Hochwasser: Zunächst muss aber die Standfestigkeit der Häuser überprüft werden

Im Einsatz sind dort auch Hubschrauber der Bundespolizei, die laufend vom Sportplatz auf dem Hasenberg starten und deren Besatzungen sich mit Wärmebildkameras einen Überblick über den Stand des Qualmwassers und die Deichsicherheit verschaffen. Für Beschwerden von Lauenburgern, die sich über Lärm beklagt haben, hat Bürgermeister Andreas Thiede kein Verständnis: "Die Beeinträchtigungen dürften im Vergleich zur Situation der Altstadtbewohner durchaus hinnehmbar sein."

Die Bewohner der Altstadt müssen noch warten, dürfen aber hoffen, bald in ihre Häuser zurückkehren zu können. Der Scheitelpunkt der Flutwelle scheint überschritten, gestern um 12.34 Uhr stand der Pegel Hohnstorf bei 9,42 Meter, für morgen werden dort 9,30 Meter erwartet. Der vom THW in der Elbe vor Lauenburg installierte mobile Pegel zeigte gestern gegen 15 Uhr allerdings noch 9,45 Meter an. "Das hängt mit dem Kurvenverlauf unterhalb der Brücke zusammen. Die Strömung drückt das Wasser in Richtung Altstadt, sodass wir hier immer ein paar Zentimeter mehr haben als in Hohnstorf", erklärt Feuerwehrchef Lars Heuer. Seine Helfer werden erst dann wieder mit ihren Hochleistungspumpen anrücken, wenn in Lauenburg ein Wasserstand von 9,30 Meter erreicht ist. Das wird nach Berechnungen der Hochwasservorhersagezentrale in Magdeburg voraussichtlich am Sonnabend der Fall sein. Zehn bis zwölf Stunden, so rechnet Heuer, wird es dauern, bis die Elbstraße trockengelegt ist.

Die Bewohner dürfen allerdings erst dann wieder einziehen, wenn wieder Strom da ist und die Gebäude von Bausachverständigen auf Standfestigkeit überprüft worden sind. "Beides ist erst möglich, wenn die Elbstraße trocken ist", sagte er. Durch die Überprüfung der Gebäude soll ausgeschlossen werden, dass sie wegen unterspülter Fundamente einstürzen und womöglich Nachbargebäude mitreißen. "Diese Möglichkeit ist aber rein hypothetisch" sagt Schütt. Wer die Überprüfung beschleunigen möchte, kann seinen Hausschlüssel zwischen 8 und 18 Uhr in der Feuerwache an der Reeperbahn abgeben, um dem Statiker, der von Stadt und Polizei begleitet wird, Zugang zu verschaffen.

Die Versorgungsbetriebe Elbe haben gestern darauf hingewiesen, dass sie die Stromversorgung bis zum Hausanschluss nur abschnittsweise wieder aufbauen können und davor gewarnt, Anlagenbereiche, die überflutet waren, ohne die sachgerechte Überprüfung durch eine zugelassene Installationsfirma in Betrieb zu nehmen. Die Kosten werden auf dem Hilfsfonds von Bund und Land bezahlt.