. "Ziel ist es, den von Bundeskanzlerin Merkel versprochenen Spendenscheck für Lauenburg um einiges aufzustocken", betont Wilms.

Unterdessen hat gestern der Finanzausschuss des Schleswig-Holsteinischen Landtags der Soforthilfe für die Flutopfer in Lauenburg in Höhe von einer Million Euro zugestimmt. Sie freue sich über dieses einstimmige Zeichen der Solidarität, sagte Finanzministerin Monika Heinold (Grüne): "Der Ausschuss hat den Weg freigemacht, damit wir vor Ort schnell und unbürokratisch helfen können." Falls das Geld nicht ausreiche, könne die Hilfe aufgestockt werden. Ebenfalls eine Million Euro für Sofortmaßnahmen kommen vom Bund.

Der von Bund und Ländern getragene Fluthilfe-Fonds wird ein Volumen von bis zu acht Milliarden Euro haben. Dafür wird wie bei der Jahrhundertflut 2002 ein nationaler Fonds eingerichtet, den beide Seiten zu gleichen Teilen finanzieren. Das teilte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nach einem Treffen mit den Ministerpräsidenten mit.