Flutschäden: Bäume finden im aufgeweichten Boden keinen Halt - Lkw-Fahrverbot an der Elbuferstraße?

Der Baum stürzte zwischen Geesthacht und Krümmel unweit der Osterquelle quer über das AKN-Gleis und die Fahrbahn. Die Straße musste deshalb mehrere Stunden lang voll gesperrt werden. Vorsorglich wurden weitere Bäume überprüft und gefällt.

Gegen 7.15 Uhr war der mächtige Baum wie in Zeitlupe über das Bahngleis und die Elbuferstraße gestürzt. "Der Baum war kerngesund", erklärte Dirk Pretzsch, der Baumsachverständige der städtischen Betriebe. Pretzsch: "Durch den aufgeweichten Boden ist der Baum, der nach hinten nur wenige Wurzeln hatte, umgefallen." Die Eiche hatte ohnehin immer schon eine Schieflage, ragte über das Bahngleis am Elbufer. "Wir hatten die ansonsten vitale Baumkrone schon einmal eingekürzt, um den Druck zu reduzieren", sagt Pretzsch. Doch selbst das half am Donnerstagmorgen nicht mehr. Der schiefe Baum stürzte langsam um, weil der aufgeweichte Boden ihn wegen der ausladenden Baumkrone nicht mehr sicher halten konnte.

Zunächst wurde die Freiwillige Feuerwehr alarmiert, doch der große Baum erforderte zur Beseitigung des Hindernisses schweres Gerät. Daraufhin rückten die Mitarbeiter des Bauhofes mit Trecker, Seilwinde, Schredder, Containermulde und mehreren Motorsägen an. Das Astwerk wurde gleich vor Ort geschreddert - es wird in der Hackschnitzelanlage des Bauhofes an der Mercatorstraße verheizt. Erst gegen Mittag war die Straße wieder frei.

"Wir überlegen jetzt, ob wir ein Durchfahrtsverbot für schwere Lastwagen erlassen, bis der aufgeweichte Boden unter der Fahrbahn wieder stabil ist", sagt Ordnungsamtsleiter Heiko Holler. Seiner Einschätzung nach dürfte das auch in Geesthacht, Krümmel und Tesperhude bereits deutlich rückläufige Hochwasser der Elbe keine Überraschungen mehr mit sich bringen. "Wir haben jetzt die Erkenntnis, dass wir einen Wasserstand von bis zu sieben Metern relativ gut beherrschen können", berichtet Holler. Nur wenige kritische Stellen mussten im Geesthachter Stadtgebiet bisher während des Hochwassers seit vergangener Woche genau beobachtet werden.

In Tesperhude bleibt weiterhin der Strandweg voll gesperrt, ebenso ist der Parkplatz gegenüber vom "Landhaus Tesperhude" noch überspült und nicht nutzbar. Auch das Freizeitbad an der Elbe ist weiterhin dicht, weil noch Schäden durch den Wassereinbruch beseitigt werden müssen.

Wann die Camper in Tesperhude wieder anrücken können, ist derweil noch nicht absehbar. Das Areal steht stellenweise zwei Meter hoch unter Wasser.